Einteilung in feminine und maskuline Eigenschaften: Macht das Sinn und wieso ist das heute immer noch aktuell?

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Ich sehe es genauso. Dieses Kategorisieren hat nirgendwo etwas zu suchen, denn:

entweder setzt man dadurch die eine Seite herab, weil diese zu negativ beschrieben wird (die maskuline nämlich) oder die andere Seite, die man als zu "lieb" einstuft (die feminine nämlich).

Es ist eigentlich Fehl am Platz, es so einzustufen. Es gibt auch die "vorsichtigen" Männer und die "energischen" Frauen.

Hättest du eine Baumschule oder eine Tierzucht wäre das Problem männlich / weiblich sehr wichtig. Lebewesen und Pflanzen sind nun mal geschlechtlich.

Bei Menschen könnte man auf die Begriffe Yin / Yang oder passiv / aktiv oder feminin / maskulin übergehen, doch mit der Zeit würden sich die gleichen Vorurteile und Klischees herausbilden, wie bei dem üblichen männlich und weiblich.

Als Mann empfinde ich Frauen unterschiedlich und eine Frau mit femininer Ausstrahlung mit einem Verhalten, wie ich mir feminin vorstelle, spricht mich halt sehr an. Und das ist unabhängig von dem, was in manchen tollen Büchern steht.

In der Familientherapie geht man auch von männlich und weiblich aus und dort stellt sich die Frage, ob es sich lohnt, "Eigenschaften" des Gegengeschlechtes in sich zu entwickeln, denn das geht auf Kosten der erotischen Spannung.

Ganz allgemein frage ich mich, wem dient das ständige und vor allem unnötige Definieren und Kategorisieren? Nach meinem Gefühl nimmt es mir den Zauber, den eine emotional gesunde Frau vollautomatisch in mir auslöst.

Genau deiner Meinung, hoffe das hört irgendwann auf^^ Finde es beispielsweise immernoch traurig, dass oft noch einem Mann gesagt wird, er wäre kein richtiger Mann, wenn er weint und es oft als nicht männlich gilt, wenn man Gefühle zeigt

Sexismus und Rollenklischees basieren auf realen, angeborenen und durch die Kultur eher verstärkten, Tendenzen.

Rollenklischees sind nicht das schlimmste auf der Welt. Vor allem weil wir da doch sehr problembewusst geworden sind. Die ganze Popkultur erzählt auch zunehmend dagegen, auch die mit der Kinder aufwachsen.

Es geht hier (in der von dir beschriebenen Zuordnung von Charaktereigenschaften zu einem bestimmten Geschlecht) ja mehr um archetypische Zuschreibungen als darum, dass Männer generell so und Frauen so sind. Man könnte diese archetypischen Pole auch Yin und Yang nennen. Archetypisch heißt hier aber nichts anderes, als dass es sich um idealtypische Ausprägungen handelt und es heißt nicht, dass alle Frauen weibliche Eigenschaften haben (sollen) und Männer männliche, sondern dass wir Menschen natürlich Individuen sind, die sowohl männliche als auch weibliche Anteile in uns tragen und dies in unterschiedlicher Ausprägung. Einige Frauen haben sehr viele weibliche Anteile, andere weniger. Deshalb sind sie aber nicht weniger oder mehr eine Frau. Wie gesagt, es würde es einfacher machen, diese idealtypischen Ausprägungen Yin und Yang zu nennen. Das würde dann auch zu weniger Verwirrung führen.