Die Todsünden und die Keuschheit im orthodoxen Glauben?

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Ist es wichtig, dass evangelische, katholische, orthodoxe oder freikirchliche "Gelehrte" dazu sagen? Viel wichtiger ist doch, was Gottes Wort, die Bibel, dazu sagt...

Nach der Bibel gibt es keine "7 unverzeihbaren Todsünden": https://www.gotquestions.org/Deutsch/sieben-Todsuenden.html

Dafür aber Vergebung für unsere Sünden, wenn wir Gott im Gebet darum bitten: "Wenn wir aber unsere Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und uns reinigt von aller Ungerechtigkeit" (1. Johannes 1,9).

chrisbyrd  12.08.2020, 09:24

Vielen Dank für den "Stern", ganz liebe Grüße und Gottes Segen!

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Ich bin zwar Protestant (evangelisch), aber vielleicht hilft dir meine Antwort ja trotzdem.

Jesus hat gesagt, dass jede Sünde außer die Lästerung des Heiligen Geistes vergeben werden kann. Das wird in drei der vier Evangelien berichtet (Matthäus 11 24, Markus 3 22, Lukas 11 15).

Die offizielle Position der evangelischen Kirche ist meines Wissens, dass man diese Sünde nur begehen kann, wenn man das Handeln des Heiligen Geistes wissentlich fälschlicherweise als handeln Satans bezeichnet.

Die katholische Kirche geht an dieser Stelle in ihrer offiziellen Positionen weiter und ist der Meinung, dass auch andere Fälle eine Lästerung des Heiligen Geistes sein können. Zum Beispiel, wenn man bewusst eine Sünde begeht und sich dabei einredet, dass es in Ordnung wäre, da man davon ausgeht, dass man sie ja eh wieder vergeben bekommen wird.

Die Position der orthodoxen Kirche kenne ich leider nicht.

Die Todsünden gibt es meines Wissens nur bei den Katholiken. Sie sind eine Sammlung schwerer Sünden und als Leitfaden/Warnung zu sehen, dass man diese auf keinen Fall begehen soll. Trotzdem können sie auch im katholischen Verständnis vergeben werden (Einschränkung s.o.).

Sex vor der Ehe ist in meinen Verständnis nicht generell eine Sünde. Im 2. Buch Mose 22 15-16 heißt es:

15 Wenn jemand eine Jungfrau beredet, die noch nicht verlobt ist, und schläft bei ihr, so soll er den Brautpreis für sie geben und sie zur Frau nehmen. 16 Weigert sich aber ihr Vater, sie ihm zu geben, so soll er Geld darwägen, soviel einer Jungfrau als Brautpreis gebührt.

Zumindest wenn man davon ausgeht den Partner fürs Leben gefunden zu haben, sollte es wohl OK sein. Gerade der zweite Vers deutet meiner Meinung nach auch stark darauf hin, dass es bei dem Gebot eher um einen Schutz der Zukunft der Frau zur damaligen Zeit geht. Welches man im Anbetracht der Tatsache, dass viele andere Gebote im Verständnis an die heutige Zeit angepasst werden, vielleicht auch angepasst interpretiert werden könnte.

Folgendes ist evtl. noch zu beachten:

Sex während der Regelblutung wird neben Sex mit dem gleichen Geschlecht oder Sex mit Tieren verboten. Teilweise wird dies so interpretiert, dass Sex, der nur der Befriedigung der Gefühle und nicht der Zeugung von Kindern dient, verboten ist. Offiziell wird bei den Katholiken somit auch verhüten als problematisch angesehen. In der Praxis und in anderen Konfessionen ist man aber nicht so streng.

Dann gibt es noch den Punkt mit dem Du sollst nicht Ehe brechen. Scheidet man sich von seinen Partner und heiratet einen anderen, so bricht man die Ehe. Wie sieht es aus, wenn man nichts verheiratet war? Vermutlich nicht so viel besser. Andererseits wird die Scheidung ja teilweise auch akzeptiert.

MeMyselfandI16 
Fragesteller
 10.08.2020, 11:24

Vielen Dank für deine Antwort! Meines Wissens nach geht es beim Sex vor der Ehe darum, dass man beim Geschlechtsverkehr seine Seele mit der Seele des anderen vereint und bekanntlich steckt in uns der heilige Geist. Deshalb würde man seinen Körper bzw. den heiligen Geist ,,beschmutzen" wenn man Sex nur zur einfachen Befriedigung hat. Aus rein rationaler und menschlicher Denkweise kann ich das natürlich nur glauben und akzeptieren und nicht ganz verstehen. Aber ich glaube dass die Regel der Keuschheit damals eine so große Rolle gespielt hat, weil man nicht verhüten konnte und das eben zu ungewollten Schwangerschafte bzw. Abtreibungen und Geschlechtskrankheit führte. Und aufgrund der damaligen Zeit zur Beschmutzung der Familienehre der Familie des Mädchens. Aber heute sind wir Gesellschaftlich und Verhütungstechnisch auf einem ganz anderen Stand. Jedoch stellt sich mir dann immer die Frage ob es Sinn ergibt, dass Dinge für Gott plötzlich ok sind, nur weil sie der Mensch ok findet. Wohl eher nicht

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Nein, M.W. gibt es in der Orthodoxie keine - und Sex vor der Ehe ist sowieso keine!

Wieso WEISST Du, dass es nicht gut ist? Einen völligen Unsinn weißt Du? - WER hat Dir gesagt, dass Sex vor der Ehe nicht gut ist!

Ich hatte Sex vor der Ehe und er war gut!