Druck nach dem Entlüften HÖHER?
Hallo,
zur Vorgeschichte: Ich habe seit ein paar Wochen das Problem, dass der Druck in meiner Heizungsanlage nach dem Auffüllen kontinuierlich sinkt, etwa um 0,2 bar pro Tag. Der Ausdehnungsbehälter wurde schon ausgetauscht und die Heizung selbst verliert (am Gerät) kein Wasser. Alle Heizkörper im Haus von unten nach oben vollständig entlüftet. Das Problem wird weiterhin gesucht.
Nun war der Druck nach ein paar Tagen wieder von 1,9 auf 0,8 bar gefallen als mir auffiel, dass die Heizkörper im DG gluckerten. Also habe ich dort einfach nochmal entlüftet (ohne zuvor aufzufüllen) und es kam eine Menge Luft. Erstmal, wo kam diese her, wo doch kurz zuvor alles entlüftet worden war und zweitens, was ich mir überhaupt nicht erklären kann: Nach diesem Entlüftungsvorgang war der Druck von 0,8 auf 1,0 gestiegen. Wie geht das denn?? Man lässt Luft aus dem System und der Druck STEIGT?
Wie lässt sich das erklären?
2 Antworten
Ich bin mir nicht sicher, aber ich antworte mal. Ich habe zur Zeit ein ähnliches Problem. Wenn Wasser verloren geht, muß irgendwo ein Leck sein. Ich habe es noch nicht gefunden, und du scheinbar auch nicht.
Wenn Wasser raus läuft, entsteht in den oberen Heizkörpern ein Vakuum. Als du die Heizung entlüften wolltest, ist da keine Luft rausgekommen, sondern du hast Luft reingelassen. Dadurch ist der Druck gestiegen.
Nein, da kommt keine Luft rein. Ein bisschen Luft ist immer im Heizkörper, weil die Entlüftungsschraube nicht an der höchsten Stelle ist. Und diese Luft hat dann 1 bis 2 bar. Wenn Wasser raus läuft, dehnt sich diese Luft immer mehr aus, und der Druck sinkt. Unten am Heizkessel hast du dann vielleicht noch 0,5 bar, an den oberen Heizkörpern hast du schon Vakuum. Es ist immer noch gleich viel Luft drin, aber diese Luft hat sich ausgedehnt.
Ich glaube du hast recht! Nachdem der Druck mal wieder ein Stück unter 1bar gefallen war, habe ich nochmal beim höchsten Heizkörper des Hauses versucht zu entlüften. Aber diesmal habe ich vorher Lecksuchspray an das Ventil gesprüht. Was passierte beim Öffnen des Entlüftungsventils - es gab KEINE Blasen, sondern die Brühe wurde REINGESAUGT. Da ist wirklich ein Unterdruck im System. Und deshalb ist dann auch der Druck nach dem "Entlüften" höher.
Was das jetzt über das zugrunde liegende Problem aussagt, weiß ich leider nicht.
Heizung wurde vom Fachmann untersucht: Wärmetauscher leckt.
Manometer haben eine gewisse Ungenauigkeit. Die vermeintliche Drucksteigerung kann als theoretisch einfach durch die Druckänderung kommen.
Aber zu deinem eigentlichen Problem:
Warum wird die Anlage mit 1,9 bar Betrieb? Ist das Haus 14m hoch?
Wurde das Ausdehnungsgefäß nach dem Tausch auch auf die Anlage eingestellt? Der Übliche Vordruck auf den Ausdehnungsgefäßen (bei Auslieferung) ist für die meisten Heizungsanlagen falsch.
Wie groß ist das Ausdehnungsgefäß und wieviel kW hat die Anlage? Einem bekannten von mir wollte man auch neulich erklären dass sein 9 Liter Ausdehnungsgefäß getauscht werden muss, bis ich ihm erklärt habe, dass er eigentlich ein 35-50 Liter Gefäß benötigt und seine ständigen Probleme daher kommen. Nachdem ich meinen Vermieter überzeugt hatte das alte Ausdehnungsgefäß 35 Liter gegen ein 400 Liter Gefäß zu tauschen entlüfte ich nur noch 1-2x im Jahr (vorher im Winter gefühlt jede Woche).
Generell ist es leider so, dass die wenigsten Heizungsbauer wirklich verstanden haben, wie ein Ausdehnungsgefäß funktioniert.
Keine Ahnung wie hoch das Haus ist aber die Anlage wird üblicherweise nicht mit 1,9bar betrieben. Ich hatte vor dem Entlüften etwas mehr Druck drauf gegeben als sonst in der Erwartung dass es durch das Entlüften ohnehin ein gutes Stück fällt, was aber nicht passierte.
Das Ausdehnungsgefäß (35l) wurde von einem Sanitärfachmann (im Ruhestand) installiert, ich gehe davon aus, dass das alles korrekt gemacht wurde.
Keine Ahnung wieviel kW die Anlage hat, es ist eine Vitodens 300.
Vitodens 300 = 1,9-32 kW
Ausdehnungsgefäß 35l --> bis ca. 12 kW bei Sicherheitsventil 2,5bar oder bis ca. 24kW bei Sicherheitsventil 3bar (grob gerechnet --> eine detaillierte Berechnung kann Abweichende Ergebnisse bringen).
Meine Vermutung bleibt bei dem Luftproblem, dass es am Ausdehnungsgefäß (Größe oder Vordruck) liegt. Wenn das Ausdehnungsgefäß nicht korrekt funktioniert kann es zu erhöhten Lufteintritt im System und Wasserverlust führen.
Aber zurück zur eigentlichen Frage. Da du gerade vor dem entlüften Druck auf die Anlage gegeben hast, kann es natürlich passieren, dass der Druck nach dem Entlüften noch steigt. Das Wasser wird üblicherweise im kalten Zustand nachgefüllt. Beim Erwärmen durch den Kessel dehnt es sich aus und der Druck steigt. Gleichzeitig sind Manometer in Heizungsanlagen kein Präzisionswerkzeug und können auch mal leicht verzögert reagieren.
Den Gedanken hatte ich tatsächlich auch schon. Das müsste aber bedeuten, dass durch das Leck Luft ins System kommt - aber wie kann das sein, wenn das System unter Druck steht.