DDR, Mauerbau 1961 - Pro/Contra?

7 Antworten

Das war keine Quiz-Show oder Plus-Minus-Meinungsabstimmung!

Was lernt man denn hier in diesem Land über solche Geschichtsereignisse?

-- Alle haben Arbeit im Osten durch die Regelung des Staates>

Die Sicherheit des Arbeitsplatzes wurde nicht durch den Mauerbau gewährleistet!

  • Erlösung von der Nazizeit (Kapitalismus, Kälte im Westen)>

Die Nazi-Zeit war eigentlich 1945 vorbei! Die Mauer wurde 1961 errichtet. Und dass Mauern, Zäune, Gesetze, Gegenaktionen anderer, normal denkender Bürger nichts gegen neues Nazi-Gedankengut ausrichten können, wird in der Gegenwart an allen Ecken und Enden deutlich.

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Nunuhueper  03.01.2013, 22:22

Die DDR ist als Staat in keiner Haus- oder Klassenarbeit umfassend darstellbar, daher kann es eine Methode sein, Positives und Negatives herauszuarbeiten. Wenn als Positivum der sichere Arbeitsplatz gemeint ist, so sollte man das Arbeitsgesetzbuch der DDR von 1977 heranziehen. Es war nicht nur ein Recht sondern auch eine ehrenvolle Pflicht der Werktätigen, gesellschaftlich nützliche Tätigkeit zu leisten!

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smalltumbler  06.01.2013, 18:32
@Nunuhueper

Es war nicht nur ein Recht sondern auch eine ehrenvolle Pflicht der Werktätigen, gesellschaftlich nützliche Tätigkeit zu leisten!>

So ist es!

Ich hoffe und wünsche, Du siehst das genau wie die absolute Mehrzahl der ehemaligen DDR-Bürger! Nämlich positiv!

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Was soll denn für den Mauerbau sprechen? Die "Pros" sind alle konstruiert und völlig daneben. Selbst aus den gescheiterten Fluchtversuchen konnte die DDR nach dem Mauerbau mit dem Rauskauf der Gefangenen viel Geld machen. Nazis gab es schon vor der Mauer nicht mehr, offiziell. Kälte? Der sozialistische Umgangston auf der Arbeit war nicht immer warmherzig!

ladysunrise 
Fragesteller
 04.01.2013, 15:30

...dann muss ich das wohl deutlich unterscheiden wenn ich die Erörterung schreibe. Wenn ich Pro Argumente aufliste, dann eben aus Sicht der DDR-Propaganda, oder? Und danach schildere ich die ganzen Nachteile aus Sicht der DDR-Bevölkerung?

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Klaraaha  04.01.2013, 20:42
@ladysunrise

Ja, das würde ich aus so machen. Argumente aus der Sicht der regierenden Partei, und aus der Sicht des "real existierenden Sozialismus".

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Wenn das eine Hausarbeit werden soll, dann ist die '6' wohl schon vorprogrammiert...

Der Mauerbau von 1961 war im Prinzip - und in seiner Konsequenz - eine Bankrotterklärung der DDR, die man z.B. an der PKW-Produktion ablesen kann. In der größten Boom-Phase der Bundesrepublik erreichte die DDR erst Ende der 60er überhaupt erst ein Niveau, das dem des Fahrzeugbaus 1938 entsprach...

Alle haben Arbeit im Osten durch die Regelung des Staates

Die Garantie auf einen Arbeitsplatz führte in den 80ern zu erheblichen Effizienz-Problemen, in den 60ern war durch die Abwanderung von Fachkräften ein Mangel an Arbeitskräften eingetreten...

ausbluten beenden, Flüchtlingszahlen sinken/stoppen

Stimmt. Nur wie wurde das gesellschaftlich gerechtfertigt? Es gab durchaus eine größere Gruppe innerhalb der DDR-Gesellschaft die diese Notwendigkeit erkannte, man vergab sich aber diese einvernehmliche Lösung und verkaufte die Idee als einen Schutzwall gegen den Faschismus...

Erlösung von der Nazizeit (Kapitalismus, Kälte im Westen)

Nein...und selbst 'Kälte im Westen' war keineswegs ein Argument, das war das Schlagwort des 'Schwarzen Kanals' in den 70ern

Reisen wurden abgelehnt, Freiheitsentzug

Reisen waren nicht möglich...Reisebestimmungen wurden erst viel später erlassen...

5 Jahres Plan reichte nicht immer aus

Unsinn. Planwirtschaftliche Mängel gab es sicher, nur hat das nichts mit der Periode (5 Jahre) oder dem Inhalt des Planes zu tun...

Abgrenzung von dem Westen, von Freunden und Familie

Ja bedingt. Die sozialistische Gesellschaft sollte schon als Vorbild dienen und natürlich waren die Störfeuer von 'der anderen Seite' nicht erwünscht, trotzdem hielten die Familienbanden obwohl Westberliner offiziell erst in den 70ern die DDR besuchen durften und das Treffen auf den Transitwegen überwacht wurde...

ladysunrise 
Fragesteller
 02.01.2013, 19:55

Hahah nein zum Glück keine Hausarbeit das würde ich mir nicht antun. Das waren nur die Argumente von der Tafel und da es in der Klausur dran kommt wollte ich nicht nur 6 sachen aufzählen. Aber danke, dass du jeden Punkt extra kommentiert hast.

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Eine seltsame Frage. Ich hab es aus westlicher Sicht miterlebt. Einer meiner Nachbarn stammte aus dem Osten. Er bekam einen Anruf seiner östlichen Verwandten, dass seine Mutter im Sterbenliegt und ihn nochmal sehen wollte. Er setzte sich sofort aufs Moped, Auto hatte er damals noch nicht, fuhr an die Grenze und kam am nächsten Tag wieder zurück. Er durfte nicht einreisen, auch nicht zu Beerdigung. Erst ein halbes Jahr später, als sie schon lange tot war. Ein anderer Bekannter wurd nach dem Maurfall von seiner Firma vorrübergehend in den Osten geschickt. Dort beobachtete er in einem Betrieb, dass die Menschen die dort ganztags beschäftigt waren, nur Arbeit für etwa eine Stunde täglich hatten. Mehr Arbeit war einfach nicht da. Die reguläre Arbeitszeit betrug aber 8 Stunden. Da wurde ihm klar, warum es in der ehemaligen DDR mit der Wirtschaft nicht so funktioniert hat. Aber Arbeit hatten sie ja alle, ob nun gearbeitet wurde od. nicht. Das kann man pro und contra sehen.

bigheizer1975  03.01.2013, 19:47

Man kann aber die Situation nach dem Mauerfall die dein Bekannter erlebt hat nicht einfach so auf 40 Jahre DDR stülpen und verallgemeinern. Meinst Du wirklich alle 8 Millionen Werktätigen haben den ganzen Tag über 40 Jahre nur gefaulenzt? Aber irgendwie haben alle Leute aus den gebrauchten Bulä, die ich kenne diese denke .. waren einmal hier oder kennen jemanden der mal hier war und dann wissen sie genau wie es in der DDR war. Und als Zeitzeuge der es anders erlebt hat wird man als ewig gestriger, ostalgiger und/oder kommunist beschimpft ...

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Klaraaha  03.01.2013, 20:42
@bigheizer1975

Ich glaub nicht, dass die freiwillig gefaulenzt haben. Die hatten nicht genug Arbeit. Denen ging ja auch häufig das Material aus und sie mußten warten, bis Nachschub gab. Ich war in den 70er Jahren mit einer Reisegruppe in Westberlin, davon einen Tag in Ostberlin. Die DDR brauchte Devisen und es gab den sog. Zwangsumtausch. Ich glaube so 15 DM pro Tag. Wir wollten unser getauschtes Geld loswerden, denn man durft keine DDR-Mark wieder mitnehmen. Um 15.00 wollten wir eine Tasse Kaffe trinken, aber wir fanden kein Lokal in dem Kaffee ausgeschenkt wurde. Die Angestellten in jedem Lokal sagten uns, dass es Kaffee erst um 17.00 Uhr gibt.Um 17.00 waren dann plötzlich alle Lokale überfüllt, denn da gab es dann Kaffee.Wir fanden dann ein Lokal in der Nähe des Regierungsgebäudes, sahen durch die Fenster, dass es fast leer war und das war dann die Möglichkeit für uns doch noch einen Platz zu bekommen. Die Tische waren sehr dekorativ gedeckt im Vergleich zu den anderen Lokalen. Ein grimmig aussehender Türsteher lies uns aber nicht rein. Er behauptete, dieses Lokal sei nur für Staatsgäste der DDR. Wir haben ihm glaubwürdig versichert, dass wir dies ja wären, aber guckte nur noch grimmiger und hat uns rauskommplimentiert. Wir gingen zum Alexanderplatz und entschlossen uns dort Ansichtskarten zu schreiben um unseren Zwangsumtausch los zu werden. Wir fragten nach dem Porto und die Verkäuferin eines Kiosk versicherte uns mit einem Augenzwinkern, dass es nach dem Westen z.B. 2km weiter eine Mark kostet, aber wenn wir einige Karten nach Kuba schicken würden, dann wären 50 Pfennige fällig. Das war damals so mein persönliches Erlebnis, aber kurz vor dem Grenzübergang fanden wir dann doch noch ein Lokal, das wohl extra nur für westliche Besucher war..

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Nunuhueper  03.01.2013, 21:37
@bigheizer1975

bigheizer1975:

Und als Zeitzeuge der es anders erlebt hat wird man als ewig gestriger, ostalgiger und/oder kommunist beschimpft ...

Wer beschimpft hier wen? Bist Du nicht stolz, dass Du Kommunist geblieben bist? Du musst doch ständig noch darunter leiden, dass es nicht mehr die DDR (die verbraucht war und nicht gebraucht wurde!) gibt.

Du bist einfach nur zu bedauern!

Gefaulenzt haben die DDR-Bürger nicht, das wurde hier auch nicht behauptet. Doch genutzt hat das alles dem Staat auch nicht!

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Eine Frage wird heute leider immer wieder vergessen oder bewusst ausgeklammert (?): Was wäre denn passiert wenn die Mauer nicht gebaut worden wäre? Sicher kann man darauf nur hypothetisch antworten aber nach Abwägung der bekannten Fakten gibt es nur 3 Hauptmöglichkeiten die ich hier auch schon mehrfach an anderer Stelle genannt habe. Sicher wäre der Staat irgendwann handlungsunfähig geworden bzw. die wirtschaft in eine extreme Schieflage aus Personalmangel geraten ... dann wäre die Frage gewesen wer zuerst eingegriffen hätte: Im Westen gab es Pläne, den Osten in diesem Fall mittels einer sog. "Polizeiaktion" zu "befreien" ... nunja ich glaube nicht das sich das die Russen hätten gefallen lassen ... ergo: heißer Konflikt --> 3. Weltkrieg. Der Russe hatte ja schon angedroht, das er eingreift wenn die deutschen das Problem nicht kurzfristig selbst lösen ... vermutlich hätten diese dann die Grenzen selbst abgeriegelt aber was viel wichtiger ist, sie hätten den Ostdeutschen (eigentlich ja Mitteldeutschen) ihr Recht abgesprochen sich selbst zu verwalten ... Ostdeutschland wäre entweder an Polen gefallen oder als russische Enklave ähnlich königsberg verwaltet worden. Tja .. die DDR war leider nicht Griechenland, mit den Hilfs-Miliarden hätten wir den "goldenen Osten" schon, vermutlich sogar unter sozialistischen Bediungungen wie Ulbricht sie Mitte der 60er anstrebte --> Marktwirtschaft unter sozialistischen Bedingungen. Also wie ich immer sage: immer beide Seiten der Metaille betrachten und wenn man die Mauer wirklich verstehen will darf man nicht so kurz denken und Ulbricht oder der DDR die Schuld daran geben ... Sie ist ein Produkt des kalten Krieges an dem wohl die Supermächte gleichermaßen Schuld hatten.

smalltumbler  03.01.2013, 08:15

DH - bigheizer!

Es ist dermaßen kurz gedacht und falsch argumentiert, die Mauer nur als Hasenstall-Gatter zu betrachten, wie es so viele angebliche DDR- "Spezialisten" hier immer wieder darstellen!

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Nunuhueper  03.01.2013, 15:39
@smalltumbler

Im Westen gab es Pläne, den Osten in diesem Fall mittels einer sog. "Polizeiaktion" zu "befreien"

Dass man auf diese Lüge immer wieder kommt, fällt auf!

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bigheizer1975  03.01.2013, 19:34
@Nunuhueper

Wer sagt, dass das eine Lüge ist? Es gab genügend Pläne den Osten zurückzuerobern (z.B. DECO II und MC-96) , davon will man nur heute im Westen nix wissen und stellt es als Lüge dar.

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Nunuhueper  03.01.2013, 21:46
@bigheizer1975

Ja, die Pläne, alle echt... deshalb auch die vielen sowjetischen Raketen nur zur Verteidigung des Friedens...wie in Kuba....

Sogar Ulbricht verstieg sich dazu zu sagen, dass die Bundeswehr mit klingendem Spiel durchs BrandenburgerTor marschieren will.

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Nunuhueper  03.01.2013, 21:52
@smalltumbler

@smalltumbler:

Die Hasen im Stall hatten keinen großen Horizont. Er endete am Gatter.

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bigheizer1975  05.01.2013, 17:49
@Nunuhueper

Ahs ... Ossies haben also alle einen eiungeschränkten Hirozont. Sehr interessant!

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bigheizer1975  05.01.2013, 17:51
@Nunuhueper

Glaubst Du wirklich solche Planspiele gab es nicht? Und Cuba ... da möchte ich nur an die Raketen in der Türkei erinnern ... also nicht mit Steinern werfen, wenn man selbst im Glashaus sitzt!

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smalltumbler  07.01.2013, 22:27
@Nunuhueper

Dass man auf diese Lüge immer wieder kommt, fällt auf!>

Nunu - ich nenne Dir die Aktenzeichen für diese Pläne! Würdest Du dann immer noch behaupten, dass dies eine Lüge sei???

Gleichzeitig nenne ich Dir die Aktenzeichen der potentiellen Operationen der DDR-Armee- Einheiten für die Einnahme Westberlins im "Ernstfall"!

Wer lügt nun?

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Kaimosi  04.01.2013, 09:49

Weder die Russen noch die Amerikaner waren auf einen 3. Weltkrieg aus...

Der Mauerbau war eine Folge des kalten Krieges...

Der Rest Deines Textes ist so voll von DDR-Propaganda, dass ich es mir echt nicht erklären kann, wo Du die letzten 20 Jahre verbracht hast???

Wirtschaftlich wäre der Ostblock jedenfalls nie wieder erfolgreich gewesen, die Globalisierung hätte das nicht zugelassen, die Tür zumachen und auf bessere Zeiten warten funktioniert nicht, auch nicht mit ein paar Milliarden an Krediten...

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bigheizer1975  05.01.2013, 17:48
@Kaimosi

Nun gut alles DDR Propaganda ... der Westen wollte also nie ein geeindes Deutschland durch Waffengewalt ... nehmen wir mal an, solche Planspiele gab es nicht, nur der böse Osten wollte ganz Europa gewaltsam bolschewisieren ... nun Erkläre Du uns als, der der ja weil ausm westem immer recht hat, was den passiert wäre wenn die Mauer nicht gebaut worden wäre. Irgendeine realitische hypothetische Variante wird doch auch Dir, der Du nie in einem "Karnickelbauer" eingesperrt warst und daher einen erweiterten Horizont hast, einfallen. Also bitte ich höre!

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Kaimosi  08.01.2013, 14:01
@bigheizer1975

der Westen wollte also nie ein geeindes Deutschland durch Waffengewalt ..

Stimmt. Es sei denn Du interpretierst das Säbelrasseln einzelner Politiker als Plan zur Eroberung der DDR...

Welcher Bundestag hätte denn dem Einsatz von Waffengewalt zugestimmt?

Welcher US-Präsident hätte denn den 3. Weltkrieg billigend in Kauf genommen?

Erkläre Du uns als, der der ja weil ausm westem immer recht hat, was den passiert wäre wenn die Mauer nicht gebaut worden wäre. Irgendeine realitische hypothetische Variante wird doch auch Dir, der Du nie in einem "Karnickelbauer" eingesperrt warst und daher einen erweiterten Horizont hast, einfallen. Also bitte ich höre!

Recht hat man nie zu 100%. Nur ist alleine die Vorstellung, die Menschen in der Bundesrepublik oder Berlin (-West) wären nun in erster Linie Anti-Kommunisten gewesen oder hätten sich wie ein Mann/Frau hinter so einen militärischen Akt gestellt ausgesprochener Unsinn. Wer die Politik in den Jahren nach dem Mauerbau mitbekommen hat, der weiß um die Unterschiede zwischen 'Mehrheitsbeschlußfähigkeit' und den Extrem-Position am linken und rechten Rand der Parlamente.

Gesellschaftlich war in den 70ern eine Entscheidung für Frieden und gegen Krieg längst gefallen und zwar in beiden Gesellschaften Hüben wie Drüben, davon zeugen unzählige Zeitzeugnisse und in der Bundesrepublik ist der Aufstieg der Grünen damit sehr eng verknüpft. Ich kann mir auch die politischen Auswirkungen der Ära Brandt nur sehr schwer mit einer Aggression gegen die DDR vorstellen, auch Schmidt hatte solche Allüren nicht, wie man u.a. aus den sehr umfangreichen Büchern dieses Mannes entnehmen kann.

Tatsächlich war die Verquickung des MfS mit der RAF und der PLO doch kein Akt europäischer Friendensinitiativen, dazu kommen gefälschte Dossiers u.a. über Filbinger und der Sturz Willy Brandts durch einen Spitzel der Stasi, am Ende war selbst Breschnew bereit, diesen Vorfall mit einem Koffer voll Geld aus der Welt zu schaffen, weil Ihm klar wurde, dass der 'Freund aus Deutschland' ein viel besserer Partner sein würde, als sein theoretischer Nachfolger.

Warum führte Breschnew wohl ausführlichere und privatere Gespräche mit Brandt als mit seinem 'Bruder' in Ost-Berlin?

Wer sich die tatsächlichen Verhältnisse verdeutlichen will, sollte sich u.a. die diplomatischen Beziehungen Moskaus mit Bonn verdeutlichen, die Anerkennung der DDR war dieser weitaus wichtiger, als man das für die UDSSR behaupten könnte...

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