Dürfen Lehrer nur auf Grund von Gerüchten eine beschuldigte Schülerin nicht anhören?
Ein Mädchen aus meiner Schule weint, weil sie von den Lehrern beschuldigt wurde, Gras auf Klassenfahrt geraucht zu haben, was sie aber nicht hat. Irgendjemand aus den Parallelklassen hat da Gerüchte in die Welt gesetzt und deswegen haben die Lehrer sie dazu befragt.
Sie haben ihr überhaupt nicht geglaubt und sie durfte sich anscheinend gar nicht verteidigen. Wir anderen haben darauf hin versucht, die Lehrer zu fragen, warum sie ihr nicht glauben, aber sie haben dann nur gesagt, dass "wir uns nicht wundern bräuchten, wenn man so durch die Gegend läuft".
Sie hatte irgendwo auf Fahrt mal Tabak gefunden und dann geraucht, aber das hatte sie vor den Lehrern schon zugegeben. Das war aber eigentlich auch schon geklärt, weil sie alles abgegeben und auch nichts mehr gemacht hatte.
Jetzt haben die Lehrer einfach nur was gehört oder so, wann oder von wem wissen wir auch nicht, und deswegen haben sie jetzt beschlossen, dass eh alle lügen, die sie befragen.
Sie will aufgrund dessen jetzt die Schule wechseln. Es gibt keine Beweise oder irgendwas, nur anonyme Aussagen von Schülern aus Parallelklassen, die die Schülerin aber nicht mal wirklich persönlich kennen.
Inwiefern dürfen die Lehrer das alles?
10 Antworten
Lehrer sind auch nur Menschen und manchmal handeln Menschen nicht richtig. Wenn Deine Freundin zu unrecht beschuldigt worden ist, dann sollten sich ihre Eltern einschalten und den Sachverhalt gemeinsam mit der Schulleitung klären. So lange es keine eindeutigen Beweise gibt, heißt es in aller Regel: Im Zweifel FÜR den Angeklagten. Diejenigen, die dieses Gerücht in Umlauf gebracht haben, müssen Stellung beziehen. Die Lehrer werden es ja von irgendwem erfahren haben. Deine Freundin sollte nicht einfach so den Kopf in den Sand stecken und die Flucht ergreifen, sondern dafür kämpfen, dass diese Sache aufgeklärt wird.
Bestärke sie darin, tapfer zu bleiben und gegen diese Ungerechtigkeit anzugehen.
Jetzt mal rein aus der Realität: Geschätzt 95% der Leute geben nicht zu Drogen genommen zu haben, viele sogar dann nicht, wenn es klare Beweise gibt. Entsprechend glaubhaft sind solche "ich in unschuldig" Aussagen für Lehrer.
Ob man nun einem "anonymen" (vielleicht wollen sie zum Schutz der Person auch nicht sagen wer es war) Hinweis mehr glaubt als der Beschuldigten hängt auch etwas mit dem vorherigen Verhalten ab. Wer schon öfter gelogen oder Mist gebaut hat, dem wird vermutlich weniger geglaubt als einer bisher Musterschülerin. Zudem ist jeder Lehrer auch nur ein Mensch, inklusive Vorurteilen. Die einen haben das besser unter Kontrolle, manche eben leider weniger. Ich konnte mir das jahrelang zur Nutze machen, da ich für viele die unschuldige super gute Schülerin war...
wir uns nicht wundern bräuchten, wenn man so durch die Gegend läuft".
Diese Aussage solltet ihr bzw. euer Klassensprecher dringend noch mal ansprechen. Es geht die Lehrer nichts an wie sie rum läuft zumal sie nicht mal wissen ob sie es aus freien Stücken oder z.B. Geldnot tut. Zumal so ein Kommentar daher gegenüber anderen Schülern absolut nicht ok ist.
Sie will aufgrund dessen jetzt die Schule wechseln
Das ist ja ihre Entscheidung, was sie tut oder nicht. Ich weiß jetzt nicht wie weit es sich aufgeschaukelt hat oder welche Konsequenzen es gibt, aber es ist an sich eine tägliche Schulsituation, dass Schüler irgendwas sagen und Lehrer es nicht glauben. Sei es wegen Drogen, Rauchen, spicken/abschreiben in Arbeiten, (evtl.) aufgeschrieben Hausaufgaben, aus dem Internet oder wo anders geklaute Referate usw.
anonyme Aussagen von Schülern aus Parallelklassen, die die Schülerin aber nicht mal wirklich persönlich kennen.
Für eine Aussage "der hat Drogen genommen" muss man die Person ja auch gar nicht kennen, dafür reicht (wenn es so war) auch das zu sehen bzw. bei Kiffen ggf. zu riechen.
Inwiefern dürfen die Lehrer das alles?
Was genau denn? Ihr nicht glauben? Das kannst du keinem vorschreiben. Jeder kann glauben oder nicht, was er will. Die Frage ist halt immer, was für Reaktionen daraus resultieren, die sind ggf. ohne Beweise nicht mehr ok.
Natürlich verstehe ich, dass sie ihr nicht unbedingt glauben, aber bisher kann man ihr nur zu Schulden kommen lassen, dass sie geraucht hat. Mehr Probleme hat sie bisher nicht gemacht und die Lehrer haben ja nur gehört, dass sie Gras geraucht haben soll. Bisher habe ich von niemandem gehört, dass er/sie sie dabei gesehen hat, es gibt nur das Gerücht. Zusätzlich sind aber auch ein paar andere kuriose Sachen in Umlauf, die wirklich unsinnig sind und die eigentlich keiner ernsthaft glauben kann. Es gibt also mehrere dumme Gerüchte, an denen aber alles nichts dran ist.
Wenn sie wirklich Gras geraucht hätte, hätte sie das nicht allein getan und es mir auch erzählt.
Nun mal objektiv: Was ist denn passiert? Die Lehrer hatten nach einer Weile keine Lust mehr, sich anzuhören, was sie vortragen wollte. Da ihr nichts passiert ist, kann man davon ausgehen, dass die Lehrer auch den Gerüchten kein Gewicht beilegen, sonst hätte es ja eine Strafe gegeben. Sie soll mal nicht so ein Drama veranstalten.
Na ja, es wird ja wahrscheinlich eine Strafe geben, obwohl sie nichts gemacht hat. Und es ist nicht so, als hätten die Lehrer "nach einer Weile" ihr nicht mehr zugehört.
Sie haben sie bei Seite genommen, sie mit dem Gerücht konfrontiert, dann hat sie gesagt, dass das nicht stimmt. Die Lehrer haben ihr nich geglaubt und weiter auf sie eingeredet und dann hat sie angefangen zu weinen.
Es hat also gar keine Konferenz gegeben? Es war kein formelles Gespräch?
Bisher noch nicht, aber das wird es ja wahrscheinlich noch.
Dann soll sie in Ruhe abwarten, nicht rumheulen, nicht Schule wechseln, sondern mitsamt ihren Eltern in die Konferenz gehen, falls überhaupt eine stattfindet. Und kein Drama mehr!
Lehrer dürfen genau das Gleiche, wie alle anderen Menschen. Auch die bilden nur den Durchschnitt der Gesellschaft!
Sie sollten eigentlich so intelligent sein, dass sie nicht auf das Gesabbel anderer hören...aber du siehst ja, wie es läuft.
Was mich allerdings verwundert ist, dass die Eltern offenbar sich überhaupt nicht für ihr Kind einsetzen. Denken die auch wie die Lehrer...hat sie keine Eltern...
Die Eltern müssen das regeln! Dafür haben sie als Einzige die Berechtigung und die Verpflichtung!
Ihre Eltern werden auch schon bald mit den Lehrern reden, aber es ist eben noch nicht viel Zeit vergangen.
Es gab also bisher keine Konferenz, die Eltern wurden nicht einbezogen/ informiert/ wollten mit den Lehrern darüber reden und Konsequenzen gab es bisher auch keine? Es ist rein gar nichts "offizielles" passiert?
Dann kommt mir der unmittelbare Schulwechsel etwas spanisch vor. Das ist ziemlich überstürztes Handeln. Das wirst du wohl auch so sehen können, oder?
Ja, wird sie auch nicht, denke ich. Sie ist nur im Moment emotional so fertig, weil sie aus dem Nichts heraus zu unrecht beschuldigt wurde.