(Faust)Was sagt mir dieser Szenenausschnitt?
Ich soll den Szenenausschnitt v.517-613 von Goethes Faust interpretieren..
(das ist die „Nacht“ Szene , genau genommen der Teil an dem er das Gespräch mit Wagner führt)
jedenfalls bin ich hier grade mit meinem Latein am Ende und bin mir nicht mal sicher ob ich das davor ricjrog verstanden habe
was Ich denke was davor passier ist ist:
wagner hat ihn beim reden gehört und hat ihn auf Trauerspiele angesprochen und behauptete er könne das auch oder zumindest irgend eine Art Mitwirkung haben und kritisiert Faust dafür dass er kaum etwas von der Welt sieht (weil er so viel lernt?)
dann redet Faust davon wie ein Trauerspiel nicht so einfach gemacjt werden kann und dass es Herz und Leidenschaft benötigt
doch ab da verstehe ich den Text nicht mehr.
3 Antworten
Faust ist doch einer, der alles bis ins Tiefste erforschen und verstehen will
und er meint, solange man das Ziel nicht erreicht hat, sollte man sich hüten, große Reden ( als Tor) zu schwingen a Such er nach redlichem Gewinn! b. Es trägt Verstand und... sich selber vor ( Jeder der was von einer Sache versteht ( und wenn nicht, soll er sich darum bemühen) - braucht keiner, der ihm was vorträgt ( ist´s nötig, Worten...) - diese Reden sind überflüssig ( unerquicklich wie...)
er sagt, dass man viel sagen und schreiben kann (das Pergament.= Papier.) aber es muss wahrhaftig sein (von tief innen, von der Seele)
Wagner sieht es gelassener - bevor man das erreicht (dazu reicht ein Menschenleben nicht aus (Kunst = lang , Leben = kurz , man stirbt vorher) deshalb: allein... ist des Redners Glück
mir fällt es zwar schwer diese Antwort zu verstehen aber danke !
War das was ich davor verstanden habe richtig?
Faust ist geil✌
Das ist eine gute Hilfe
Wagner ist eben fleißiger, junger Schüler, der eines Tages lehren wird, was er weiß, aber was er niemals zutiefst gefühlt hat.
Faustus (= der von Gott Begünstigte) weiß aber endlich im Alter wie Sokrates, dass all sein erworbenes Wissen ohne die Liebe, die allein die Leidenschaft für all das Leben hervorruft, wie einem Nicht-wissen gleichkommt, weil der absichtliche Zweifel am Wissen immer wieder neues Wissen, aber nicht das Wissen, "was die Welt im Innersten zusammenhält" erkennen oder gar Leben entstehen lässt: "Ich weiß, dass ich nichts weiß", sagte Sokrates, schrieb sein Schüler Platon.
"Vita brevis, ars longa" hätte der Arzt der Ärzte gesagt, "das Leben sei zu kurz, um die Kunst des heilen Lebens erlernen zu können", meinte er damit. Der noch unreife Wagner verdreht das natürlich, so spottet Goethe über all die seiner Meinung nach Scheingelehrten seiner Zeit. (Goethe hielt ja seine Farbenlehre als sein für die Menschheit wichtigstes Werk, nicht etwa seine Faust-Tragödie!)
Google "vita brevis, ars longis": Der römisch-griechische Stoiker Seneca schrieb ein lateinisches Büchlein darüber:
Zitat daraus:
„Der größere Teil der Menschen, Paulinus, beklagt sich über die Missgunst der Natur, nämlich dass wir nur für eine kurze Lebenszeit geboren werden und dass so schnell und stürmisch die uns gegebene Lebensfrist abläuft, und zwar so, dass mit Ausnahme nur weniger das Leben die übrigen bereits bei der Vorbereitung des Lebens im Stich lässt. Und über dieses allgemeine Übel, wie man meint, seufzt nicht nur die große Masse und der unwissende Pöbel. Dieses Gefühl hat auch Klagen berühmter Männer hervorgerufen. Dazu gehört jener Ausruf des größten Arztes (Hippokrates), das Leben sei kurz, lang die Kunst.“
Also kann man auch eine Tragödie nur hervorragend schreiben, wenn man das Leben in Leid zutiefst in allen Gefühlen erfahren hat, meint Faustus zu Wagner, also Goethe zu seinen LesernInnen ...