Englisch einhändig reiten
Hallo liebe Community,
mich würde interessieren, ob man als englisch ausgebildeter Reiter ein englisch ausgebildetes Pferd einhändig reiten kann, und wenn ja, wie kann ich mein Pferd daran gewöhnen und vor allem, worauf muss ich dabei achten?
Ich freue mich vor allem über hilfreiche Antworten,
Lg Maggy
7 Antworten
Auch wenn's schon so alt ist, aber die korrekte Antwort war noch nicht dabei:
Auf Stangengebissen wird grundsätzlich einhändig geritten ... sollte sich der Ausbilder auf seine klassischen Wurzeln besinnen und die auch kennen, denn die verkanten sich, wenn man unterschiedlich viel Zug drauf bekommt und das wäre für's Pferd sehr unangenehm. Deshalb Stange einhändig.
Gebrochene Gebisse beidhändig, weil die den Nussknacker erzeugen würden, würde man mit beiden Händen gleich viel Zug aufbringen. Hier würde man mit einer Hand das Pferd ärgern, nimmt also beide, um ein wohlgesonnenes, gut mitarbeitendes Pferd zu erhalten. Wenn ich vorhabe, viel einhändig zu reiten, z.B. auf langen Geländetouren, dann zäume ich anders, dann gehe ich nicht mit gebrochener Trense raus - oder ich reite eben am hingegebenen Zügel. Mein Pferd ist inzwischen so weit, dass es auch am hingegebenen Zügel schön über den Rücken trägt, auch über Stunden.
Deshalb führt man auf Kandare mit Unterlegtrense ja 3:1, sprich, die Trensenzügel werden auf beide Hände verteilt, man hat in den Händen 1:1 Zügel. Jetzt nimmt man die Kandarenzügel aber gemeinsam in eine dieser Hände (welche, entscheidet sich nach der Händigkeit von Pferd und Mensch), sodass in der einen Hand 2 dazu kommen, in der anderen Hand kein Zügel, man hat also in der einen Hand letztendlich 3, in der anderen 1.
Warum kam man auf Kandare und Unterlegtrense, wo doch in der vielen althergebrachten Schulen auf blanke Kandare geritten wurde und beides in Summe elend viel Platz in der doch eher knapp bemessenen Maulhöhle des Pferdes braucht? Auf Stangengebisse kann man eigentlich nur die Aufrichtung des Pferdes variieren - hoffentlich zwischen einer guten und gesunden Dehnung und einer relativen Aufrichtung in die Versammlung. Biegung und Stellung muss bereits über Sitz und Schenkel 100% funktionieren, weil man vorne nicht mehr in dieser Hinsicht einwirken kann. Ich kann bei der einhändigen Führung weder meine innere Hand zudrücken, um einen stellenden Impuls zu setzen noch die äußere Schulter begrenzen. Das muss beides bereits über die anderen Hilfen abgedeckt sein, das Paar also in seiner Ausbildung weit fortgeschritten sein. Wird vierzügelig mit der Kombination aus Stange und gebrochenem geritten, so kann der Reiter Biegung und Stellung mit der Trense, Aufrichtung mit der Stange machen, er entkoppelt hier also die Wirkung etwas.
Der ein oder andere wird an dieser Stelle den Zeigefinger heben und von Stallkollegen oder gar aus eigener Erfahrung erzählen, dass er mit einer Stange, als Trense eingehängt, also mit gleitenden Ringen auch beidhändig reitet und das sehr gut klappt. Das klappt ... naja, wer grob zu sehen gelernt hat, möchte meinen, Erfolg zu sehen. In Wirklichkeit, wer ganz genau zu sehen vermag, sieht leicht im Genick verkantete, verworfene Pferde, sieht Pferde, die naserümpfend sich dem Schicksal fügen, dass das Ding blöd verkantet im Maul ist, es ihnen eigentlich unangenehm ist, aber die Einheit wird schon rum gehen. Also auf den ersten Blick mag es wie reiten aussehen, auf den zweiten findet man eine Menge mehr, die man korrigieren müsste als wenn korrekt gebrochene mit beiden, Stangen mit einer Hand geführt würden.
Das geht am besten und einfachsten, wenn man sein Pferd ohnehin über Gewicht und Schenkel reitet und die Zügelhilfen nur ganz fein gegeben werden.
Jemand der (noch) feste am Zügel hängt wird eher Schwierigkeiten bekommen bei dem Versuch mit einer Hand zu reiten....
Ich musste mal ne E-Dtressur mit einer Hand reiten, wegen dickem Verband an der andren Hand.
Gab natürlich Punktabzug und wenn man das vorher nicht geübt hat kommt die ein oder andere Hilfe etwas unpräzise an (wenn man die Finger nicht geordnet und koordiniert bekommt ;-) ) aber insgesamt kann ich sagen: es geht.
Ja natürlich kann man, hast du noch nie die Zügel in einer Hand gehabt? - es bedarf eigendlich keiner Gewöhnung sondern man macht es einfach mal - dürfte nicht mal ein unterschied beim Pferd zu bemerken sein.
Ich reite meine hohe Schule Lektionen immer einhändig, weil ich ja die andere Hand für die Sonderzeichen brauche - auch das ausreiten ist bei mir immer einhändig und ein Arm hängt locker an der Seite runter. Wieso solltest du mit exakt gleicher Zügellänge dem Pferd im Maul schmerzen bereiten können? Man hat halt jetzt mehr Kontakt zum Hals und nutzt diese Halshilfen gleich mit - ob du jetzt mit enger Handstellung reitest oder beide Zügel in einer Hand macht da gar kein unterschied fürs Pferd.
Duch die Einhändigkeit geben ja logischerweise beide Zügel gleich viel nach und nehmen beide Zügel gleich viel an. Mit einem drehen der Hand um 45 Grad nimmst du automatisch den jeweiligen Zügel um 1 bis 2 cm an und beim zurückdrehen der Hand gibst du um das genau gleiche wieder nach.
Probiers doch mal aus. Allerdings ist die Handhaltung auf den Zügeln nun natürlich von oben - du siehst also deinen Handrücken.
natürlich kann man das... das Pferd muss sich daran eig nicht gewöhnen wenn dus richtig machst (das ist gar nicht so schwer wie du vlt denkst ) merkt es das gar nicht, ich denke eher das du die gewöhnungszeit brauchst :P
Probiers einfach aus das ist am einfachsten, dadurch das du die zügel in einer Hand hast ist es eig sogar noch gleichmäßiger (annehmn nachgeben ) und falls du mal kurz nicht klar kommst kannst du die zweite Hand ja noch eben dazu nehmen
Einfach machen normalerweise brauchst du gar nicht mal lang bis du es richtig raus hast... dem Pferd wird das egal sein solange du nicht rumreißt oder ähnliches tust ,aber wenn du das einhändig tust bezweifle ich das du es nicht auch mit beiden tust.. Also wenn du mit beiden Händen eine gute leichte Zügelhand hast dann wird das einhändig ungefähr genauso sein, weh tun kannst du dem Pferd nicht ohne das du es eig wissen / merken solltest ... wenn du ziehst weißt / steuerst / merkst du es ja auch und machst es mit Absicht..
Also keine sorge probiers einfach :D
Klar mach es einfach ;)
Ich muss es auch oft machen, wenn ich z.B. Mit Meinen beiden RBs ins Gelände Will. Dann sitze ich auf einem drauf und den andern hab ich in der Hand.. Dann muss ich auch einhändig reiten. Da gewöhnt man sich dran :)
Danke friesennarr für Deine Antwort.
Natürlich hatte ich schon mal die Zügel in einer Hand, wie z.b. beim Gerte wechslen oder sonstiges, allerdings nur für ein paar Sekunden.
Aber ich würde genre mal ein paar ein paar Minuten / ein paar Stunden einhändig reiten. Das heißt, dass das Pferd keinen Unterschied spüren wird? Ich habe halt Angst, das Pferd mit dem Gebiss zu verletzten.