Der Ebert-Groener-Pakt

3 Antworten

Hi. 

Das kannst Du sehr gut im Netz nachlesen, z.B. bei Wiki.

Der Pakt war einer der Sargnägel der Weimarer Republik.  

Gruß, earnest

SaenaSaena 
Fragesteller
 18.03.2015, 16:18

Habe ich ja auch, aber es war nicht einfach für mich und manchmal zu lange um das Wichtigste zu verstehen.. :) 

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Zur Niederschlagung der Novemberrevolution und zur Verhinderung einer sozialistischen Räterepublik verbündete sich die rechte SPD-Führung mit Friedrich Ebert an der Spitze mit den reaktionärsten Kräften des alten Kaiserreichs, dem Militär.

Das ließ sich auch nicht lange bitten und schlug die revolutionären Aufstände blutig nieder. Dieses Bündnis mit den alten, reaktionären Mächten war der grundlegende Geburtsfehler der Weimarer Republik, der letztendlich zum Scheitern der Weimarer Republik führte und damit zur Machtübergabe an die Nazis.


SaenaSaena 
Fragesteller
 18.03.2015, 16:16

Dankesehr! :) Es tut mir leid, wenn ich Fehler beim schreiben mache, ich lerne die deutsche Sprache in der Schule. Ich hätte noch einige Frage, und zwar, warum waren beide Seiten an diesem Pakt interessiert ganz genau und wozu verpflichtet sind denn beide von diesen Seiten? 

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earnest  18.03.2015, 16:31
@SaenaSaena

Grob vereinfachend:

Der Rechten SPD unter Ebert waren die "Linken" zu links. Darum paktierten sie mit den Rechtesten der Rechten - den Militärs. 

Für die Militärs lohnte der deal, denn dadurch behielten sie a) den Kontakt zur Schlüsselstelle der Macht, der Reichsregierung und konnten b) langfristig ihren Einfluß in der Weimarer Republik sichern. Der Schritt von der Reichswehr der Republik zur Nazi-Wehrmacht war dann nur ein winziger.

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PeVau  18.03.2015, 16:53
@SaenaSaena

Darüber könnte man ganze Romane schreiben. Ich versuche es mal mit einer einfachen, keineswegs vollständigen Antwort.

Warum beide Seiten an dem Pakt interessiert waren?

Das ehemalige kaiserliche Militär war monarchistisch und nationalistisch-konservativ. Es war Vertreter der alten Macht, der alten Eliten im Kaiserreich und hatte ein elementares Interesse an der Bekämpfung der Revolution, um die alte Macht so weit wie möglich zu erhalten.

Bei der SPD war das etwas komplizierter. Ursprünglich war die SPD eine revolutionäre Partei und man sollte meinen, dass die Novemberrevolution ganz im Interesse der SPD und der Arbeiter und kleinen Angestellten war. In der SPD gab es aber schon seit vielen Jahren einen Richtungsstreit darüber, ob man eine Revolution anstreben soll oder ob man sich in den Staat einfügen und mit den Mächtigen arrangieren soll.

Zunehmend setzte sich der rechte SPD-Flügel unter Ebert, Noske, Scheidemann und anderen durch und kooperierte mit den Mächtigen im Kaiserreich. das führte dann auch zur Spaltung und zur Gründung der KPD im Januar 1919.

Als die Novemberrevolution ausbrach, war das nicht im Sinne der rechten SPD-Führung. Nach der Abdankung des Kaisers plötzlich in der Regierungsverantwortung versuchte sie, die ausgebrochene Revolution niederzuschlagen. Dazu brauchte sie aber die Hilfe des Militärs.

Wozu verpflichteten sich beide Seiten?

Beide Seiten haben sich nie gemocht. Aber man brauchte sich gegenseitig und so ließ man sich vorerst in Ruhe. So wurden die alten Eliten des Kaiserreichs niemals von der SPD entmachtet, was sich später bitter rächen sollte.

PS: Dein Deutsch ist ganz hervorragend. :-)

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SaenaSaena 
Fragesteller
 18.03.2015, 17:13
@PeVau

Vielen Dank nochmal für Ihre Hilfe und das Kompliment :) Gruß aus Frankreich! 

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earnest  18.03.2015, 17:14
@PeVau

DH.

DAS wäre auch meine "Langfassung" einer Antwort gewesen ...

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Für den erfolgreichen Abschluss der Novemberrevolution und der Niederschlagung der Linksextremisten, welche eine sozialistische Räterepublik etablieren wollten, war dieses Bündnis zwischen der demokratischen SPD und der Obersten Heeresleitung des ehemaligen Kaiserreichs notwendig. Diese Allianz war das nötige Fundament für die Weimarer Republik. In den folgenden Jahren konnten so gleichfalls der Hitler-Putsch und der Kapp-Putsch verhindert werden. Leider konnte die Republik nicht überstehen, da die Nazis bekanntlich beim zweiten Anlauf durch demokratische Wahlen an die Macht gelangen konnten. Eine der bedeutenden negativen Folgen des Ebert-Groener-Pakts war die mittelfristige Entwicklung eines teils souveränen Militärs.

Jonnymur  18.03.2015, 16:00

sry, natürlich nicht der Kapp-Putsch. Bei diesem Ereignisse hat sich das Militär bereits verweigert.

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earnest  18.03.2015, 16:02

Die Nazis kamen keineswegs durch demokratisch Wahlen an die Macht.

Die Macht wurde ihnen vom Reichspräsidenten in den Schoß gelegt.

Der Pakt war auch nicht "das nötige Fundament für die Weimarer Republik".

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Jonnymur  18.03.2015, 16:07

@earnest Die Nazis erhielten ca. 44% und koalierten mit der DNVP, mit ihren 8%. Der Reichspräsident hätte sich einer Ernennung verweigern können. Trotzdem war die NSDAP zusammen mit der DNVP demokratisch legitimiert worden. Die folgenden Ereignisse, insbesondere das Ermächtigungsgesetz, waren notwendig, da sie nicht die 2/3-Mehrheit hatten, das stimmt. Das Volk wählte keine Diktatur, aber das Fundament für eine.

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earnest  18.03.2015, 16:16
@Jonnymur

Festzuhalten bleibt: Hindenburg servierte den Nazis die Macht auf dem Silbertablett. 

P.S.: Mit jemandem, der behauptet, das Ermächtigungegesetz sei "notwendig" gewesen, finde ich jede weitere Diskussion sinnlos.

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Jonnymur  18.03.2015, 16:11

@earnest Ohne diesen Pakt, hätte es die WR nicht gegeben. Dem entsprechen war es das Fundament. Was hätte man machen sollen? Die Linksrevolutionäre and die Macht?

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earnest  18.03.2015, 16:14
@Jonnymur

Selbst wenn man argumentierte, der Pakt sei für die Niederschlagung der "Linken" notwendig gewesen: Die rechte SPD-Führung hätte anschließend das Militär in die Schranken weisen können.

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SaenaSaena 
Fragesteller
 18.03.2015, 16:20

Merci beaucoup! :D (vielen Dank) Hoffentlich werde ich eine gute Klausur schreiben dank euch, da es jetzt für mich ganz klar geworden ist! Vielleicht könnte ihr meine 2 anderen Fragen ganz oben noch beantworten es wäre wieder mal sehr nett :) 

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Jonnymur  18.03.2015, 16:26

@earnest Ja, sie hätten das Militär nach den größten Turbulenzen in die Schranken weißen sollen. Das hat aber nichts mit meiner Aussage zu tun. Es war notwendig, diese Allianz einzugehen. Zumindest, wie gesagt, als "Fundament".

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Jonnymur  18.03.2015, 16:31

@earnest Inwiefern das Ermächtigungsgesetz bei mir als "demokratisch" gedeutet werden kann, musst du auch mal erklären. Oder worauf war "-edit: demokratische" bezogen? Wie auch immer. Das Ermächtigungsgesetz war v.a. notwendig für die eigene Darstellung. Dass die Nazis bereits an der Macht waren ist mir klar. Lies bitte nicht einfach das raus, was dir gefällt. SO kann man nicht diskutieren.

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Jonnymur  18.03.2015, 16:34

@earnest Achso, du meintest "durch demokratische Wahlen", bzgl. eines vorherigen Kommentars. Schreibe übrigens vom Handy aus. Falls ich was versäume, tut mir das Leid.

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PeVau  18.03.2015, 17:03

Für den erfolgreichen Abschluss der Novemberrevolution ...

Wenn Abwürgen und Niederschlagen für dich ein erfolgreicher Abschluss ist, dann ja, aber auch nur dann.

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