Familie oder Karriere?

Das Ergebnis basiert auf 30 Abstimmungen

Beides 57%
Familie 30%
Beruf 13%

10 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet
Beides

Kommt darauf an, was mit "Karriere" gemeint ist. Ich bin berufstätig, und zwar aktuell zu 75%. Mehr ist momentan nicht drin mit Kind, aber weil ich im öffentlichen Dienst arbeite, ist da trotzdem noch etwas an Karriere möglich. Ich wurde zB direkt nach Ende meiner ersten Elternzeit befördert.

Obwohl ich gerne zuhause bin, gehe ich auch gerne in die Arbeit. Meine erste Elternzeit war grob gesagt furchtbar. Es war der erste Corona-Winter, ich saß den ganzen Tag alleine zuhause, mit null Kontakten zu anderen. Der Einkauf im Supermarkt war das Tageshighlight und ansonsten blieben mir nur stundenlange, einsame Spaziergänge. Die ganz schlimme Zeit waren zwar nur etwa drei Monate, aber in der Rückschau kommt es mir immer noch vor wie drei Jahrzehnte.

Es war allerdings von Anfang an so geplant, dass ich mit Ende des 9. Lebensmonates wieder in den Beruf einsteige. Dann hatte mein Mann Elternzeit und das hat auch prima funktioniert. Als der Junior 15 Monate alt wurde, haben wir mit der Eingewöhnung in der Krippe angefangen und auch das war für uns (!) genau die richtige Entscheidung. Dem Kind ging es dort gut, er ist immer gerne hin gegangen. Mittlerweile geht er längst in den Kindergarten und redet trotzdem noch davon, wie schön er es in der Krippe fand.

Der einzige Wermutstropfen: die Krippe lag nicht an unserem Wohnort, sondern an meinem Arbeitsort, weswegen ich das Holen und Bringen komplett übernehmen musste (für meinen Mann wäre der Umweg unverhältnismäßig gewesen). Da wir an unserem Wohnort keinen Platz bekommen hatten, mussten wir unsere ursprüngliche Planung (beide reduzieren Arbeitszeit und übernehmen Holen/Bringen gleichmäßig) aufgeben und so hat mein Mann dann wieder Vollzeit gearbeitet und ich eben besagte 75%.

Aktuell bin ich zum zweiten Mal schwanger. Die Elternzeit werden wir wieder ähnlich organisieren wie beim ersten Mal, aber mein Mann wird dieses Mal länger in Elternzeit gehen, bzw. die Arbeitszeit ebenfalls reduzieren.

Das lohnt sich sogar. Wenn wir beide Vollzeit arbeiten, verdienen wir ziemlich genau das Gleiche. Da ich aber in den letzten drei Jahren Teilzeit gearbeitet habe, bekommt mein Mann mehr Elterngeld als ich.

Uns ist es wichtig, alles einigermaßen gleichberechtigt zu organisieren. So werden zB auch Kind-krank-Tage aufgeteilt, so dass mal der eine, mal der andere zuhause bleibt.

Mir ist schon klar, dass unser Modell sicherlich nicht für alle passend ist, aber für uns ist es genau das richtige.

Einfach Hausfrau zu sein, käme für mich nicht in Frage. Ich freue mich für alle, die darin aufgehen und die Möglichkeit haben, sich dafür zu entscheiden, aber ich brauche die intellektuelle Herausforderung im Berufsleben, den Kontakt zu Kolleg*innen und die Abwechslung zu den immer gleichen Abläufen im Haushalt. Und ja, ich gebe es gerne zu: die Anerkennung, die man im Berufsleben bekommt und als Hausfrau nicht oder nur begrenzt ("aha, du bist also nur zuhause"). Care-Arbeit wird nicht gesehen, oder nur, wenn sie der Mann macht ("was, dein Mann wechselt sogar Windeln? Toll!").

Allerdings muss ich schon sagen: dass man in gleichem Umfang beides haben kann, also Kinder und Karriere, ist ein Märchen und absolut nicht möglich. Weder für Väter noch für Mütter.

Es ist zwar gesellschaftlich akzeptierter, dass Väter sich für die Karriere entscheiden, aber auch die haben dann nicht beides. Sie sehen ihre Kinder hauptsächlich am Abend kurz oder sogar nur schlafend und am Wochenende. Von restlichen Leben bekommen sie dann nichts oder nur wenig mit.

Sportysandy3581 
Fragesteller
 19.01.2024, 09:54

Ich gehe jeden 1-2 Stunden spazieren, außer es regnet toll. Ich liebe das. Ich bin auch gerne alleine. Ich muss sagen meine Tochter ist mit zwei im Kindergarten gegangen. Für sie war es furchtbar als wir alle Eltern, Erzieher und Psychologen nach 4monaten der Meinung waren das sie sich nicht auf die Kita einlassen kann. Blieb sie wieder zu Hause. Mit 3jahren ging sie dann an 4tagen Mo di Do Fr von 9uhr-11.30uhr in die Kita. Mit 4jahre 5tage und zwei über Mittag.

Unser kleiner Sohn kommt erst mit 3jahren in die Kita

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Elli113  19.01.2024, 10:00
@Sportysandy3581

Klar, das ist individuell unterschiedlich. Ich habe das in der Krippe auch mal mitbekommen, dass eine Eingewöhnung nach ein paar Wochen wieder abgebrochen wurde, weil das Kind so unglücklich war.

Es hängt sicherlich auch viel von der Einrichtung ab. Unsere Krippe hatte ein integratives Konzept und hatte für 12 Kinder in der Gruppe vier Erzieher und einen FSJ-Praktikanten, bzw. einen Erzieher im Anerkennungsjahr.

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Sportysandy3581 
Fragesteller
 19.01.2024, 10:29
@Elli113

An der Kita liegt es nicht, ich bin auch besonders aufgeschlossen. Ich brauche ewig bis ich mich an fremde oder neue Menschen gewöhnt habe. Die beiden großen sind mit 4jahren von 8-12uhr in den Kindergarten gegangen. Als Kita wurde sind sie auch mal über Mittag gegangen ab nicht gerne

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Beides

Wenn mit "Familie" Kinder gemeint sind, so muss ich sagen, dass bei mir/uns keine geplant sind. Aber "Familie" im Sinne meiner Eltern, Geschwister, meines Partners usw. ist mir natürlich schon wichtig.

Aber selbst wenn Kinder kämen - wieso sollte ich nicht trotzdem auch meine Karriere verfolgen können? Männer können doch auch gleichzeitig Familie/Kinder und Karriere haben. Es braucht dann eben nur eine achtsame Zeitenaufteilung. Wenn der Mann nicht immer das Essen Zuhause auf dem Tisch erwartet und beide sich fair um Haushalt und ggf. Kinder kümmern, sollte das doch gut machbar sein. Es gibt einige Paare, die ich kenne, die das gut hinbekommen.

Also Mädels: Träumt groß :D Und Augen auf bei der Partnerwahl!

Sportysandy3581 
Fragesteller
 18.01.2024, 19:53

Und die Betreuung des Kindes in den ersten Jahren

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ZionsDaughter  18.01.2024, 21:27
@Sportysandy3581

Ach so, sorry. Hab dich missverstanden :D Na, beide! Faire Aufteilung. Die ersten Monate muss dann halt mal der eine, dann die andere Elternzeit nehmen... Und dann Kita. Da gibt es ja inzwischen sehr gute Betreuungsangebote; gerade größere Firmen oder öffentliche Ämter haben inzwischen private Kitas für ihre Mitarbeitenden. Das ist ja auch kein neues Modell, sondern war schon in der DDR vor über 30 Jahren an der Tagesordnung.
Viel schwieriger finde ich hingegen die Frage nach den vielen Alleinerziehenden heutzutage... Wenn es keinen Partner oder keine Partnerin gibt. Das ist das echte Problem in unserer Zeit. Dafür braucht es dringend Lösungen, weil gerade Frauen durch die viele Care-Arbeit von Armut und Altersarmut betroffen sind.

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Familie

Nein, heißt nicht, dass ich nicht arbeiten gehe, aber eben reduziert. Ohne Job wäre es ja auch langweilig. Aber meine Arbeit ist mir nicht wichtig genug, als dass ich da Karriere machen wollte. Der Tag hat nur 24 Stunden und neben Zeit für Familie, Haushalt und mich selbst habe ich weder Zeit noch Muse, im Job aufstreben zu wollen, dafür hat er einfach nicht genügend Priorität für mich.

Beides

Beides ist wichtig. Sage ich als Mann. Familie kann einem niemand nehmen, doch je mehr Geld du hast, desto mehr kannst du für die Familie geben. Beides zusammen kriegt man hoffentlich gut unter einen Hut und sollte das A und O sein

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Mache gerade die Phase durch und hab deshalb etwas Ahnung
Sportysandy3581 
Fragesteller
 19.01.2024, 07:42

Mein Mann würde gerne zuhause bleiben und die ganzen Dummheit die unser kleinster so macht mit bekommen. Ich bin gerne Mutter und Hausfrau. Ich gehe maximal 20stunden im Monat arbeiten. Freie Betreuungsplätze gibt es hier nicht soviel, außer man bezahlt eine tagesmutter selber.

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Nicki996  19.01.2024, 10:48
@Sportysandy3581

Hab gerade genau ein Referat zu gehört. Karriere sollte IMMER wichtig sein, wenn man Einkommen haben will. Leider machst du quasi das, wodurch du nicht mehr wirklich in ein gutes Arbeitsleben kommen wirst und am Ende deutlich weniger hast von Rente und co. Aber gut, ist ja deine Entscheidung

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Sportysandy3581 
Fragesteller
 19.01.2024, 14:18
@Nicki996

Ich habe ein Beruf vor 25jahren gelernt, in dem man sowieso nur mindestens Lohn verdient. Ich bin der Meinung Frau muss nicht die Familie ernähren. Wir haben uns das vor 20jahren gut überlegt und für das Leben so entschieden. Ich habe als Mutter nie das Gefühl gehabt Ich muss auf was verzichten. Ich bin und war gerne zuhause. Deshalb habe ich auch nochmal ein Kind bekommen.

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Nicki996  19.01.2024, 14:43
@Sportysandy3581

Nun, ist doch dein Ding. Kann nur aus pädagogischer Sicht sagen: Kinder kann man trotz Job haben, auch wenn es natürlich schwerer ist. Am Ende gibt es aber immer Kitas, die für die Kinder sogar besser sind als ewig Zuhause zu bleiben

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Sportysandy3581 
Fragesteller
 19.01.2024, 15:14
@Nicki996

Jeder ist individuell. Was hat ein kind davon Zeit mit einer Mutter zuverbringen die das langweilig findet und lieber arbeiten geht. Jedes Kind ist individuell das eine Kind freut sich mit anderen Kindern zu spielen und interessiert garnicht ob seine Eltern dabei sind. Andere fremden und trauen es sich noch nicht so zu ohne Eltern

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Nicki996  19.01.2024, 15:17
@Sportysandy3581

Aus pädagogischer Sicht: Ein Kind, welches egal ist, ob die Eltern da sind oder nicht, ist voller Stress und hat sehr viele Probleme. Nennt sich unsicher vermeidend vom Bindungsstil her. Und dieses Kind würde auch mit allen fremden mitgehen... sollte nicht passieren. Eltern sind also immer wichtig, aber sie müssen sich auch trennen können. Das ist das wichtigste

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Familie

Nachdem ich versucht habe, beides zu tun, ( mit 2 Kindern), habe ich resigniert Familie gewählt. Es war zu stressig für alle, auch für Kinder.

Sportysandy3581 
Fragesteller
 19.01.2024, 07:47

Das kann ich auch nur bestätigen. Ich gehe ca 20stunden im Monat arbeiten. Das. Ist für alle eine Katastrophe und wenn ich nicht auf die paar euch angewiesen wäre würde ich es nicht machen.

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