Demokratisch und kommunistisch gleichzeitig sein, möglich oder Blödsinn?

Das Ergebnis basiert auf 31 Abstimmungen

Möglich 55%
Blödsinn 45%

11 Antworten

Möglich

Salue

Eigentlich gibt es eine solche Form des Zusammenlebens bereits. Sie nennt sich Kibbuz und wird in Israel gelebt. Das Standartleben ist demokratisch, wie bei uns.

Im Kibbuz hingegen teilt man alles zusammen. Es gibt kein eigenes Eigentum. Es ist Kommunismus gelebt. Jeder kann entscheiden, ob er in der Wirtschaft sein Glück sucht oder als Kommunist leben will. Ein Wechsel ist jederzeit möglich.

Die Kibbuz verlieren allerdings an Bedeutung. Die jungen Israelis suchen ihr Glück in der modernen Welt.

Tellensohn

Blödsinn

Ein Kommunist ist per Definition der eigenen Idiologie ein Anarchist. Ziel ist es die Kostenlose und Staatsfreie Gesellschaft zu haben. Demokratie hingegen ist ja wider eine Herrschaftsform und somit nicht im Interesse des Kommunisten.

Um Kommunismus zu erreichen muss man laut Marx durch den Sozialismus. Ziel im Sozialismus ist es die Menschen dazu heranziehen und alte Geselschaftliche Werte zerstören und das geht nach eigener Aussage von Marx nur durch die Diktatur des Proletariats.

Was immer wieder auffällt, die Menschen die von Kommunismus reden haben meistens nie die Bücher von Marx oder meinetwegen Trotzki in der Hand gehabt, meinen aber sie wüssten was Sozialismus/Kommunismus ist. Erinnert mich immer daran als würden Blinde in einer Kunstausstellung die Bilder bewundern.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Dr. oec. publ. (Volkswirtschaft)
Roland Sperling  30.08.2022, 17:10

Deine Kritik trifft aber besonders auf dich selber zu: dass Marx geschrieben haben soll, es müssten "alte gesellschaftliche Werte zerstört" und die Menschen zu irgendwas "herangezogen" werden, ist nun wirklich völliger Blödsinn!

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SebastianS483  30.08.2022, 18:22
@Roland Sperling

Blödsinn? Kommisch!

Mit dieser Entwicklung produziert nach Marx und Engels die kapitalistische Wirtschaftsweise in Gestalt des Proletariats "ihre eigenen Totengräber" (MEW, Bd. 4, S. 447). Bei der Zuspitzung der gesellschaftlichen, politischen und wirtschaftlichen Situation würde es daher zu einer offenen Revolution kommen, wobei die Arbeiterklasse durch den "gewaltsamen Sturz der Bourgeoisie" (MEW, Bd. 4, S. 493) ihre Herrschaft begründet. Man entledigt sich also doch etwas!

Dies führe notwendig "zur Diktatur des Proletariats" und diese Diktatur bilde den "Übergang zur Aufhebung aller Klassen und zu einer klassenlosen Gesellschaft" (MEW, Bd. 28, S. 508) und was bedeutet das nun mal letztendlich?!

Offenbar soll es eine Art Kollektivbesitz an Fabriken und Unternehmen geben, sprach Marx doch von einer "genossenschaftlichen, auf Gemeingut an den Produktionsmitteln gegründeten Gesellschaft" (MEW, Bd. 19, S. 19) und was bedeutet das letzte Endes für Unternehmen?!

In ihr würde eine "Assoziation freier Produzenten" (MEW, Bd. 18, S. 62) bestehen, welche ihr soziales Miteinander nach dem Motto "Jeder nach seinen Fähigkeiten, jedem nach seinen Bedürfnissen" (MEW, Bd. 19, S. 21) regeln sollten. In diesem Kontext wäre auch endgültig die Entfremdung und Selbstentfremdung des Menschen überwunden, entstünde sie doch aus der Arbeitsteilung und dem Privatbesitz im Kapitalismus. Erst dann nähert sich der Mensch nach Marx und Engels seinem "wahren Wesen" wieder an.

All das bedeutet doch schlussendlich die Beseitigung sämtlicher Geselschaftlichen Normen und Regeln.

Nach der vorstehenden reinen Beschreibung der Grundpositionen des Marxismus müssen kritische Einschätzungen formuliert werden. Dabei geht es aber nicht um die Frage der wissenschaftlichen Angemessenheit von bestimmten Auffassungen, sondern um die extremistischen Potentiale dieser politischen Theorie!

So würde zwar eine Kritik an den unzutreffenden Prognosen zur Entwicklung des Kapitalismus gegen die Kompetenz von Marx als Ökonom sprechen, aber daraus ergeben sich nicht notwendigerweise Aussagen zum Verhältnis seiner Lehre zu den Normen und Regeln eines demokratischen Verfassungsstaates und einer offenen Gesellschaft. Hier geht es allein um die Aspekte, die Marx für eine diktatorische und extremistische Zielsetzung kompatibel machen. Außerdem bleiben dabei Aspekte seiner Persönlichkeit, Marx galt doch selbst seinem engen politischen Umfeld als autoritär und herrisch, intolerant und rücksichtslos.

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Roland Sperling  30.08.2022, 22:48
@SebastianS483

Dein Wortschwall kann nicht verdecken, dass deine Behauptung, Marx gehe es um die "Beseitigung sämtlicher gesellschaftlichen Normen und Regeln", völlig aus der Luft gegriffen ist. Das Gegenteil ist richtig: die gesellschaftliche Norm der "Gerechtigkeit" wird erst im Kommunismus erfüllt. Die gesellschaftliche Norm "Solidarität" wird erst im Kommunismus Realität. Erst im Kommunismus, jenseits einer auf Profit gegründeten Lebensweise, kann auch erst die "Nächstenliebe" verwirklicht werden. Kommunismus ist nicht Aufhebung der Gesellschaft, sondern Verwirklichung von Gesellschaft.

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Gottesfurcht21  01.09.2022, 10:56
@SebastianS483

Offenbar war Marx kein Christ oder er hat es vergessen, daß der Mensch von der Ursünde gepeinigt ist, also Egoismus und Selbstsucht in sich trägt. Damit können seine Hirngespinste keine Realität werden.

Überwinden kann man die Sünde nur, mit der Buße vor Gott, der uns Gnade gewährt und Liebe schenkt. Mit der Liebe ist selbstloses Handeln möglich, wovon Marx offenbar träumte, immerhin.

Jesus Christus sagte deutlich, daß er der Weg sei, nur Er! Im Johannes 14.6 nachzulesen:

Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben. Amen.

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Gottesfurcht21  01.09.2022, 11:01
@Roland Sperling

Nächstenliebe kann man nicht verordnen. Sie ist Gnade und man hat sie, wenn man Jesus Wohnung in seinem Herzen gibt. Deutschland ist davon weiter denn je entfernt.

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Es kann sein, dass damit gemeint ist, dass wenn es keinen Kommunismus gibt, dass die Demokratie die Nr.2 für sie ist und sie das für besser hält als andere Herrschaftsformen

Möglich

Die esssentielle Frage dabei ist, was die betreffende Person unter Kommunismus und Demokratie versteht. Es gibt durchaus Möglichkeiten beide Aspekte zu vereinigen.

Möglich

Kommunismus ist hier eine Wirtschaftsform, Demokratie die politische Verfassung. Das muss nicht gegeneinander laufen.

Kapitalismus und Demokratie müssen ja auch nicht immer zusammenhängen. Sehr viele Kapitalisten möchten mehr und mehr auf die lästige Demokratie verzichten.