Durch Wohlstand vereinsamen Menschen?

8 Antworten

Ich denke das lässt sich so pauschal nicht sagen, aber sicherlich erschwert es den Erhalt neuer tiefgehender (ehrliche) Freundschaften. Zum einen aufgrund der eigenen Position, man bildet sich auf seinen Besitzt ja gerne etwas ein, wird vielleicht ein wenig abwertender "ärmeren" gegenüber. Geld nimmt eventuell eine wichtigere Rolle ein als Sozialkontakte (Statt einen Abend mit Freunden lieber noch das Geschäft abwickeln). Zudem kommt und bleibt finanzieller Wohlstand ja meist nicht von alleine, man muss sich kostant damit auseinandersetzen ihn zu erhalten, das nimmt einen natürlich ein. Man vermutet hinter einem interessierten Gegenüber ggf. einen Gauner der nur ans Geld will...aber auf der anderen Seite kommen mit steigendem Wohlstand eben auch immer mehr falsche Menschen in dein Leben. Viele Menschen gehen für Geld über Leichen...

Es ist daher aus vielerlei Gründen nicht sehr einfach als wohlhabende Person einen vertrauensvollen Sozialkreis zu pflegen. Schlussendlich hängt es aber in großem Maße auch von der Persönlichkeit und den Werten ab, welche diese Person vertritt.

Denke da ist schon was dran. Wenn man aber schon eine Familie hatte bevor man es zum Wohlstand gebracht hat, dürfte das weniger der Fall sein. Während jemand, der schon im Wohlstand aufgewachsen ist, sich schwer tut eine wahre Liebe und wahre Freunde zu finden.

Gleichzeitig sind solche Menschen aber auch oft unter sich. Nur dann sind es womöglich gemeinsame Interessen, die zusammen schweißen, während bei dem Mittelstand eher die Herausforderungen und Sorgen zusammen schweißen. Letzteres hält besser und geht tiefer denke ich.

Pauschalisieren kann man es jedenfalls nicht.

Ja natürlich. Wir leben in einer Welt, die von Besitz und Geld bestimmt ist. Rein rechnerisch muss es, wenn es Wohlstand gibt, auch solche geben, die für diesen Wohlstand ackern müssen. Geld kommt schließlich nicht einfach so.

Der Kapitalismus ist auf exponentiellem Wachstum ausgelegt. Gewinnerwirtschaftung. Wenn wir von Gewinn reden, dann reden wir auch von „Gewinnern“. Reden wir von „Gewinnern“ müssen wir auch von „Verlierern“ sprechen. Das sind in dem Falle die, auf dessen Rücken der Wohlstand sein Geld verdient.

Während wir hier billig Lebensmittel und andere Konsumgüter kaufen, ackern dafür am anderen Ende der Welt die ausgebeuteten Zwangsarbeiter, die ins moderne Lehnswesen/Schuldknechtschaft gezwungen werden.

Woher ich das weiß:Hobby – Politisch links eingestellt

Ja klar. Wir brauchen uns nicht mehr.

In der Nachkriegszeit war gegenseitige Hilfe noch ziemlich selbstverständlich. Weil es kaum jemandem gab, der nicht irgendetwas gebraucht hätte. Aber mit zunehmendem Wohlstand hat auch die Vereinzelung zugenommen. Früher war es völlig üblich, nach der Zeit, nach dem Weg oder einem zu leihendem Gerät zu fragen. Oder per Daumen um eine Mitfahrgelegenheit zu bitten.

Heute hat (fast) jeder selbst alles, was er braucht. Ein Smartphone, dass Zeit und Weg und sonstige Fragen beantwortet und ein Auto, das ihn überall hin bringt. Und die typischen Heimwerker haben ein ganzes Arsenal an Maschinen und Werkzeugen, dem gegenüber die Werkstätten früherer Handwerker arm aussahen.

Die fortschreitende Technik macht uns unabhängig und mächtig, bringt uns aber auch fort vom Miteinander und macht uns dadurch einsam. So paradox es klingen mag, wir brauchen gerade die Not für einen gemeinschaftlichen Zusammenhalt.

amormutuus  26.02.2024, 07:26

Genau so ist es!
Wir brauchen uns nicht mehr, was Händlern und Staat auch gleich recht gut in die Karten spielt.

Bald brauchen wir uns noch nicht mal noch mehr selbst.

2

Das stimmt vielleicht, aber Armut vereinsamt auch und das betrifft deutlich mehr Leute...
Ich glaube auch dass man durch Wohlstand nur vereinsamen kann, wenn der Wohlstand einen menschlich verändert, aber da ich keine persoenliche Erfahrung hab, ist das an der Stelle eine These.