Ein Kind alleine großziehen?
In meinem Umfeld ist eine Frau durch einen Samenspender schwanger geworden.
Er gibt ihr jeden Monat etwas dazu, aber letzlich muss sie das meiste selber stemmen. Ist sowas möglich ohne in die Armutsfalle zu rutschen?
Es heißt ja oft,dass Alleinerziehende kaum Geld haben.
In welcher finanziellen Position steht sie denn?
Angestellte in einer Klinik. (Ergotherapeutin)
7 Antworten
Wenn der Erzeuger nicht den Mindestunterhalt heraus rückt, kann sie beim Jugendamt aufstockenden Unterhaltsvorschuss beantragen!
Die Höhe des Unterhaltsvorschusses richtet sich nach dem Alter der Kinder und beträgt ab 01.01.2022 für Kinder unter 6 Jahren höchstens 177 €, für Kinder von 6 bis 11 Jahren höchstens 236 € und für Kinder von 12 bis 17 Jahren höchstens 314 € monatlich.
Zusätzlich kann sie Kinderzuschlag bei der Familienkasse beantragen (bis zu 209 € mtl) und Wohngeld.
Damit sollte sie dann gut über die Runden kommen.
Da sie durch den Bezug von KIZ und/oder WoG auch Anspruch auf Leistungen der Bildung und Teilhabe hat, bekommt sie ggf die Hortgebühren ermäßigt und vom Jugendamt Zuschüsse zu den Verpflegungskosten in der Kinderbetreuungseinrichtung.
All das muss man halt beantragen.
Laut einer Erhebung für die Bertelsmann Stiftung sind Alleinerziehende und ihre Kinder deutlich überproportional von finanzieller Armut bedroht. Knapp 43 Prozent aller Ein-Eltern-Familien gelten als einkommensarm.
https://www.zdf.de/nachrichten/panorama/alleinerziehende-arm-kinderarmut-100.html
Doch wenn eine Frau sich für eine Samenspende entscheidet und bewusst alleinerziehend sein möchte, wird sie wohl im Vorfeld bedacht haben und sicher sein, ein Kind physisch, psychisch, finanziell und lebensplanerisch "stemmen" zu können.
Alles Gute für dich!
Eigentlich hätte sie schon eine richtige Familie enem Samenspender wohl vorgezogen, hat sich aber nie ergeben und mit Ende 30 war auch nicht mehr soviel Zeit. ..in dem Sinne war es also nicht von vorneherein so geplant sondern eher mangels alternative...
kommt immer auf die Individuelle Situation an
Ich arbeite 30h die Woche und wenn ich sparsam leben würde, würde ich schon halbwegs gut davon leben können . Klar ein Kind verursacht zusätzliche Kosten aber der Erzeuger muss auch Unterhalt bezahlen - und mit dem GEld würden wir gut über die Runden kommen.
Mein Hauptproblem wäre eher der Stres Faktor . Ich bin unter der Woche auch fast alleinerziehend da ich alles rund ums Kind alleine machen muss, da berurflich bedingt mein Mann da wenig machen kann. Am Wochenende kann ich mich aber etwas erholen - das fällt ohne Mann aber weg.
Dazu ist es schon zu zweit schon schwer die ganzen Ferienzeiten abzudecken - keine Ahnung wie ich das alleine schaffen würde. Geht wahrscheinlich nur mit Hilfe von Oma + Opa
Sicher ist das möglich. In solch einer Situation sollte man einen Beruf haben, der sich gut mit einem Kind vereinbaren läßt.
Wo ist das Problem? Sobald das Kind in Kita/Kiindergarten gehen kann, wird sie wieder arbeiten. Außerdem kennst du ihren finanziellen Background nicht.
Es ist nicht einfach Alleinerziehend zu sein das stimmt.
Das bedeutet aber nicht Automatisch das man Arm sein muss. Das hängt von vielen Umständen ab. Zum Beispiel davon welchen Job der Erziehungsberechtigte hat und wie viel er da verdient
Sie ist Ergotherapeutin, in einer Klinik. Bisher Vollzeit. Allerdings wird sie wohl Stunden reduzieren müssen.