Eltern erlauben Kickboxen nicht?

6 Antworten

Eigentlich würde ich eher zum Thaiboxen raten, weil die Schläge mehr zum Körper gehen und gerade bei Jugendkämpfen die Regeln je nach Veranstaltung abgesprochen werden und sehr unterschiedlich sein können.

Es gibt Kämpfe mit dickem Helm, es werden teilweise Knie und Ellenbogen und Tritte zum Kopf ausgeschlossen. Es gibt auch Kämpfe bei denen nur zum Körper geschlagen werden darf. Auf der anderen Seite gibt es auch Kämpfe nach Muay Thai Regeln mit MMA Handschuhen. Der Trainer kann Kämpfe für dich organisieren, wie es am besten für dich passt. Und natürlich musst du keine Kämpfe machen, wenn du nicht willst oder deine Eltern es verbieten.

Außerdem kann der Kampf mehr punkteorientiert und auf Sicherheit bedacht sein, dass heißt nach einem deutlichen Treffer wird sofort unterbrochen und der Kämpfer bekommt Zeit, sich neu aufzustellen.

Andere Kämpfe sind klassisch und werden nur unterbrochen, wenn es unbedingt sein muss.

In einem Kampf stand ein 14 Jähriger angeschlagen in der Ringecke und sein Gegner hat ihm 8 mal mit voller Wucht in den Bauch getreten. Der Junge hast sein Sixpack jedesmal krass angespannt und der Ringrichter hat gesehen, dass es aushalten kann und nicht abgebrochen. Der Junge ist dann zu Boden, wurde angezählt und hat sich wieder aufgerappelt, aber hat dann mit Kniestößen seinen Bauch bis zum KO bearbeitet bekommen. Für Außenstehende sieht das immer brutal aus, aber der Junge hat einen krass durchtrainierten und abgehärteten Waschbrettbauch. Er hatte nur ein paar Tage Bauchmuskelkater nach dem Kampf und es war ein gutes Training für sein Waschbrett, viel besser als eine gebrochene Nase oder so.

Bei anderen Kämpfen wird der Kampffluss ständig unterbrochen und man kann keine guten Kombinationen machen, weil der Ringrichter ständig nervt und man nicht richtig kämpfen kann.

Die meisten Jugendkämpfe sind ein Kompromiss zwischen Kämpfen und Sicherheit.

Auf der anderen Seite lernen die Jungs auch Kämpfen und werden gut abgehärtet im Thaiboxen, sind viel Selbstsicherer und werden deshalb weniger häufig in der Schule und auf der Straße angegriffen - Täter suchen Opfer und keine Gegner, die Selbstsicherheit ausstrahlen. Außerdem wissen Thaiboxer, was sie können und gehen Schlägereien aus dem Weg, weil sie niemanden etwas beweisen müssen.

Im Thaiboxen verteilen sich die Schläge sowieso mehr auf den Körper als beim Boxen oder Kickboxen, was durch die jeweiligen Regeln noch ausgeprägter sein kann. Außerdem kannst du durch deinen Kampfstil Schläge zu Kopf minimieren. Also zb. wenn du viel in den Clinch gehst und Ellenbogen und Knie zum Kopf verboten sind und ihr euch mit dem Knie gegenseitig die Bäuche bearbeitet. Außerdem kannst du schwerpunktmäßig deinen Kopf decken, deinen Körper krass abhärten und mehr Treffer zum Körper riskieren.

Sparring im Training ist kein richtiger Kampf, sondern eine Übungs fürs Kämpfen, die mit der Zeit kämpferischer wird. Man kann den Kopf nicht abhärten, man lernt nur weiterzukämpfen, nach einem Kopftreffer. Deshalb macht es keinen Sinn, im Training vollkontakt zum Kopf geschlagen zu bekommen. Sparring ist meistens mit Helm und Mittelkontakt zum Kopf bei Fortgeschrittenen.

Du solltest ein Probetraining machen und deine Eltern sollten es sich ansehen, dann werden sie merken, dass man im Training normal nicht vollkontakt zum Kopf geschlagen bekommt. Der Trainer kann dann auch mit deinen Eltern sprechen und sie davon überzeugen, dass es gesundheitlich kein Problem ist und Thaiboxen viele Vorteile hat.

Außerdem sind Hirnschäden hauptsächlich von Profiboxern bekannt. Hier wird hauptsächlich zum Kopf geschlagen, die Schlagkraft von Profis ist extrem hoch und die Profis machen viele Kämpfe, das trifft alles auf Jugendliche nicht zu.

Bei Kämpfen ist ein KO nach Kopfschlag extrem selten bei Jugendlichen. Meistens gibt es einen Schlagabtausch und es wird nach Punkten entschieden. Wenn einer am Boden liegt und nicht mehr hochkommt, dann meistens weil er seinen Bauch oder seinen Oberschenkel krass bearbeitet bekommen hat. Man muss halt viel abhärten und seine Bauchmuskeln hart trainieren, damit man schöne Panzerplatten auf dem Bauch hat.

Und es ist auch nicht schlimm, man bekommt dann eben seinen Oberschenkel oder seinen Bauch massiert und ein paar Minuten später geht es wieder. Man muss dann ein paar tage humpeln oder hat Bauchmuskelkater, aber es ist nicht schlimm und man hat noch ein gutes Abhärtungstraining bekommen.

Deine Eltern machen sich Sorgen (zu Recht) um Deine Gesundheit.

Kickboxen ist für Kinder nichts, da die Verletzungsgefahr einfach zu groß ist.

Für Dein Alter kann ich dir eine andere Kampfsportart empfehlen. Hier wird Wert gelegt auf verletzungsfreies Training gelegt.

Hapkido - https://www.youtube.com/watch?v=kGzMn5_M8tU&t=331s

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Baconhd 
Fragesteller
 13.01.2024, 11:59

Ich habe nicht vor an Wettkämpfen teil zu nehmen. Trotzdem danke für die Antwort!

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Hallo,

mit 15 bist du Minderjährig und deine Eltern haben das Sorgerecht und die Sorgepflicht für dich.

Kickboxen ist nicht ohne. Es werden gezielte Tritte gegen Schienenbein, Knie, Körper und Kopf ausgeübt. Natürlich wird im Training versucht werden, Verletzungen zu vermeiden, aber ganz ohne ist es nicht (Fußball übrigens auch nicht).

Was du sonst machen könntest:

  • Deine Eltern überreden mit in das Kickbox-Studio zu kommen, mit den Trainern zu sprechen, um sich ein besseres Urteil bilden zu können.
  • Eine andere (Kampf-) Sportart aussuchen und deine Eltern überreden.
  • Für dich selbst trainieren. Und später mit dem Training im Studio anfangen (mit 16 oder 18 sieht das schon anders aus)

Mit 15 Jahren solltest du bei sowas auf deine Eltern hören.


Baconhd 
Fragesteller
 13.01.2024, 12:10

Ok, danke für die Antwort! Ich lass mir die Sache nochmal durch den Kopf gehen!

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Deine Eltern machen sich zu Recht um deine Gesundheit Sorgen.

Ja das kann sein. Viele Eltern kann man kaum umstimmen. Bestimmt gefällt die auch eine andere Sportart, die weniger riskant ist.


Baconhd 
Fragesteller
 13.01.2024, 11:57

Das Verletzungsrisiko (zumindest wenn man keine Kämpfe macht) ist beim Fußball oder Basketball viel höher, diese Sportarten haben meine Eltern mich auch machen lassen. Trotzdem danke für deine Antwort!

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BBasti89M  13.01.2024, 19:25
@Baconhd

Ja gut. Viele Eltern gewichte Kopfverletzungen viel höher, weil dort das Gehirn ist. Die wollen ganz speziell, dass du keinen Hirnschaden bekommst.

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Noksukao  14.01.2024, 19:27
@Baconhd

Stimmt genau. Wenn Jungs bei uns wegen Verletzungen ausfallen, dann haben sie die meistens vom Fußball.

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BBasti89M  14.01.2024, 19:28
@Noksukao

kommt mir bekannt vor. Die heilen aber bestimmt so schnell, dass er bald wieder langsam laufen kann.

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Noksukao  14.01.2024, 19:35
@BBasti89M

Meistens schon, aber kommt drauf an. Sehnenverletzungen und Knieverletzungen und so können schon Wochen und auch Monate dauern.

Finds halt immer geil wenn die fortgeschrittenen Jungs im Thaiboxen hart trainieren und kämpfen und sich vollkontakt gegen die Oberschenkel und in die Bäuche treten und es passiert nix und dann spielen sie Fußball und sind so verletzt, dass sie wochenlang nicht trainieren können.

Wenn Samstags ein harter Kampf ist, sind die Jungs am Montag wieder im Training. Wenn die Samstags ein Fußballspiel haben, fallen viel öfter am Montag aus.

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