die Formel für den Swing-by

4 Antworten

weckmannu hat recht: kein Mensch berechnet die Differentialgleichungen dieses komplexen 3 Körperproblems!
Allein eine Teil-Kraft (siehe Wiki Dynamical friction) hat schon erf(x) und ist sehr kompliziert.

Wenn man sich den Funktionsverlauf ansieht, kann man natürlich Näherungsformeln daraus basteln:
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/2/2c/Voyager_2_velocity_vs_distance_from_sun.svg

Interessant: ohne den Jupiter-Schwung wäre Voyager unter die Entweichgeschwindigkeit gefallen!
Hinzu kommt, dass es sich hier um einen Geschwindigkeits-Vektor in einem 3D-Raum handelt.

Oder suchst Du nur die Maximalgeschwindigkeit v[max] , die ein kleiner Körper der Masse m beim Abstand r zu m2 erreicht wird?

PersianBoy 
Fragesteller
 30.03.2014, 11:52

weißt du vielleicht wie der voyager 1 den Swing by Effekt bei jupiter und saturn benutzt hat also den Vorgang

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Beim swing-by handelt es sich um um Wechselwirkungen zwischen mindestens 3 Körpern, nämlich Satellit, Planet und Sonne.. Es wurde vor über 100 Jahren von Laplace bewiesen, dass es dafür keine geschlossenen Lösungen bzw. Formeln gibt. Ausser bei speziellen Symmetrien rechnet man deshalb heute mit numerischen Iterationen mit Computern. Die lösbaren Fälle sind die Lagrangepunkte.

Die Formel (falls Du den durch Raumsonden genützten Effekt meinst) schlechthin gibt es nicht. Allerdings gibt es die von Mr. Newton oder Herrn Kepler formulierten Gesetzmäßigkeiten. Und beim Swing-by kommt es eben darauf an: Wie schnell, aus welcher Richung, Bahnelemente des Raumfahrzeuges, Bahnelelemente des "helfenden" Planeten, der helfend -- hurra praktisch -- die Sonde nach noch weiter draußen zieht.

Die eigentliche Formel, die die gravitative Wechselwirkung beschreibt, ist eher simpel:

Newtonsches Gravitationsgesetz googeln, fertig.

Nur es kommt halt darauf an, wo und wann, plus noch paar Daten, irgendwer irgendwo ist ...

Wenn eine Sonde nahe an einem Planeten vorbeifliegt, ist ihre Flugbahn eine Hyperbel. Je näher die Bahn an dem Planeten vorbeiführt, desto enger ist die Hyperbel und desto größer die Richtungsänderung; sie geht im Grenzfall gegen 180°, üblich sind aber weit kleinere Winkel. Es gelten dabei die Gesetze vom elastischen Stoß, im Grenzfall 180° die vom zentralen elastischen Stoß. Sei v die Geschwindigkeit der ankommenden Sonde und u die des Planeten. Wenn die Sonde schneller werden soll, müssen u und v (etwa) entgegengesetzte Richtung haben, d.h. Sonde und Planet müssen aufeinander zu fliegen. Sei z.B. u = – v (Sonde und Planet gleich schnell). Dann ist die Relativgeschw. der Sonde bezüglich des Planeten 2v und ist nach dem Swing-by – 2v also ist ihre Absolutgeschw. hinterher – 3v (im Grenzfall 180°, sonst weniger). Die Sonde hat ihre Geschw. verdreifacht und ihre Flugrichtung umgedreht. Allgemein gilt für die (erreichbare Maximal)Geschw. der Sonde nach dem Manöver v‘ = 2u – v. Also für u = – v wie gehabt v‘ = – 3v , für u = – 0,5v → v‘ = – 2v und für u = – 1,5v → v‘ = – 4v .