Weimarer Republik -eine richtige Demokratie oder nur Scheindemokratie?
Danke im Voraus
4 Antworten
Die Weimarer Republik war eine richtige Demokratie. Daran besteht kein Zweifel.
Es war aber die erste Demokratie auf deutschen Boden und musste sich selbst erfinden. Darin Dazu kamen wesentliche Krisen wie die Inflation, die Kriegschulden und die starken Extremisten aus Nationalsozialisten und Kommunisten/Sozialisten sowie Widerstände aus den konservativen ehem. monarchischen Eliten.
Gescheitert ist sie an vielen Faktoren, hauptsächlich an politischer Instabilität durch strukturelle Schwächen und eine Zerrissenheit der Demokraten zwischen den extremen Lagern.
Doch kann man den Wert der Weimarer Demokratie nicht überschätzen, denn ohne die Weimarer Republik und die Erkenntnisse und Erfahrungen aus dieser Zeit bis hin zum Scheitern wären wir heute nicht die Demokratie die wir sind.
Die Weimarer Republik war der erste ernsthafte Versuch, auf deutschem Boden eine Demokratie zu errichten.
Von der Struktur her war die Weimarer Verfassung von einigen Schwachstellen (starkes Präsidialsystem) abgesehen auch ziemlich gut. Es fehlten ihr nur die Demokraten, da viel zu viele Deutsch noch dem alten autoritären System verbunden waren und in den Krisen schnell nach einem vermeintlich starken Mann riefen.
Die Weimarer Demokratie scheiterte letztlich nicht an Hitler, sondern an der fehlenden Resistenz und Durchsetzungsfähigkeit der Demokraten.
Das bei den Friesen mag stimmen, aber der deutsche König wurde nicht demokratisch gewählt, sondern von den Kurfürsten, die immer gut bei Laune gehalten werden mussten. Das hat mit Demokratie absolut nichts zu tun.
Zum Kaiser wurde der König übrigens erst durch die - inszenierte - Krönung beim Papst.
aber der deutsche König wurde nicht demokratisch gewählt, sondern von den Kurfürsten, die immer gut bei Laune gehalten werden mussten. Das hat mit Demokratie absolut nichts zu tun.
Sagen wir einmal so: Der Kreis der Wahlberechtigten war stark eingeschränkt. Wann wurden die Frauen in der Schweiz wahlberechtigt?
Ich kann mich noch daran erinnern, als in Appenzell-Innerrhoden das Frauenwahlrecht eingeführt wurde. Also kann das noch keine Jahrhunderte her sein.
Sicher war die Wahl des Königs keine demokratische Entscheidung. Ich sprach auch nur von demokratischen Elementen und liege damit nicht falsch.
Verglichen mit heutigen Systemen wie in der Türkei oder Russland war Weimar mit Sicherheit eine bessere Demokratie.
Es gab Schwächen wie das Fehlen der vertikalen Gewaltenteilung. Das Scheitern lag an den undemokratischen Kräften, die nach dem ersten Krieg in Deutschland zu stark waren. Das rechtsextreme Kleinbürgertum der Nazis wurde auch von Wirtschaftsliberalen und Konservativen an die Macht gebracht, die eben auch mit der Demokratie fremdelten.
Wer kommt denn auf die Idee, Weimar als eine Scheindemokratie zu bezeichnen?
Gruß, earnest
Zun der Frage gibt es nicht nur schwarz und weiß, sondern auch viele Grautöne. Die Friesen haben z. B. auch ihre Häuptlinbge gewählt. Im 1. Reich wurden die Kaiser gewählt. Demokratische Elemente sind deutlich älter als Weimar.