Meinung des Tages: Was haltet Ihr vom neuen Einbürgerungsgesetz?

Das Ergebnis basiert auf 52 Abstimmungen

Ich sehe die Änderungen kritisch, da... 65%
Ich finde die Änderungen gut, weil... 35%

16 Antworten

Ich finde die Änderungen gut, weil...

Es wird doch nur die Dauer verkürzt, wie lange man in Deutschland gelebt haben muss, um eingebürgert werden zu können.

An den anderen Bedingungen ändert sich bis auf einen einzigen Punkt nichts.

Und dieser eine Punkt betrifft nur relativ wenige Leute, und zwar diejenigen, die schon über 65 Jahre alt sind, und nicht ausreichend gut Deutsch können, sich aber ihr Leben selbst finanzieren können, weil sie sich eine Rente erwirtschaftet hatten. Es gibt eben Türken der ersten Generation, die nie richtig Deutsch gelernt haben, aber immer gearbeitet hatten.

Alle anderen müssen nach wie vor nachweisen, dass sie ausreichend Deutsch beherrschen.

Dass man also die Einbürgerung nachgeschmissen bekommen würde, stimmt einfach nicht.

Das mit der doppelten Staatsangehörigkeit stört mich auch nicht.

Es gab ja schon zuvor einige Ausnahmen, bei denen eine weitere Staatsangehörigkeit möglich war.

Ich sehe die Änderungen kritisch, da...

Ich halte davon gar nichts. Einbürgerung ist nicht Voraussetzung für Integration, sondern steht am Ende einer gelungenen Integration. Eine doppelte Staatsangehörigkeit dabei zu erhalten bedeutet, mit einem Fuss hier, mit dem anderen Fuss in einem anderen Land, einer anderen Kultur zu stehen. Staatsangehörigkeit bedeutet aber auch die Identifikation mit dem Land/mit der Kultur. Wer 25 Jahre in Deutschland lebt, sich eigentlich längst hätte einbürgern lassen können, es aber nicht tut und seine ursprüngliche Nationalität beibehalten hat, nun aber meint, sich mit doppelter Staatsangehörigkeit einbürgern lassen zu wollen, zeigt auf, dass er rein opportunistisch handeln will. Das weitere Argument, dadurch qualifizierte Facharbeiter zu motivieren, nach Deutschland zu kommen, ist Blödsinn. Ich selbst bin mein Leben lang als sog. Expat umgezogen von einem Land zum anderen. Die Einbürgerungschancen waren nie auch nur annähernd Motivation dafür, herumzuziehen, sondern rein die beruflichen Chancen. Die erhält man auch ohne Einbürgerung, sondern durch Regeln, die es ermöglichen, auf adäquatem Weg eine Arbeits- und Aufenthaltsgenehmigung zu erhalten. Dazu gehören Einkommenschancen, Lebensqualität, persönliche Sicherheit, Karrieremöglichkeiten, Entwicklungsmöglichkeiten. Kein Manager oder keine Fachkraft wird sich sagen, ich ziehe nach Deutschland, weil ich dort schneller eingebürgert werde. Das ist die falsche Motivation für eine Gesellschaft, die qualifizierte Arbeitnehmer sucht. Das Problem in Deutschland ist, dass es (a) ein Land mit einer schwierigen Sprache ist, die dennoch beherrscht sein sollte, sofern man im beruflichen Umfeld auf Deutsch kommunizieren muss, (b) Einkommen, Steuern und Abgaben in Deutschland in einem schlechten Verhältnis stehen und nicht konkurrenzfähig sind

Ich sehe die Änderungen kritisch, da...

Ich sehe keinen Grund für eine Erleichterung. Jeder der EU Bürger , kann ohnehin arbeiten und findet schnell eine Arbeit als Fachkraft.

Andere sind meist Personen die traumatisiert sind, die sollte man nicht noch mit Integration belangen.

Und nur weil einer kurz über der Grenze die Fruchtblase plazt sehe ich auch keinen Grund.

Und das jeder von ihnen aus eigenen Mitteln leben können muss, sollte eine Selbstverständlichkeit sein.

Ich sehe die Änderungen kritisch, da...

Ich habe mich durchaus damit beschäftigt und unterm Strich bin ich dagegen.

Für mich ist es der falsche Ansatz und es wird die Gesellschaft m.E. eher weiter negativ fragmentieren als zu einen.

Zudem gibt das neue Gesetz den Vermutungen aus der rechten Ecke aus der Vergangenheit (damals Verschwörungstheorie) im Heute eher recht, was ich zusätzlich für fatal halte.

Ich finde die Änderungen gut, weil...

Zeit ist hier keine gute Orientierierung. Jemandem, der sich gut in unsere Gesellschaft integriert hat die Einbürgerung zu verweigern, nur weil diese Person nicht lange genug hier lebt ist einfach nur unlogisch.

Es macht natürlich Sinn, dass man um die deutsche Staatsbürgerschaft zu bekommen auch halt in Deutschland gelebt haben muss, aber eine Wartezeit von 10 Jahren ist einfach nur unnötig. Ich verstehe dass es irgendeine Grenze geben muss und meiner Meinung nach 5 Jahre und 3 bei besonders guter Integration sind passend, weil das sich nach genug Zeit, um sich gut an in Deutschland leben zu gewöhnen und nicht mehr anhört.

Was zählt, ist dass die Person gut Deutsch kann, die Gesetze kennt und solche Sachen und das bleibt ja in den Anforderungen.

Dass Leute ihre bisherige Bürgerschaft um eine deutsche zu bekommen nicht aufgeben müssen finde ich auch gut, da Menschen aus Krisengebieten dadurch viele Probleme vermeiden können.