findet ihr es auch diskriminierend und behindertenfeindlich, wenn man im Alltag sagt ,,bist du blind'', ,,bist du taub''?

10 Antworten

Nein, nicht unbedingt. Wenn der Kontext klar ist, dann sind solche Sprüche vollkommen OK.

Bitte nicht noch mehr Sprachpolizei!

Man muss schon auch mit solchen Sachen scherzen dürfen. Im Gegenteil würde ich sogar sagen, dass echte Toleranz erreicht ist, wenn man eben nicht mehr meint, dass man das ach-so-vorsichtig behandeln muss, sondern man normal drüber sprechen und eben auch scherzen kann.

Dorfrocker  30.11.2022, 17:41

Endlich mal eine sachliche Meinung gegen Sprachpolizei. Danke!

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Es geht ja eigentlich um den Sender der Botschaft, nicht, was der Empfänger daraus macht oder machen könnte.

Daher finde ich es nicht diskriminierend, solange es nicht diskriminierend gemeint ist.

Vorauseilender Gehorsam aus der Vermutung, es könnte jemanden geben, der sich diskriminiert fühlt, ist übertrieben.

Die Bewertung dieser Frage ergibt sich aus der Intention. Das ist das gleiche wie die Frage "Bist du behindert?".

Oftmals werden diese Fragen ja nicht gestellt um einen Fakt zu erfragen sondern um sich darüber aufzuregen, dass etwas nicht so ist, wie es im Auge des Fragers sein sollte.

Die Frage kann also durchaus diskriminierend sein. Es kommt schwer darauf an.

LG

Nein. Meistens ist das ja in einem eher negativen Kontext, auch als Warnung, weil jemand nicht zuhört, hinschaut oder aufpasst.

Irgendwo hat dann auch die political correctness ihre Grenzen...

Persönliche denke ich, dass diese ganze Gewese und Getue einer kleinen aber lauten Minderheit der Sache einen Bärendienst erweist. D.h. viel Menschen sind von dem ganzen überzogenen Inclusions- und Diversitätsgedingel mittlerweile so angeödet, dass sie auch die sinnvollen Aktionen & Maßnahmen ignorieren.

Zur Inklusion gehört auch eine gewisse Flexibilität der Betroffenen und die Akzeptanz, des normalen Mainstreams der Gesellschaft, die im Alltagsgetriebe gegenüber Behinderten genauso desinteressiert und rau sein kann (und darf) wie gegen jeden anderen Menschen.

Du hast Recht, es muss für jemand verletztend klingen, der blind/taub ist.

Ich vermute aber, dass in der Anwendung weniger der Bezug zu diesen betroffenen Gruppen realisiert wird. Es ist einfach nur ziemlich unbedacht, bescheuert und unsensibel

Andere Begriffe innerhalb des Jugendslangs sind in dieser Richtung noch weitaus verletztender und bösartiger.

Silicium58  30.11.2022, 20:54

Man sollte demnach verzichten, langsame Leichtathleten als "lahm" zu bezeichnen, weil sich humpelnde Menschen diskriminiert fühlen könnten?

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Schwimmakademie  04.05.2023, 12:10

also für jemanden der taub ist klingt schon einmal gar nichts. Deshalb ist es ja auch so schwer, diese Frage richtig zu deuten. Der Tonfall verrät nämlich oft die Absicht.

Aber ja, es ist oft tatsächlich abwertend. Nicht weil es so verstanden wird, sondern weil es so gemeint ist.

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