Findet ihr diese Strafe in der Kindererziehung eigentlich ok oder eher grausam?
Wenn ein Kind zur Strafe keinen Nachtisch bekommt, aber sitzen bleiben muss, bis die Familie ihren gegessen hat. Oder die Familie geht zum Eiswagen oder zur Eisdiele, alle müssen mit und alle bis auf das Kind bekommen ein Eis, was dem Kind vorher schon angekündigt wurde. Oder man fährt zum Ponyhof, alle Kinder dürfen Ponyreiten und einer läuft hinterher.
Ich denke gerade drüber nach und finde das reichlich brutal. Einfach, weil das Kind nicht nur etwas nicht kriegt, sondern auch noch zusehen muss. Wenn man Fernsehverbot bekommt, kann man ja zb in seinem Zimmer spielen, während die anderen Fernsehen.
8 Antworten
Ich finde das normal. Im Leben gibt es für schlechte Taten Konsequenzen. So läuft das Leben. Und es ist sehr wichtig, dass den Kindern von kleinauf beizubringen
Würde dann einfach nicht mitkommen…? Abgesehen davon hätten meine Eltern gesagt du kriegst kein Eis und ich MÜSSTE mitkommen hät ich mir selber eins geholt. Ansonsten wäre es kein angenehmer Ausflug geworden. Und zwar für alle die bestrafen sich damit selber
Nein, das ist eine grausame Strafe. Sollte man nicht machen.
Ich halte solche Strafen für unnötig und entwürdigend. Sie bringen rein gar nichts, ausser dass das Kind noch bockiger wird.
Das ist auch nicht okay, dass ist vorführen.
Persönlich finde ich das Konzept "Nachtisch" generell überholt. Ist nicht gesund, hilft keinem. Das muss nicht immer nach jedem Essen geben. Den Nachtisch zu verbieten, wenn er doch Routine ist, fördert ein ungesundes Essverhalten. Verbote setzen Reize. Und man macht deutlich, dass Gemüse und gesundes ja eben nicht shcmeckt und nur das notwendige Übel ist, damit man das Essen darf, was schmeckt. Bis zu einem gewissen Alter sollten Kinder auch immer aufstehen dürfen, wenn sie selbst fertig sind. Es ist ihnen noch nicht zuzumuten, bis zum Ende der Mahlzeit sitzen zu bleiben. Das können sie erst ab einem bestimmten Alter.
Strafen ist generell keine Pädagogik, die für das Kind förderlich ist. Daraus lernen tun Kinder eher nicht. Sie entwickeln eher Angst und versuchen mehr zu Lügen und zu Vertuschen, statt dass sie besseres Verhalten zeigen. Und es zerstört Vertrauen.
Strafen sind einfach nichts logisches. Das ist keine Konsequenz auf Fehlverhalten.
Eine Konsequenz ist eine logische Folge aus einem Tun oder Unterlassen. Ja, die gibt es und die müssen in einer Erziehung auch sein. Auch diese Kosequenzen können manchmal eine Spur von Willkür haben z.B. wer sich beim Essen nicht benimmt mit dem möchte ich nicht mehr am Tisch sitzen, weil ich es eklig finde. Derjenige muss dann alleine essen.
Strafen dagegen ist Machtausübung. Sie werden dann verhängt, wenn Eltern/ Erzieher ihre Hierarchie deutlich machen wollen. Oftmals stehen Strafen in keinem Zusammenhang mit dem Vergehen für das sie vergeben wurden. Was haben Nachtisch oder Eisverzicht mit der Ursache zu tun? Entsprechend sind diese Strafe auch nicht pädagogisch nützlich, da die Kinder dne Zusammenhang aus Fehlverhalten und Strafe nicht sehen können. Sie werden es -zu recht - als Willkür und unfair empfinden.
Sicherlich gibt es auch Situationen, in denen STrafen angemessen sind. Eben weil das Vergehen schon zu schwerwiegend war. Oder im fortgeschrittenen Alter dann auch eine abstraktion möglich ist und die konsequenz nicht mehr unbedingt etwas mit dem eigentlichen Fehlverhalten zu tun haben muss. Aber bei dem, was in der Frage genannt ist, handelt es sich immer um Vorführen und Beschämen und das ist nie sinnvoll.
Ein Leben ohne Strafen / Konsequenzen gibt es nicht.
Das glauben nur Erzieher die sich nicht bewusst sind wie unbewusst sie selber strafen.
Kinder / Menschen müssen lernen, dass es für nicht einhalten von Regeln Konsequenzen gibt.
Ebenso müssen Menschen lernen, dass es sinnvolle und weniger sinnvolle Regeln gibt.
Erwachsen werden heisst eben auch Charakter auszubilden um zwischen beidem zu unterscheiden.