Elternteil überfordert wegen Sohn?

7 Antworten

Warum? Das kann die unterschiedlichsten Gründe haben.

Eltern, die den Sprössling in der Vergangenheit immer mal dazu zwangen Kontakte zu schließen, sich mit Leuten abzugeben "weil ich das so sage".

Eltern, die dem Sprössling Angst machten durch mehr oder weniger direkte Geschichten aus ihrer eigenen Jugend über blöde Sozialkontakte oder brenzlige Situationen mit anderen Leuten. Oder mehr oder weniger direkte Aussagen wie beispielsweise "Man muss Kontakte schließen und pflegen, egal ob man denjenigen mag oder nicht, aber man muss soo aufpassen das man auch gemocht wird". Im Endeffekt wird das Kind also durch solche Bemerkungen verunsichert und abgeschreckt.

Ausschluss innerhalb einer Gruppe weil der Sprössling einfach grundlegend andere Interessen hat als die Mehrheit der Gruppe. Einen Bücherwurm mit Sportlern zusammenzupacken hilft dem Bücherwurm wohl eher wenig, da könnt er sich sonstwie anstrengen und bleibt dennoch am Rande.

Ausschluss durch das Verhalten der Eltern selbst. Denn das Verhalten und Auftreten der Eltern wirkt sich auf die Wahrnehmung und Beurteilung anderer aus. "Gib dich lieber nicht mit XY ab, seine Eltern sind komisch/ anstrengend/ Säufer/ etepetete".

Ausgrenzung durch optische, finanzielle, soziale, sprachliche Unterschiede. Dafür kann das Kind nichts. Daran kann es auch nichts ändern. Also nicht wirklich, und selbst wenn es sich sprachlich und optisch anpassen würde an den Großteil der Gruppe - so wär das keine Garantie für plötzliche Akzeptanz.

Hier allerdings ein Beispiel: Ein Kind aus der Verwandtschaft hat in seiner Grundschule "türk-deutsch" gesprochen, daheim aber wie gewohnt in vollständigen Sätzen ohne Kraftausdrücke. Diese Strategie hatte dieses Kind für sich entwickelt um nicht allzu aufzufallen innerhalb der Klasse.

Gegenbeispiel: Der Sprössling bekommt daheim gesagt "Fang bloß nicht an diesen Dialekt zu sprechen!", traut sich also nicht sich sprachlich an die Umgebung anzupassen, übernimmt irgendwann die elterliche Einstellung.

Ja und sonst bliebe noch die Möglichkeit das das betroffene Kind einfach Angst vor Sozialkontakten hat (durch negative frühere Erfahrungen, Angstmache durch Verwandte), oder allgemein eher Einzelgänger ist.

Durch Termine beim Psychologen kriegt man nicht immer alles "einfach so wieder gradegebogen".

Was sagt denn das Kind dazu? Ist es selbst unglücklich mit der Situation?

Es ist schwierig in der siebten Klasse als Neuling in eine über Jahre gewachsen Klassengemeinschaft zu kommen. Daß die Noten besser geworden sind, ist für sich genommen schon ein gutes Zeichen.

Manches kann man nicht erzwingen, es braucht Zeit, insbesondere nach den schlechten Erfahrungen in der Vergangenheit. Setz Dein Kind nicht unter Druck, Anschluss finden zu müssen. Wichtig ist, daß es sich selbst wohl fühlt.

Giwalato

opdasapdo 
Fragesteller
 18.07.2021, 10:36

jetzt heißt es , Neuling ..

  1. wieso war es dann auf dem Gymnasium so wo er nicht Neuling war.
  2. Wieso finden sich alle anderen ein, sogar welche die in der 7. ebenfalls neu dazugekommen sind. Ist er nicht der erste, nach der 5. 6. ist Erprobung da gehen viele vom Gymnasium runter auf die Realschule.
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Giwalato  18.07.2021, 10:43
@opdasapdo

Nochmal, wichtig ist, daß das Kind sich wohl fühlt.

Wenn es sich akzeptiert fühlt, ist es ok, wenn es seine Pausen alleine verbringen will.

Warum versuchst Du, ihm Deine Erwartungen überzustülpen? Es ist ok, zurückhaltend zu sein.

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Was willst du den Eltern vorwerfen? Der Junge hat Hilfe bekommen, Nachhilfe, Psychologe. Um, sich in einer Gemeinschaft zurechtzufinden muß man auch einen Eigenanteil leisten. Man kann nicht immer alles auf andere abschieben.

LouPing  18.07.2021, 13:38

Danke!

muß man auch einen Eigenanteil leisten. Man kann nicht immer alles auf andere abschieben.

Der wichtige Fakt rückt mehr und mehr in den Hintergrund- dabei ist Eigenverantwortung einer der wichtigsten Bausteine des Lebens.

Wer das nicht begreift wird IMMER von anderen abhängig sein und sich in einer Opferspirale verirren.

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was hat das mit den eltern zu tun? das problem ist sohn selbst, wenn er sich nicht integrieren will in die gemeinschaft.

krivor  18.07.2021, 13:35

Es gibt wichtigeres, als um jeden Preis Mitglied in der Gemeinschaft zu sein.

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lance837  18.07.2021, 13:41
@krivor

das ist bis zu einem bestimmten grad richtig, ich bin auch mein bester freund. aber es ist wichtig sich einordnen zu können in der gesellschaft im späteren leben, sonst gibts dauerhaft probleme.

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krivor  18.07.2021, 13:50
@lance837

Ja, das sehen wir ja jetzt.

Tu immer brav das, was alle von dir wollen, hör auf zu denken, und laufe der Masse nach.

Nein, danke. Auf solche Gruppenintegration habe ich keine Lust. Und ich würde sie auch niemals ermutigen.

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Dann kann er auch alleine zuhause lernen - und das wesentlich entspannter, in seinem Tempo und nach seinem Interesse.

thhpmy  18.07.2021, 13:38

Schulpflicht.

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krivor  18.07.2021, 13:39
@thhpmy

Nicht über alles.

Kindeswohl geht vor.

Vor allem in Zeiten des überaus hemmenden Distanzunterrichtes.

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thhpmy  18.07.2021, 13:41
@krivor

Nur jetzt ausnahmsweise wegen Corona und auch nicht immer.

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krivor  18.07.2021, 13:52
@thhpmy

Es gibt viele homeschool-Familien, die immer homeschoolen. Die allermeisten Kinder haben dabei prächtig abgeschnitten - in den Schulnoten wie im Zwischenmenschlichen. Sind alle zu gebrauchen im späteren Leben.

Das ist so eine typisch deutsche Sache: du musst dahin und dich quälen, weil ich mich auch quälen musste. Gleiches Quälrecht für alle.

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