Fahrrad: Aluminium oder Carbon
Servus Leute, Ich möchte mir demnächst ein Vollgefedertes Mountenbike kaufen: Zur Auswahl stehen 2 Modelle identischer Ausstattung. Eines davon mit Carbon Rahmen (und Al-Hinterbau), das Andere mit Al- Rahmen.
Der Gewichtsvorteil liegt bei rund 6 % (12,4 kg auf 11,7kg) aufgewogen wird das allerdings durch 300 EUR Mehrpreis.
Mir stellt sich hauptsächlich die Frage: Sind die heutigen Carbonrahmen gut und halten auch mal ein Steinschlag aus oder liegt dort bei Al eindeutig ein Vorteil? Bzw, gibt es starke Nachteile welche gegen einen Carbonrahmen oder Vorteile die für einen Al- Rahmen sprechen?
Und was denkt ihr: lohnt sich ein 700g leichteres Rad? Ich denke wohl eher nicht. 700g sind zwar viel wenn man es einzeln hebt, aber von 12,4 auf 11,7 kg… wird man wohl kaum ein unterschied merken.
9 Antworten
700g sind zwar schon ein ordentlicher Unterschied, aber nur wichtig für Zeitennahmen, d.h. wenn du Rennen fahren willst. Ansonsten reicht der Alurahmen völlig (12,4kg sind ja auch nicht schwer)
Einen großen Nachteil haben Carbonrahmen. Wenn du hinfliegst und der Rahmen z.B. auf einen spitzen Stein aufprallt, können sich Haarrisse bilden, die mit bloßem Auge kaum oder nicht erkennbar sind, aber die Stabilität des Rahmens enorm verringern. Es kann also, wenn du dann weiterfährst, passieren, dass der Rahmen dir unter dem Hintern zusammenkracht. Und solche Stürze haben ein größeres Verletzungspotenzial, da man sich leichter im Rad verklemmt etc.
ich rate deshalb vom Carbonrahmen ab, weil Risiko und Kosten für dich als Hobbyfahrer weit größer sind als der Nutzen. Solltest du vorhaben, Rennen zu fahren, sieht die Sache eventuell anders aus.
Nenn doch mal den Hersteller. Die Großen der Branche, z. B. Trek, statten ihre Carbon MTB-Rahmen entweder mit mehr Carbon am Unterrohr aus oder kleben leichte "Schutzschilde" ans Unterrohr, sodass die Rahmen Steinschläge ohne Probleme überstehen.
Der Hersteller ist Ghost und ich habe mich schon für den Al-Rahmen entschieden, denke die Entscheidung war nichtverkehrt.
300eur für 700g weniger ist für MTB Verhältnisse quasi geschenkt. Allerdings frage ich mich auch, wie schwer der Alurahmen sein muss, das du mit Carbon im Rahmendreieck so viel einsparen kannst. Bist du sicher, das die Ausstattung dieselbe ist? Da ich davon ausgehe, das du eher Tourenorientiert und in gemässigtem Gelände fährst, würde ich den Carbonrahmen nehmen, vorausgesetzt er ist hochwertig verarbeitet. Wie hier schon genannt, sind Carbonrahmen sind nur dann heikel, wenn du oft in felsigem Gelände fährst, aufgrund Steinschlag und Sturzanfälligkeit. Und wenn Sie von Herstellern kommen, die nicht wissen, wie man Carbon richtig verarbeitet. Deshalb würde ich das Modell nur nehmen, wenn es von einem namhaften Hersteller kommt. Die Rahmen werden zwar auch fast alle in Asien geklebt, die das beste KnowHow haben, aber auch dort gibt es schwarze Schafe und Firmen die Ihr Handwerk nicht verstehen.
Wenn hier auch einige eine andere Philosophie vertreten, gerade bergauf bist du um jedes Kilo froh, das du nicht mit auf den Berg schleifen musst. Und geringeres Gewicht bringt mehr Fahrspass, das hat weder etwas mit Kondition noch mit Körpergewicht zu tun.
Ein vollgefedertes Rad setzt genügend Kraft in Wärme um, daß man sich über das Mehrgewicht wirklich keine Sorgen machen muß. Betrachtet man jetzt auch noch das Systemgewicht inklusive Fahrer, fällt es höchstens an Anstiegen auf; die Leistungszunahme ist reine Psychologie.
Und wenn es darum geht, schneller zu sein, mußt Du das Gesamtsystem betrachten. Mein Fahrrad wiegt mit allem, was ich mitnehme, etwa 36 kg, aber selbst ein Zwerg-Rennradler auf reinem Carbon kommt an mir nur vorbei, wenn es einigermaßen bergauf geht. (Womit wir wieder bei "Carbon statt Kondition, eh?" gelandet sind.
Keine Angst, Dich lasse ich locker trotzdem stehen und singe dabei noch Opernarien.
Es geht in diesem Beispiel eher darum, daß das komplette System betrachtet werden muß. Und da nutzt es Dir nichts, an einer Stelle (hier Gewicht) mit hohen Kosten Tuning zu betreiben, wenn der Rest viel billigere Verbesserungen zuläßt. Federung kostet enorme Mengen an Kraft (insbesondere am Berg). Wenn Du das dadurch wieder wett machen willst, daß Du Carbon und Titan an allen Ecken verwendest, aber nie im Leben eine Anwendung für die Federung hast, war das einfach dumm.
Und ja, ich habe eine Federung an meinem 150-Tonner, weil ich sonst relativ schnell keinen Grip mehr hätte (es ist eben nicht genug Masse auf dem Antriebsrad) und ich weiß, wie Gummi-artig das am Berg werden kann.
Wenn du Liegerad fährts, oder was auch immer, dann kannst du das weder mit MTB oder Rennrad vergleichen. Das ist eine ganz andere Liga und Einsatzbereich. Ich glaube du weisst ausser von Leistung gar nicht wovon du redest. Und ehrlich gesagt ist es mir auch egal ob du Schenkel wie Lance Armstrong hast oder nicht. Ich hab im Gelände meinen Spass und du eben mit deinem Bomber. Jedem das Seine.
im offroadbereich würde ich generell auf Carbon verzichten. ein derartiger rahmen bricht bei einer (nicht immer gleich sichtbaren beschädigung, die nicht ausbleiben wird, dann oftmals ohne vorwarnung.
MTB mit Carbonrahmen ist so was wie SUV mit cromfelgen.... fürs gelände zu schade...
lg, Anna
36 kg....jetzt verstehe ich auch deine Philosophie völlig.