Die Neue Ostpolitik der BRD ab 1969 – eine Stabilisierung des Unrechtsregimes der DDR?

6 Antworten

Von Experte zetra bestätigt

Das Motto von Willy Brandt war damals: "Wandel durch Annäherung", wofür er vor allem von der CDU und den Vetriebenenverbänden als "Vaterlandsverräter" beschimpft wurde. Die wollten lieber als Hardliner den Osten mit allen möglichen Mitteln unter Druck setzen und bloß keine Verhandlungen mit Kompromissen.

Die Geschichte hat aber 1989 ein eindeutiges Urteil gefällt: die Politik Brandts hat funktioniert, der Osten brach zusammen, die Menschen wollten die Wiedervereinigung und bekamen sie ein Jahr später dann auch.

Die DDR-Regierung wurde also nicht stabilisiert, sondern durch den Kontakt mit dem Westen, der ja elementarer Bestandteil der Ostpolitik war, ganz langsam und allmählich untergraben.

zetra  16.02.2021, 20:22

Die CDU/CSU glaenzte nicht mit einer realistischen Politik, das hoeren sie nicht gerne, allerdings ihre Handlungsweisen waren fuer eine deeskaliernde Annaehrung an den Osten nicht geeignet, da musste erst W. Brandt frischen Wind hinein bringen, gescholten wurde er vom alten Zausel reichlich dafuer. Layout 1

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Hamburger02  16.02.2021, 21:04
@zetra

Die Hetze der CDU gegen Willy Brandt ist mir noch sehr gut in Erinnerung. Da wurde teils in die unterste Schublade gegriffen und auch vor üblen Verleumdungen nicht zurückgeschreckt. Umso besser, dass das weder 1969 und erst recht nicht 1972 beim Wahlvolk gut ankam und die CDU ihre Macht verlor.

Zu jener Zeit waren die Vertriebenenverbände noch sehr mitgliederstark und stellten ein großes Wählerpotenzial dar. Dieses wollte die CDU bedienen. Heute haben die Vertriebenenverbände kaum noch eine Bedeutung. Das hat sich rein biologisch von alleine erledigt. Es sei aber ausdrücklich darauf hingewiesen, dass bei weitem nicht alle, die ihre Heimat im Osten verloren haben, der revachistischen Politik der CDU und der Vertriebenenverbände folgten. Das beste Beispiel war mein Vater, dessen Familie aus Ostpreußen fliehen musste und der herrlich auf die "Ewiggestrigen"! schimopfen konnte.

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zetra  17.02.2021, 19:35

Das ist eine ausgewogende, sachliche Darstellung der Zustaende zu dieser Zeit, ohne jedwede Polemik, die immer ansonsten in solchen Berichten ueber die DDR wie ein Schwert des Damokles mitpendelt. Gruss, zetra.

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Nein.

Vielmehr brachte sie den Menschen im SED-Unrechtsregime viele vorher unbekannte Möglichkeiten und Freiheiten.

Und das finale aber schon am Beginn der Entspannungspolitik angedachte Ende sollte auch dir bekannt sein! :-)

Nein. Man bemühte sich, die Wogen zu glätten. Man führte Gespräche um miteinander besser klarzukommen.

Wie wir heute wissen, hat sie sich nicht stabilisiert, die Dädärä. Und dass der Herr Strauß den berühmten Milliardenkredit einfädelte, hatte wohl ganz klare wirtschaftliche Absichten, damit die Werkbank DDR weiter mallochen konnte. Sklaven hinter dem Zaun, das konnte der BRD nur gefallen.

666Phoenix  17.02.2021, 19:54

Nur eben, dass dieser Kredit nie in Anspruch genommen wurde!

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Als letzte Stabilisierung habe ich den Milliardenkredit von Strauß gesehen. Da wurde der Untergang der DDR nochmal aufgeschoben.