Bin ich ein Guter Reiter? was macht einen Guten Reiter aus?

8 Antworten

Hallo,

das kann man eigentlich nicht so genau sagen.

Was einen guten Reiter ausmacht - da gehen die Meinungen so weit auseinander, dass man diese Frage unmöglich beantworten kann, wenn dann mit seiner eigenen Meinung, aber aus einem Text kann man das eigentlich nicht herauslesen :)

Für viele Reiter muss ein "guter Reiter" Turniere gehen, sämtliche Siegerschleifen abräumen, so hoch wie möglich springen, die schwierigsten Dressuraufgaben reiten, ein eigenes Pferd haben, möglichst noch von seinem "Bodenpersonal" das Pferd fertig gesattelt in die Hand gedrückt bekommen und nur aufsteigen, reiten, gehen.

Das sind die typischen Turnierreiter, die es in fast jedem Reitverein gibt, und welche tausende der Reitschüler als größte Fans haben -> und das, weil die Reitschüler ja selber nicht so "erfolgreich" sind.

So sehe ich das nicht. Denn diese Reiter sind die, die ihre Nase am höchsten tragen und dazu noch nicht einmal einen guten Sitz haben, keine Ahnung vom Muskelaufbau haben, nicht wissen, wie man ein Pferd gesund reitet und und und...

Für mich macht einen guten Reiter Feingefühl und eine gesunde Portion Selbstkritik aus. Ein guter Reiter sollte lernen wollen, Kritik annehmen, seine Emotionen kontrollieren können und stets ein freundliches, aber bestimmtes Auftreten gegenüber dem Pferd zeigen.

Er sollte dem Pferd nicht alles durchgehen lassen, sondern sich Respekt verschaffen, das jedoch ncht mit Schlägen und Gebrüll erreichen, sondern durch Bodenarbeit und eine weiche, angenehme Reitershand das Vertrauen stärken.

Er sollte Pferde gesund reiten können, in der Hand stets nachgiebig sein, die Zügelhilfen so wenig wie möglich verwenden und auch junge oder schwierige Pferde ruhig und selbstbewusst reiten.

Für mich gehört auch dazu, dass man einen guten Sitz hat, welcher auch für das Pferd angenehm ist, und das in allen Gangarten inklusive Aussitzen ect.

Er sollte den Pferden gegenüber keine Wutausbrüche zeigen, sollte sie bei schlechtem Verhalten jedoch in ihre Schranken weisen und dabei nicht zu heftig werden.

Außerdem sollte er Pferde nach der Skala der Ausbildung reiten können (Takt, Losgelassenheit, Anlehnung, Schwung, Geraderichten, Versammlung). D.h., er sollte das Pferd in den Gangarten gleichmäßig laufen lassen können (sofern es dies von der Gesundheit her überhaupt kann). Beim zweiten Punkt sollte er die Losgelassenheit födern und gute Übungen hierfür kennen und durchführen, sodass sich das Pferd beim reiten wohlfühlt. Er sollte die Zügel nicht zu straff und nicht zu locker halten, sondern eine weiche Verbindung führen, und das Pferd sollte gerne am Zügel gehen. Auch der Schwung darf nicht fehlen: Er soll das Pferd treiben können und dieses soll mit der Hinterhand untertreten, dabei aber nicht ins Rennen kommen, sondern nur schwungvoll gehen. Auch gerade sollte das Pferd gehen können, was Pferde von Natur aus nicht gewohnt sind. Man sollte es zumindest annähernd hinbekommen, das Pferd soweit zu kriegen, dass es auf der "schlechten, schiefen" Seite besser läuft. Auch sollte er das Pferd versammeln können, das Gewicht von der Vorderhand also auf die Hinterhand bringen und das Pferd sozusagen aufrichten.

Er sollter es korrekt und ohne Rollkur durchs genick reiten können, doch am wichtigsten ist es noch immer, dass das Pferd sich in deiner Gegenwart sowohl am Boden als auch unter dem Sattel stets wohlfühlen sollte und kein Unbehagen hervorbringen soll.

Einigen sind dies zu viele Anforderungen, aber ein "wirklich guter Reiter" muss meiner Meinung nach entsprechend viel zeigen können - und ich finde meine Meinung ehrlich gesagt besser als dieses Bild vom "ach so tollem" Turnierreiter, welcher meistens überhaupt keine Ahnung hat. :)

Zu dir: Wie du lesen kannst, ich kann dir das nicht sagen. Ob du ein guter Reiter bist oder nicht. Allerdings kann ich es anhand deines Textes zumindest versuchen: Falls du Pferde gesund reiten kannst, sie sich bei dir wohlfühlen, du sie (zumindest Pferde, die es gelernt haben) korrekt durchs genick reiten kannst und Pferde auch außerhalb einer Reitstunde vom Aufwärmen bis zum Abreiten gut beschäftigen kannst ist das doch schonmal ganz gut :) Am besten versuchtst du zuerst mal diese Ziele zu erfüllen.

Du kannst dir daraus auch Fragestellungen formulieren, z.B. "Kann ich mein Pferd selbstständig korrekt aufwärmen, arbeiten und trockenreiten?" Wenn du alle Fragen mit Ja beantworten kannst ist das gut und du kannst dir neue Ziele aufstellen :)

Aber gestehe dir ein, wenn du etwas nicht kannst.

Aufwärmen bedeutet z.B: nicht, daraufzusitzen, die Zügel anzunehmen und ein paar Runden Schritt zu reiten. Arbeiten bedeutet nicht, nur die Gangarten üben. Und Trockenreiten heißt nicht, nur im Schritt herumgondeln.

Viel Glück und lG :)

PS: Wer sich durch den Text arbeitet... Danke, tut mir auch etwas leid, aber aus langen texten lernt man mehr... :)

Einen guten Reiter macht aus, dass er das Prinzip des Reitens verstanden hat. Außerdem sollte er sich an verschiedenste Situationen anpassen können. Man hat nie ausgelernt, so hat jeder unterschiedliche Ansichten vom reiten... Ein Kind aus dem Schulbetrieb empfindet warscheinlich etwas anderes als gut, als jmd. der Grand Prix reitet...

Man kann es also so nicht festlegen, aber so grob würde ich sagen, dass ein "guter" Reiter schon mind. auf L Niveau sein sollte... Damit meine ich nicht nur die Lektionen, sondern alles drumherum. Läuft das Pferd mit HInterhand? Läuft es über den Rücken? Ist es in korrekter Aufrichtung? Und so weiter und sofort.. Es gibt so viele Feinheiten, an denen zu arbeiten ist. Reitunterricht braucht demnach JEDER! Ich habe dich zwar nicht reiten gesehen, aber aus dem Bauch heraus würde ich nicht sagen, dass du "gut" reitest. Wir beide definieren "gut" warscheinlich sowieso gaaaaaaanz anders... Aber alleine wegen der Frage würde ich sagen, du hast das Prinzip hier nicht verstanden...

Ich gehe mal von aus du reitest die "schwierigen" Pferde aus einer Reitschule, oder? Und wie meinst du, du kommst gut mit ihnen klar? Schritt, Trab, Galopp und Kontrolle übers Tempo ist nicht alles.

LG :-)

Francais 
Fragesteller
 27.11.2014, 17:33

Reitschule? Ich habe auf privaten pferde undalten turnierpferden das reiten gelernt. Nein mit schwirigen pferden meine ich junge unerfahrene, temramentvolle, pferde vor denen andere angst haben, oder die einfach komplizierzer im ungang sin. Und dabei handelt es sich alles um pferde. Die niemals in reitschulen aktiv sein würden.

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rudolpho21  27.11.2014, 21:40
@Francais

Ok, aber was heißt gut zurecht kommen? Drauf halten? Schritt, Trab, Galopp? Wollte dich nicht angreifen oder so, aber es hört sich halt oben so an... Weil du auch meintest du bekommst sie nicht durch's Genick etc.

Also bitte nicht dfalsch verstehen :-)

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Francais 
Fragesteller
 28.11.2014, 13:19
@rudolpho21

Vom paddock holen, bis hin zum teiten und wieder in die Box stellen. Gut die meisten reite ich einfach mur.

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rudolpho21  28.11.2014, 18:10
@Francais

Ja, aber was verstehst du unter reiten? Es gibt halt viele unterschiedliche Sichtweisen...

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Huhu,

pauschal kann man das eigentlich nicht sagen. Hier so ein paar Anregungen was man können sollte:

Praktisch:

  • ein Pferd / Pony aufhalftern, aus der Box, dem Paddock oder von der Weide führen und mit einem Pferdeknoten anbinden
  • das Pferd / Pony am ganzen Körper mit den richtigen Utensilien putzen und die Hufe pflegen können
  • ein Pferd am Boden arbeiten können
  • ein Pferd / Pony im der richtigen Sattellage satteln und vorsichtig aufzäumen können
  • selbstständig aufsteigen, nachgurten, Steigbügel einstellen und warm reiten können
  • Pferd in allen drei Grundgangarten locker mit aktiver Hinterhand über den Rücken reiten zu können
  • Pferd in der Bahn und im Gelände alleine und in der Abteilung sinnvoll bewegen und gymnastizieren können
  • Pferd nach dem Reiten versorgen können
  • den Unterstand und den Paddock säubern können
  • die Ausrüstung des Pferdes / Ponys pflegen können
  • erste Hilfe leisten können

Theoretisch:

  • grundlegende Kenntnisse über die Bedürfnisse und Psyche eines Pferdes / Ponys haben
  • Anatomie, Organe und ihren jeweiligen Zweck ungefähr kennen
  • etwas über die Auswirkungen von unpassenden Sätteln, Gebissen und Gamaschen sowie Bandagen, Decken und Hilfszügeln wissen
  • Bahnfiguren sowie Bahnregeln kennen
  • etwas über die verschiedenen Haltungsformen wissen
  • er sollte wissen wie man ein Pferd unter dem Reiter und an der Hand gymnastizieren kann
  • sich mit Pferdefütterung auseinandergesetzt haben
  • wichtige Krankheiten kennen und auch erkennen können
  • verschiedene Methoden der Bodenarbeit kennen und sich damit auseinandersetzten

Liebe Grüße

Screamox3  15.11.2014, 19:15

man kann nicht nur Pferde / Ponys reiten ;) :DD

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Schwer zu sagen, ein guter Reiter der jede Schleife gewinnt ODER ein guter Reiter der sich aufs Pferd einlässt? Ich finde ein guter Reiter bringt ein Pferd dazu ohne Druck die Anforderungen aus zuführen! Ein S*** Dressurreiter kann zwar alle Übungen aber kann jeder Dressurreiter auch das Pferd dazu bringen die Schritte etc. gerne zu tun?

Denk mal drüber nach dann kannst du dir die Frage selbst beantworten! ;)

LG SpeedyK

Das kann dir hier keiner so genau beantworten weil dich keiner beim reiten sehen kann. Ich verstehe aber nicht warum man dich auf die schwierigeren Pferde lässt, wenn du noch nichtmal einen Ordentlichen Zirkel reiten kannst geschweige denn, das Pferd nicht durch das Genick bekommst. Ich schätze mal das du noch viel lernen musst, wie du selber schon sagst. Das Pferd korrekt reiten zu können erfordert viel Arbeit und auch wissen! Mach dir aber keinen Kopf, kein Meister ist vom Himmel gefallen. Übe das mit deinem Reitlehrer und vielleicht kannst du in ein paar Jahren von dir behaupten, dass du ein besserer Reiter geworden bist :) viel Glück!

Francais 
Fragesteller
 15.11.2014, 17:43

In erster line ging es denen ja darum, das pferd überhaupt reiten zu können. Auch im gelände.

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