Findet Ihr es akzeptabel, dass Politiker neue Straftatbestände absegnen die mit Freiheitsstrafen bedroht sind obwohl die Gefängnisse eh schon überfüllt sind?
3 Antworten
Warte warte warte... wie kommst du darauf, dass die Gefängnisse überfüllt wären? Das ist keine rhetorische (Gegen-)Frage. Wie kommst du auf diese Idee?
Die Anzahl Insassen in deutschen Gefängnissen ist, genau wie die Kriminalitätsrate, seit Jahrzehnten rückläufig.
Bild: Anzahl Gefangene in deutschen Gefängnissen
Die Anzahl der Jugendstraftäter ist so stark zurückgegangen, dass die Jugend-Gefängnisse nur noch halb belegt sind und aus der ganzen Welt Kriminologen erforschen wie Deutschland so schnell und nachhaltig seine Jugendkriminalität bekämpft hat.
Bild: Anzahl Gefangene im Jugendvollzug
Deine Prämisse, dass Gefängnisse in Deutschland überfüllt wären ist also falsch, womit der Rest deiner Frage invalide wird.
Jetzt wird aus "Gefängnisse eh schon überfüllt" "Die Gefängnisse sind in einigen Regionen deutlich höher belegt als Kapazitäten frei sind!"
Wenn ich dir jetzt die Statistiken raussuche die dich auch hier widerlegen, ändert sich deine Behauptung dann zu: "Es gibt hier und da tatsächlich einzelne Gefängnisse die voll belegt sind"?
Deine Aussage war falsch, warum verteidigst du sie statt zuzugeben, dass du dich geirrt hast?
Hör zu ich hatte auch im Kopf, dass die Deutschen Gefängnisse überbelegt sind. Dann wurde mir klar, dass ich diesen Fernsehbericht vor 10 Jahren gesehen habe. Dinge ändern sich.
Die deutschen Gefängnisse sind im Moment nicht überbelegt. Nicht mal nah dran.
Die Länge der Ersatzfreiheitsstrafen wurde um die Hälfte reduziert.
Das entlastet Gefängnisse und den Staatssäckel.
Die Straftatbestände sollten grundsätzlich nicht von den Gefängniskapazitäten abhängen.
Ansonsten könnte man ja einfach die Kapazitäten auf Null runterfahren, damit viel Geld sparen und den Mordparagraphen einfach aus dem Strafgesetzbuch entfernen.
Das Problem ist das die Liste der Straftatbestände mit der ZEit wächst! Beispiel: Holocaustleugnung usw.
Ach, jetzt wieder jemand, der möchte, dass man menschenfeindliche Hetze ungestraft auf unschuldige Bürger ergießen kann.
Die Leugnung des Holocaust ist nicht nur saudumm, spinnert und gefährlich, sondern bereits seit Jahrzehnten strafbewehrt - und das ist gut so!
Den Absatz im Strafgesetzbuch gibt es übrigens seit Jahrzehnten. Also nichts Neues.
Es geht weniger um Hetze als darum, dass einige halt Auffassungen haben die von der historischen Lehre abweichen.
Fakten sind keine Auffassung. Es geht hier auch nicht um Glaubensfragen, sondern um Fakten.
"Alternative Wahrheiten" (also Wissensmangel, Irrtümer oder gar Lügen), dienen nur dazu, ein Weltbild, das man mit gesundem Menschenverstand und einer halbwegs menschlichen Ethik nie akzeptieren würde, irgendwie akzeptabel zu machen.
Wenn jemand sagt: "Den Massenmord finde ich gut", dann ist das traurig, hat aber weniger meinungsbildende Wirkung, weil jeder normaldenkende und -fühlende Mensch sich kopfschüttelnd von diesem Monster abwendet.
Wenn jemand aber behauptet "Den Massenmord hat es in Wirklichkeit gar nicht gegeben", dann wäscht er die Massenmörder und ihre Gesinnung rein.
Und seien wir mal ehrlich: Genau das ist das Ziel der Holocaust-Leugner: Die Monster und ihre Gesinnung, die letztlich in den Massenmord mündete, als akzeptabel darzustellen.
Wäre ja auch sonst sonderbar, dass die Holocaust-Leugnung nur von Rechtsextremen gepflegt wird.
Nicht richtig erfasst: Es gab tatsächlich alternative Forschungen zu dem Thema die sogar so weit gingen, dass mindestens einer dieser Revisionisten damit an einer Universität in der historischen Fakultät promovieren konnte. Die Revisionisten haben zwar sachlich unrecht, aber ich würde ihnen damit keine ideologischen Absichten unterstellen.
aber ich würde ihnen damit keine ideologischen Absichten unterstellen
Sondern? Ein fortwährender Irrtum, der während mehrerer Jahre Promotionsarbeit nicht doch mal geklärt wurde? Fällt schwer, das zu glauben. Aber es gibt ja die skurrilsten Dinge auf dieser Welt...
Ein gewisser Monsieur Faure bekam von der Universität Lyon einen Doktortitel für eine revisionistische historische Forschungsarbeit.
Könnte ich. Allerdings wurde dem Promovierten nach einem Aufschrei in der bürgerlichen Presse der Doktortitel aberkannt.
Fehler von mir oben: bei dem Autor handelt es sich Robert Faurisson. Zu dem ist einige Info im Internet.
Danke. Jetzt wird klar:
Faurisson war kein Historiker, sondern Literaturwissenschaftler. Seine Doktorarbeit hatte auch nicht den Holocaust zum Thema. Er war Wissenschaftler, aber auf einem ganz anderen Gebiet.
Er war ganz einfach ein Antisemit und Judenhasser udn hat sich in solchen Kreisen bewegt, auch unter Islamisten.
Ja, das soll es auch unter Wissenschaftlern geben. Das heißt aber noch lange nicht, dass der Holocaust wissenschaftlich fundiert in Frage gestellt wurde. Sondern nur, um eine rechtsradikal-antisemitische Gesinnung reinzuwaschen und zu verharmlosen.
Die Gefängnisse sind in einigen Regionen deutlich höher belegt als Kapazitäten frei sind!