Findet ihr es richtig das Frauen mehr Reproduktionsrechte haben als Männer?

12 Antworten

Ich habe jedes Verständnis dafür, dass sich ein Mann (ob er nun für das Austragen der Schwangerschaft oder für einen Schwangerschaftsabbruch plädiert) mies und außen vor gelassen fühlt.

Wir sind ein freies Land und so hat jeder das Recht auf freie Meinungsäußerung.

So gesehen hat der Erzeuger ein "Mitspracherecht" und eine Kommunikation zwischen den Partnern, ob eine Schwangerschaft ausgetragen oder abgebrochen wird, ist durchaus wünschenswert. Aber der Mann hat kein "Entscheidungsrecht". 

Der beste Fall ist ein gemeinsam gefundener und getragener Entschluss. 

Aber man(n) ist vor der Geburt noch kein "Vater" und es ist doch gar nicht gesichert, dass derjenige, der "Vaterrechte" für sich in Anspruch nehmen will (oder eben auch nicht), auch wirklich der Erzeuger ist. 

Außerdem; wie kann irgendein Mensch über die körperliche und seelische Unversehrtheit einer Frau entscheiden? Denn es ist nun mal die Frau, ohne deren Körper weder das eine noch das andere möglich ist.

Schließlich liegen zwischen einem positiven Schwangerschaftstest und Mutterschaft oder auch einer Adoption eine Schwangerschaft mit allen möglichen Komplikationen, Risiken und Spätfolgen und eine ungewollte Geburt mit allen möglichen Komplikationen, Risiken und Spätfolgen, was gegebenenfalls auch zu familiären, partnerschaftlichen, gesellschaftlichen und finanziellen Problemen führen kann.

Ebenso betreffen die körperlichen und seelischen Umstände eines medikamentösen oder operativen Eingriffs in erster Linie die Frau.

Wie sollte ein Kompromiss aussehen? Ein bisschen schwanger, ein halbes Baby oder eine Überführung der Leibesfrucht in einen anderen Körper gibt es nicht.

Ich als Frau kann auch durchaus verstehen, dass ein Mann nicht frohlockt, wenn er von einer ungeplanten Schwangerschaft erfährt, sich überfordert fühlt und am liebsten die Flucht ergreifen möchte.

Selbstverständlich wäre es erstrebenswert, wenn jedes Kind von beiden Elternteilen gewünscht ist. Doch niemand kann oder sollte zum Familienleben gezwungen werden und jeder darf auch äußern, wenn er dies nicht möchte und ansonsten die Partnerschaft beendet. 

Das entbindet jedoch nicht von den Unterhaltspflichten. Das Gesetz differenziert (zum Glück für das Kind) nicht zwischen ungewollter, gewollter und nur durch einen Elternteil gewollter Schwangerschaft. Die Figur einer „missbräuchlichen Schwangerschaft" existiert nach deutschem Recht also nicht.

Dabei ist zu bedenken, dass auch bei Einsatz von Empfängnisverhütungsmitteln ein vollständiger Schutz vor einer Schwangerschaft niemals besteht. Nichtsdestotrotz kann der Mann ja selbst dafür sorgen, dieses Risiko so klein wie möglich zu halten und einfach Kondome benutzen.

Da der Kindesunterhalt und der für die Mutter gegebenenfalls anfallende Betreuungsunterhalt dem Kindeswohl dienen, macht die Art und Weise der Empfängnis auch keinen Unterschied für die Unterhaltsverpflichtung. Aus Sicht des Kindeswohls ist es irrelevant, ob ein oder beide Elternteile die Schwangerschaft wollten.

Rechtliche Möglichkeiten gibt das Gesetz dem Vater zu Lasten des Kindeswohles daher nicht. Schließlich ist ein Kind da, was versorgt werden muss. Soll das der Steuerzahler übernehmen?

Alles Gute für dich!

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Ich bin seit fast 40 Jahren Hebamme

Das Kind wächst nun mal in der Frau, ist eine große körperliche Belastung mit Folgen. Und letztendlich ist meist die Frau gezwungen, für das Kind da zu sein und auf einiges zu verzichten, auch wenn sie kein Kind wollte.

Der Mann kann eine Zeugung verhindern, wenn er nicht will, aber wenn beide unsichere Methoden anwenden, ist die Frau diejenige, die mehr drunter leidet.

Wenn ein Kind erst mal da ist, und dann - meistens - bei der Mutter lebt (die ihr ganzes leben ändern muss), kostet es halt und hat Anspruch aufn Unterstützung, von beiden Eltern....die können sich das ja teilen.

Ein Schwangerschaftsabbruch ist das letzte Mittel, wenn die Verhütung versagt hat und man kein Kind bekommen möchte. Somit trifft man die Entscheidung für oder gegen ein Kind schon sehr viel früher - nämlich in dem Moment, wo es um die Verhütung geht!

Und an diesem Punkt haben Männer es faktisch einfach enorm viel leichter als Frauen, dafür zu sorgen, dass sie nicht ungewollt ein Kind zeugen. Vergleich hierzu mal, wie leicht Männer einen Arzt finden, der eine Vasektomie an ihnen vornimmt und wie schwierig es hingegen für eine Frau ist, eine Sterilisation zu bekommen!

Ich finde es richtig, weil eine Geburt ist auch sehr schmerzhaft und die Frau muss das Kind ja bekommen und nicht der Mann, also sollte sie auch entscheiden

Funker416 
Fragesteller
 21.05.2023, 22:05

Klar die Geburt ist die Aufgabe der Mutter. Aber das großziehen ist die Aufgabe von beiden.

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Ja es stimmt, dass die frau mehr rechte hat, was dieses thema betrifft. Das liegt nunmal daran, dass das kind ihn ihren körper heranwächst und bis zu einem unklaren zeitpunkt quasi teil ihres körpers ist. Zudem kann eine schwangerschaft auch gesundheitliche konsequenzen haben, weshalb die frau in der hinsicht das letzte wort behält.