"Fictosexual"/"Fiktosexuell"?

5 Antworten

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Hallo Niagarakatze,

Solche Menschen sind dann Hetero/Homo (je nachdem halt) mit einem Fetisch. So wie man auf High Heels und Frauen stehen kann, kann man halt auch beispielsweise auf weibliche Animecharaktere stehen.

Schöne Grüße.


darkwoods  01.09.2024, 18:08

Nein, als Fetisch würde ich das nicht bezeichnen, weil Fetisch bedeutet, dass man Gegenstände, Körperteile oder Szenarien sexuell erregend findet, die für gewöhnlich nicht mit Sexualität in Verbindung stehen. Eine fiktive Figur, die bestimmte ästhetische Merkmale aufweist, die viele Menschen als attraktiv empfinden, ist dann eher was völlig Nomales. Wenn man aber regelmäßig starke Anziehung zu fiktiven Charakteren empfindet, die stark idealisiert dargestellt sind, spricht man eher von einer persönlichen Vorliebe.

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Pony0  30.09.2021, 23:01

Das ist kein Fetisch die fiktiv Sexualität ist ein Teil von LGBT woher weiß ich dass ich bin selber fiktiv sexuell

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gPmjm  21.08.2012, 18:04

Die Quelle für diese Behauptung hätte mich wahrlich interessiert. Es dürfte keine geben, weil sie unwahr ist.

Es ist eine Sache, zu spekulieren, aber dann sollte man es auch so kennzeichnen und nicht als Fakt verkaufen.

Wenn man eine seltene / ungewöhnliche Neigung hat, hat man wahrlich mit genug Vorurteilen zu kämpfen, da hilft es nicht, auch noch von denen in eine falsche Schublade gesteckt zu werden, die es im Prinzip nicht einmal böse meinen (wovon ich zu deinen Gunsten einfach mal ausgehe).

LG gP

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Birnie  13.04.2011, 21:53

Danke fürs Band.

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Hallo, Niagarakatze!

Auch wenn die Frage schon länger her ist, möchte ich sie - und besonders einige der Antworten - hier nicht unkommentiert so stehen lassen, da sie ein völlig falsches Bild vermitteln.

Ich bezeichne mich selbst als fiktophil (Der Begriff "fiktosexuell" gefällt mir nicht, da er suggeriert, es würde nur um sexuelle Anziehung gehen) und kenne es im Grunde auch nicht anders. Ich fühle mich seit meiner frühesten Kindheit zu fiktiven Figuren hingezogen und irgendwann ist dann auch das Verlieben gefolgt. Ich liebe diese Personen / Figuren nicht nur, obwohl sie fiktiv sind, sondern ebenso weil sie fiktiv sind. Für mich ist das also kein Bug, sondern ein Feature. ;)

Was ich richtigstellen möchte, ist: Ich habe KEINEN Fetisch und finde es sehr ärgerlich, wenn Menschen einfach spekulieren und das als Tatsachen verkaufen! Der Stil und das Medium, aus dem die Personen stammen, sind mir völlig gleich. Ironischerweise waren Mangafiguren in meinem individuellen Fall tatsächlich niemals dabei. Ich verliebe mich in diese Figuren aus den gleichen Gründen, aus denen nichtfiktophile sich verlieben (und da ich mich ebenfalls in reale Menschen verlieben kann, wenn auch viel seltener, hab ich den persönlichen Vergleich - es gibt für mich keine Unterschiede bezüglich der "Qualität" der Gefühle. Und letztlich liegt ja auch die gleiche Biochemie zugrunde.), sprich, wegen ihres Charakters, ihrer Art, ihres Aussehens, bestimmten, kleinen Eigenheiten - einfach das Gesamtpaket eben, das dieses gewisse Etwas hat. :)

Ich glaube, mit Anfang 30 kann ich auch davon ausgehen, nicht bloß ein Teenager zu sein, der irgendwann "da rauswächst", wie einem gern unterstellt bzw. wie es gern verlangt wird.

Was die Entstehung angeht, so hege ich die Theorie, dass sie ähnliche Ursachen wie die Objektophilie haben könnte - allerdings bin ich nur Laie auf dem Gebiet.

Ich selbst lebe sehr gut damit - ich kann natürlich nur für mich dabei sprechen. Die Fiktophilie belastet mich nicht. Im Gegensatz zum Unverständnis meiner Umwelt.

LG gP


Niagarakatze 
Beitragsersteller
 27.08.2012, 18:48

Hallo gP

vielen Dank für deine ausführliche und aufschlussreiche Antwort. Leider kann ich dir kein Band mehr dafür geben, auch wenn ich es jetzt gern täte. Es freut mich, dass jemand, der sich direkt auskennt, meine Frage gefunden hat und etwas Licht ins Dunkle bringen konnte.

Ich muss gestehen, mich hat es interessiert, da ich mich auch schon öfters in fiktive Charaktere verknallt habe... Ich bin erst 18, also weiß ich nicht, ob es sich "noch rauswächst", aber es ist beruhigend zu wissen, dass es auch noch Leute jenseits der 25 gibt, bei denen das so ist.

Danke für deine Ehrlichkeit =)

lg Katze

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Frxgezeichen  03.11.2017, 09:01
@Niagarakatze

Ja..

Ich für meinen Teil bin grade mal 16 Jahre alt, jedoch kenne auch ich das 'Problem', vorrausgesetzt man betrachtet es als solches, sich in fiktive und damit nur im Geiste existente Figuren zu verlieben. 

In meinem Fall ist es Ahsoka Tano.

Jedoch fand ich eine recht nützliche Erklärung, Menschen verlieben sich in Zeichenteickfiguren, da diese nicht wirklich leben und man selbst keinerlei Anhaltspunkte hat, wie sich die Person der Begierde in einer festen Beziehung verhält.

So kommt es, dass man seine ganz eigenen Wünsche in den Charakter rein interpretiert und sich somit sein eigenes Idealbild erschafft, man verliebt sich praktisch in sich selber.

Für weitere Fragen einfach mal auf YouTube nach Dr.Allwissend zu dem Thema suchen.

LG

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Ich würde sagen, das kann man zur Kategorie "normal Hetero/Homo" (danke, dass beide in "normal" vorkommen ;-) ) zählen, da sich die Fantasie ja auf Menschen bezieht... aber man könnte es auch teils teils zur Objektophilie zählen, da diese "Menschen" ja nicht "normale Menschen", sondern fiktive, anderes proportionierte Menschen sind...

 

Irgendwo dazwischen wird es wohl liegen :D

 

sombra964  22.07.2022, 15:59

Falsch diese Menschen sind nicht hetero die fühlen sich nicht mal angezogen von männlichen oder weiblichen Geschlecht nur zu fiktiven Charakteren

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Fiktosexualität ist erstmal nur ein Mikrolabel, das unter Asexualität kategorisiert wird. Ich selber sehe das nicht als ernsthafte Sexualität an, weil fiktive Charaktere oft genauso geschrieben und gestaltet sind, dass man sich mit großer Wahrscheinlichkeit in sie verliebt. Viele finden zum Beispiel Tifa Lockhart aus Final Fantasy sehr attraktiv, was völlig nachvollziehbar und normal ist, das sie als weibliche Figur sehr ansprechend gestaltet ist, deswegen würde ich jemanden nicht eine spezielle Sexualität zuschreiben. Fiktive Charaktere werden im nämlich Gegensatz zu echten Menschen stark idealisiert und perfektioniert dargestellt.

Ich kenne Leute in meinem Umfeld, die in fiktive Charaktere verliebt waren, aber auch Beziehungen mit echten Menschen geführt haben (hört sich dann eher nach einem Faible als nach einer sexuellen Orientierung an) Ich gehe davon aus, dass Menschen, die sich so bezeichnen sehr hohe Ansprüche an reale Menschen haben, weil sie die richtige Person noch nicht getroffen haben oder sie wegen bestimmten Ängsten und schlechten Erfahrungen mit realen Personen dazu neigen sich lieber in ihrer Fantasie einer fiktiven Liebe zu widmen, wo sie vollste Sicherheit und Kontrolle über alles haben.

Also würde ich sagen, diese Leute sind homo/hetero/bi oder asexuell mit gewissen persönlichen Vorlieben. Jeder sollte seine Sexualität außerdem so definieren wie er es für persönlich richtig hält und sich nicht zwangsweise in irgendeine Schublade stecken.

Ich denke, dass ist eher was eigenes.  Kann wahrscheinlich trotzdem irgendwie als Hetero oder Homo gesehen werden, je nachdem ob er weribliche oder männliche Charaktere mag.. Objektophilie wirds wohl eher nicht sein.. Und die Asexualität weiß man nicht.. Ob er sich engeres mit den Figuren wünscht/vorstellt oder nicht..

Schwierige Frage..