Farbe von Eisen(III)chlorid oder Hexaamminnickel chlorid Lösung?

1 Antwort

[Ni(NH₃)₆]²⁺ ist geschätzt ein sehr ionischer Komplex, der sich mit den Mitteln der naï­ven Ligandenfeldtheorie gut beschreiben läßt. Ni²⁺ hat 8 d-Elektronen, und da es da­bei noch Freiplätze gibt, können die Elektronen von einem d-Orbital in ein anderes wech­seln. Die einzelnen d-Orbitale haben verschiedene Energie, weil die NH₃-Ligan­den man­che von ihnen stabilisieren und andere destabilisieren. Das Cl¯ ist dabei nur Gegen­ion und schwimmt unabhängig in der Lösung herum.

(In einer besseren Form der Ligandenfeldtheorie ändert sich daran nicht viel, die Über­gänge sind immer noch innerhalb der d-Orbitale)

Beim Fe³⁺ muß das aber anders sein, denn es hat 5 d-Elektronen, die alle parallelen Spin haben; deshalb sind keine d→d--Übergänge zulässig (genauer gesagt, sind sie spinverboten). Trotzdem sind FeCl₃-Lösungen kräftig gefärbt. Das liegt an Komplexen wie [FeCl₂(H₂O)₄]⁺, die sich in diesen Lösungen bilden und in denen ein Elektron vom Chlorid-Liganden durch Licht zum Fe³⁺-Zentralion angeregt werden kann. Das funktio­niert aber nur mit manchen Liganden wie Cl¯, SCN¯ oder I¯, nicht aber mit H₂O oder F¯. Wenn das Gegenion keine Komplexe bilden mag (z.B. ClO₄¯, in geringerem Maße auch SO₄²¯), dann enthalten die Lösungen nur [Fe(H₂O)₆]³⁺, und das ist so gut wie farb­los.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Chemiestudium mit Diss über Quanten­chemie und Thermodynamik