Elterngeld Bemessungszeitraum?

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Grundsätzlich ist es so, dass für Kind 2, genau wie für Kind 1, zur Berechnung des Elterngeldes das Nettoeinkommen der letzten 12 Monate vor der Geburt herangezogen wird (es sei denn, du wärst selbstständig, dann ist es das Kalenderjahr vor Geburt).

Es gibt bestimmte sogenannte "Ausklammerungstatbestände", die bei der Berechnung des Elterngeldes nicht berücksichtigt werden. So kann es sein, dass auch noch einige Monate von vor der Geburt von Kind 1 zur Berechnung des Elterngeldes für Kind 2 herangezogen werden.

Zu diesen Tatbeständen gehören der Mutterschutz und die ersten 14 Lebensmonate von Kind 1, wenn in diesen ersten 14 Monaten ElterngeldBasis und/oder ElterngeldPlus bezogen wurde.

Wichtig hier: du schreibst immer WIR, aber die Berechnung für Elterngeld ist individuell unterschiedlich, jeweils pro Elternteil.

Würden wir Februar oder März '24 erneut schwanger werden und das Kind im November oder Dezember zur Welt bringen, welcher Bemessungszeitraum gilt?

Schwanger wird ja nur die Mutter. Für diese gilt, dass sie Mutterschutz und die ersten 14 Lebensmonate von Kind 1 ausklammern kann, wenn sie in dieser Zeit Elterngeld bezogen hat. Der Vater, bzw. der zweite Elternteil kann den Mutterschutz nicht ausklammern, weil er keinen hatte und er kann nur die Lebensmonate ausklammern, in denen er Elterngeld bezogen hat.

Das geschieht nur auf Antrag, ausklammern tut die Elterngeldstelle nicht automatisch.

Für eure Planungen ergeben sich zwei Schlussfolgerungen:

  • günstig ist es, als Mutter bis zum 14. Lebensmonat von Kind 1 Elterngeld zu beziehen, denn dann wird dieser Zeitraum ausgeklammert bei der Berechnung für Kind 2
  • günstig ist es außerdem, möglichst schnell wieder schwanger zu werden. Denn je mehr Zeit zwischen den Schwangerschaften vergeht, desto weniger Monate von vor der Geburt von Kind 1 fließen mit in die Berechnung ein. Konkret: liegen mehr als 23 Monate zwischen den Geburten, kommt kein Ausklammerungstatbestand zum Tragen. Monate ohne Einkommen (und Elterngeld ist kein Einkommen) zählen dann mit 0€.

Dazu noch eine Anmerkung von mir: Klar ist es vernünftig, auch solche Überlegungen mit in die Planung einzubeziehen. Aber ihr habt ja vielleicht schon gemerkt, dass Kinder nicht unbedingt dann kommen, wenn man sie plant. Von daher würde ich mich nicht zu sehr darauf versteifen.