Einfaches Mathematik-Studium oder schweres Philosophie-Studium?

10 Antworten

Man sollte immer seine Leidenschaft ausleben wollen. Zumal ein Großteil der Philosophie Logik ist und das der Mathematik sehr nahe kommt.

Wenn er so gut in Mathe ist, kann er doch beides studieren und hinterher entscheiden, was er arbeiten will.

Ich würde deinem Bruder das Mathematikstudium empfehlen. Mag sein, dass er die ersten Versuche mit Leichtigkeit und sehr guten Noten absolviert hat, aber ein Studium bietet so viele Herausforderungen: Zum einen wird der Schwierigkeitsgrad noch erheblich steigen, zum anderen gibt es während des Studiums viele Möglichkeiten, sich auf Gebiete zu spezialisieren, die dann auch für deinen Bruder interessant und herausfordernd sind.

Philosophie hingegen ist ein zweifellos interessantes Fach, doch hier sind die Abbruchquoten traditionell sehr hoch. Denn oft gehen die Studenten mit falschen Erwartungen in das Studium und sind dann von den Inhalten und der  Komplexität überfordert - Stichwort Logik oder theoretische Philosophie. Wenn dein Bruder jetzt auch noch nur mittelmäßige Noten bekommt, ist die Gefahr groß, dass er früher oder später frustriert hinschmeißt oder sich ärgert, nicht doch Mathe gemacht zu haben.

Vielleicht packt er aber auch beides. Denn wenn er nicht viel für Mathe mache muss, kann er die Zeit ja auch in die Philosophie stecken. In jedem Falle wäre es aber schade, ein solches Mathe-Talent - um das ihn mit Sicherheit nicht wenige beneiden - brachliegen zu lassen.

Mathe-Begabung hin oder her, Uni-Mathematik hat sehr wenig mit Schulmathematik zu tun. Lineare Algebra ist der Schulmathematik meiner Ansicht nach noch am ähnlichsten. Es sind eben neue Theorien, an die man herangeführt wird.

Rein Philosophie und rein Mathematik sind meiner Meinung nach beides recht brotlose Studien heutzutage. Philosophie weil es ein überlaufenes Massenstudium ist und Mathematik, weil viele der Bereich in denen früher Mathematiker eingestellt wurden, heute von Informatiker oder anderen technischen Studienabgänger abgedeckt werden. Wenn er allerdings gut ist, kann er natürlich auch in die Forschung bzw den Uni-Lehrbetrieb gehen.

Ich würde mich an seiner Stelle aber nicht nur auf diese Studienrichtungen beschränken, sondern mir auch technische Studienrichtungen (wie zum Beispiel Technische Mathematik, Computational Intelligence, Informatik oder auch Robotik). Warum ich hier so auf technische Studien abziele und dezitiert Computational Intelligence und Robotik vorschlage, ist dass diese Studien sehr mathematisch-technisch sind, aber wegen Gebieten wie Virtual Reality und Artificial Intelligence man auch mit vielen soziale Aspekten und Problemen aus der Soziologie und Psychologie konfrontiert wird.

Wenn es ihm Spaß macht, kann er ja nebenher immer noch Vorlesungen in Philosophie und/oder Psychologie besuchen :)

Desinteresse kann durch Unterforderung entstehen.

Dennoch würde ich immer empfehlen, das zu studieren, was einem interessiert. Alles, was ohne Interesse getan wird, ist im Vergleich zur Interessenverfolgung verschwendete Lebenszeit.

Selbst wenn er als Mathematiker reich und berühmt werden würde, wäre die Zeit, die er in die Ausübung seines Berufs investieren würde, verschwendet.


Würde dein Bruder Mathematik studieren, würde es nicht darum gehen, einen Bachelor zu bestehen. Er könnte und würde weiter machen, evtl. bis zum Doktor und an Forschungsprojekten teilnehmen oder in Unternehmen arbeiten, wo er garantiert die Möglichkeit bekommt, an seine Grenzen zu stoßen. So begabt wie dein Bruder auch sein mag, er wird ganz sicher nicht alle harten, mathematischen Probleme der Welt lösen können. 
Grenzen gibt es immer, für jeden.

Damit will ich sagen, dass er nicht deswegen den Mathematikweg nicht einschlagen sollte, weil er befürchtet, ständig unterfordert zu sein.


Ich würde da deinem Bruder allerdings nicht hinein reden. Er wird schon den passenden Weg für ihn finden - von ganz allein.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Mathematik