Dissoziation und Projektion Unterschied?

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Dissoziation und Projektion sind zwei verschiedene Abwehrmechanismen, die in der Psychologie beschrieben werden. Obwohl sie beide dazu dienen, unangenehme oder bedrohliche Gedanken, Gefühle oder Erfahrungen zu bewältigen, unterscheiden sie sich in ihren spezifischen Merkmalen und Funktionen.

  • Dissoziation: Dissoziation ist ein Abwehrmechanismus, bei dem eine Person bestimmte Aspekte ihres Denkens, ihrer Gefühle oder ihres Verhaltens von ihrem bewussten Erleben trennt. Es beinhaltet eine vorübergehende Abspaltung oder Trennung von Teilen des Selbst oder der Realität. Bei Dissoziation kann eine Person das Gefühl haben, als ob sie außerhalb ihres Körpers steht, ihre Umgebung unwirklich oder verändert erscheint oder Teile ihres Gedächtnisses oder ihrer Identität fehlen. Dissoziation kann als Schutzmechanismus dienen, um traumatische oder belastende Erlebnisse zu bewältigen, indem die Person sie vorübergehend aus ihrem Bewusstsein ausblendet.
  • Projektion: Projektion ist ein Abwehrmechanismus, bei dem eine Person unangenehme oder inakzeptable Gedanken, Gefühle oder Eigenschaften, die sie selbst hat, auf andere Menschen oder Objekte projiziert. Anstatt diese unangenehmen Aspekte anerkennen und akzeptieren zu müssen, schiebt die Person sie auf andere ab. Zum Beispiel könnte eine Person, die sich ihrer eigenen Wut oder Aggressivität nicht bewusst ist oder sie ablehnt, andere als wütend oder feindselig wahrnehmen und ihnen diese Eigenschaften zuschreiben. Projektion dient dazu, unangenehme Gefühle oder Gedanken zu verleugnen und sie in anderen zu externalisieren, um das eigene Selbstbild zu schützen.

Die wesentlichen Unterschiede zwischen Dissoziation und Projektion liegen in ihrer Funktion und ihrem Fokus. Dissoziation bezieht sich auf die Abspaltung oder Trennung von Aspekten des Selbst oder der Realität, während Projektion auf die Verlagerung unangenehmer Eigenschaften oder Gefühle auf andere zielt. Während Dissoziation mit einer Veränderung der Wahrnehmung einhergeht, involviert Projektion eine Verzerrung der Wahrnehmung anderer Menschen.

Es ist wichtig zu beachten, dass sowohl Dissoziation als auch Projektion unbewusste Abwehrmechanismen sind und dass sie in verschiedenen Situationen und bei verschiedenen Menschen auftreten können. Sie dienen dazu, psychische Belastungen zu reduzieren oder zu vermeiden, können jedoch auch dazu führen, dass eine Person die Realität verzerrt oder Schwierigkeiten hat, eigene Verantwortung zu übernehmen. In der psychotherapeutischen Arbeit können diese Abwehrmechanismen erforscht und bearbeitet werden, um eine gesündere Bewältigung und Verarbeitung von belastenden Erfahrungen zu fördern.

  • Dissoziation: der Zerfall von Vorstellungsverbindungen, Bewusstseinszusammenhängen usw. (Beispiel: Man ist plötzlich "ganz woanders".)
  • Projektion: Hinausverlegung der eigenen Empfindungen in den Raum außer uns (Beispiel: In meiner Traurigkeit nehme ich auch die Natur als trauernd wahr.)

Wenn ich dissoziiere, dann zerfalle ich in meiner Einheit - wenn ich projiziere, dann erweitere ich meine Einheit auf die Umwelt.

Wenn man dissoziiert wird ein Teil des Bewusstseins abgespalten. Es gibt verschiedene Arten. Die schwerste Form ist die dissoziative Persönlichkeitsstörung, die früher als multiple PS bekannt war.

Betroffene spüren z.b keine Gefühle mehr, körperempfindungen können betroffen sein, die Wahrnehmung wird „wie im traum“ (derealisation). Das eigene handeln kann einem wie fremdgesteuert erscheinen (es ist aber immer bewusst, dass es sich um eine reine Wahrnehmung handelt).
Bei dissoziativen Amnesien entstehen Erinnerungslücken. Bei dissoziativen krampfanfällen kommt es zu epilepsieartigen krampfanfällen.

Projektion bedeutet, dass man andere z.b als deprimiert wahrnimmt, weil man selbst in dieser Gefühlslage ist.

Oder bei anderen Fehlverhalten wahrnimmt, was man eigentlich selbst an den Tag legt.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Eigenerfahrung, Notfallsanitäterin i.A