Fantasy Roman schreiben ohne in Klischees zu verfallen?

6 Antworten

J.R.R Tolkien, der Autor von Herr der Ringe, hat Vieles bei Beowulf sich abgeschaut.

Worte wie "Mittelerde" hat er von dort entnommen und wahrscheinlich ganze Ungeheuer, wahrscheinlich hat er die Figur des Grendel benutzt, um daraus die Orks zu entwickeln.

Du kannst dich inspirieren, doch du solltest versuchen, eine eigene Idee zu entwickeln. Die kommt nicht einfach so, das braucht Zeit und das kannst du nicht beeinflussen, außer indem du dich weiter inspirieren lässt und viel liest.

Autoren wie Günter Grass oder Ernest Hemingway haben verdeutlicht, wie wichtig es ist, viel mit Menschen zu tun zu haben und zuzuhören, egal welches Genre.

LG

Nur weil der Protagonist in deiner Geschichte wandert ist das noch lange kein Abklatsch. Wandern/reisen sollte genauso wenig für immer aus Büchern verschwinden wie der auserwählte Bauer, den so viele nicht mehr sehen wollen. Eine lange Reise muss ja schließlich nicht immer gleich verlaufen und du kannst auch dort deine eigenen Ideen einbringen. Auch altern innerhalb der Geschichte macht noch keinen Abklatsch. Du musst die Geschichte dann halt über einen längeren Zeitraum erzählen und da wäre es natürlich schon besser wenn du mehrere Teile schreibst. Wichtig ist, dass du deine eigenen Ideen hast, die du in die Geschichte bringst.(:

Ja das sind zwei Probleme die du lösen musst. Du kannst Zeitsprünge machen. Oder zum Beispiel statt 15 Jahren 16 nehmen und er wird nur 19. Denn 5 Jahre ist eine recht lange Zeit die du erst mal füllen können musst.

Wie du Prota und Anta zusammen bringst hängt von der Idee ab. Es gibt 1000 Wege das die beiden aufeinander treffen.

Motivation ist der Spaß am schreiben. Wenn man Spaß an etwas hat bleibt man dran. Natürlich gibt es noch weitere Wege. Aber Spaß ist das wichtigste. Und Klischee ist halt ja, sieht jeder anders. Man kann ein Klischee auch nehmen und es ein wenig ändern. Wenn du beim schreiben merkst "oh ne, das will ich so nicht." Dann schreib es neu.

Rocker73  25.02.2018, 21:28

Die Jahreszahlen sagen nichts aus.

Es kommt darauf an, wie ausführlich diese Jahre behandelt werden. In dem Roman "Slaughterhouse Five" der nur ca. 200 Seiten hat, springt die Hauptfigur von Zeit zu Zeit von 1944 bis 1976 beispielsweise.

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Das sind eine Menge Fragen in deinem Text. Ich versuche mich mal an einer Antwort.

Von "Nachmachen" halte ich auch nichts. Ideen sollte man selbst haben. Es spricht aber nichts dagegen, sich an Werke, die einem imponiert haben "anzulehnen". Autoren sind eifrige Leser und kommen beim Lesen nicht umhin, Techniken des anderen zu sondieren, stets auf der Suche nach Passagen oder Herangehensweisen, die gefallen und die eigene Technik unter Umständen bereichern.

Der weite Weg vom Protagonisten zum Antagonisten: Es wäre wohl kontraproduktiv, einen Weg um des Weges Willen zu beschreiben, wenn sich auf diesem Weg nicht ausreichend Stoff für Konflikte findet - Konflikte, die zur Haupthandlung beitragen und diese vorantreiben; Konflikte, die ein Figurenwachstum hervorbringen. Du solltest dir also erst einmal Gedanken machen, wo deine Figuren am Anfang der Geschichte stehen, was der Konflikt ist, der Prota und Anta verbindet und wie du die Figuren in dieses Konfliktfeld einführst. Wo liegt der Schnittpunkt zwischen Prota und Anta, der zwangsläufig zur Folge hat, dass sie sich in die Haare geraten? Dann mach dir Gedanken darüber, wie es weiter gehen könnte, was alles passieren könnte - welche Auswirkungen hat das? Jedes neue Problem, das sich auftut, schreit nach einer Lösung, die nicht so einfach zu erzielen ist, Versuche sie zu Lösen machen es nur schlimmer oder führen zu neuen Problemen. Skizziere dir eine Szenenübersicht, in der du für dich festhältst, was wann passiert. Das hilft dir auch, die Handlung straff zu halten, nicht abzuschweifen. An manchen Stellen kann es auch helfen, Nebenfiguren und Nebenhandlungsstränge einzuführen, um die Spannung zu erhöhen. Ein Ende brauchst du noch nicht zwangsläufig. Das ergibt sich schon noch.

Klischees kannst du vermeiden, indem du dich nicht zu eng an die dir bekannten Werke knüpfst. Vermeide Figuren, Formulierungen, Metaphern und Vergleiche, bei denen du selbst das Gefühl hast, "sie schon mal gehört zu haben" oder noch schlimmer "schon tausend mal auf diese Weise kennen gelernt zu haben". Das gleiche gilt natürlich auch für die Handlung. Wobei ja gerade bei der epischen Fantasy ständig nach irgend einem alles entscheidenden Artefakt gesucht wird - aber dann sollte es halt zumindest nicht unbedingt gerade der Ring sein, der irgend jemanden knechtet.

Schön wäre es, wenn du auch ein wenig Zeit in Charakterentwicklung verwenden würdest. Etwas, was heute leider (und insbesondere in der Fantasy) gern übergangen wird. Charakterentwicklung ist arbeits- und zeitintensiv und nicht immer ganz frustfrei, das Resultat lohnt aber. Zum einen hat man als Leser und Autor das Gefühl, über echte Menschen zu lesen, nicht über lieblose, flache Figuren, zum anderen sollte man nicht unterschätzen, dass es einem als Autor die Arbeit ungemein erleichtert, wenn man seine Pappenheimer kennt und einschätzen kann. ;)

Bevor du an Fortsetzungen denkst, schreib erst mal den ersten Roman. Wenn du unter den Erstentwurf ein "Ende" setzen kannst, hast du den meisten anderen schon einiges voraus. Denn während du die Handlung ausbaust und deine ersten Szenen schreibst, geräts du ständig an neue Probleme, stellst fest, dass manches nicht funktioniert, wie du erst dachtest, änderst dran rum, gerätst in Sackgassen, gehst das Ganze nochmal komplett anders an etc etc... Für manche Probleme gibt es keine schnelle Lösung und man muss schon einige Zeit drauf herum denken, wie man die Kuh elegant vom Eis kriegt, damit es auch plausibel bleibt - und bitte: KEINE "Und-plötzlich-kommt-da-ein-Sandsturm-gerade-im-richtigen-Moment"-Lösungen. An dieser Stelle ein letzter Rat: Achte beim Erstentwurf noch nicht auf geschliffene Formulierungen. Klatsch es erst mal hin und steck nicht zu viel Mühe rein. Denn vieles von dem, was du zu Papier bringst schafft es ohnehin nicht in die endgültige Fassung. Wäre also schade, wenn du hier am Anfang zu viel Energie lässt und dich in einer Endlosspirale totläufst, indem du immer an denselben Szenen arbeitest. Schreib zügig durch - das erleichtert dir das Dranbleiben. Wenn dein Erstentwurf steht, bist du um einiges schlauer! Dann heißt es: Szenen ausbauen, rauswerfen, was sich erledigt hat, Logikfehler und fehlende Handlungsmotivationen reparieren, nicht zu Ende gedachte Nebenkonflikte ausarbeiten etc etc.

Ich hoffe, das verschafft dir einen groben Überblick. Sofern du noch keine Schreibratgeber im Regal hat, rate ich dir dringend, dir ein oder zwei Gute zuzulegen. Das erleichtert dir die Arbeit.

Ich wünsche dir viel Spaß und sehr viel Durchhaltevermögen.

es ist deine Kreativität, nicht meine

16ohle17 
Fragesteller
 26.02.2018, 17:59

Ja, life can be so easy...
Pffff

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