das grammatische Geschlecht?

6 Antworten

Warum sollte der Plural immer Femininium sein? Der Artikel "die" bezeichnet das Femininum im Singular und alle Geschlechter im Plural.

Ich halte die Verwendung des Präsens-Partizips (die Lernenden, die Forschenden) sprachlich aus folgendem Grund für falsch:

Das Partizip Präsens bezeichnet eine Handlung, die gerade vor sich geht, d.h. Forschende stehen z. B. im Labor mit der Petrischale in der Hand. Wenn sie aber nach Hause gehen oder auf der Toilette sitzen, sind sie zwar weiterhin Forscher (gen. mask.), aber keine Forschenden. Gleichermaßen sitzen Schüler aller Geschlechter in den Klassen, obwohl sie nicht unbedingt während des Unterrichts Lernende" sind.

Ich bin von Beruf - also immer seit 1972 - Dolmetscher, aber nur dann "Dolmetschender", wenn ich diese Tätigkeit gerade ausübe.

Der Plural ist im Deutschen immer weiblichen Geschlechts.

Der Plural ist nicht immer Femininum und auch nicht genusneutral.

Es gibt im deutschen zwei generelle Geschlechter (also klar neutrum femininum und maskulinum mein ich aber nich): das pluralische femininum und generische maskulinum. Das pluralische femininum ist im Prinzip nichts weiter als der fakt dass alle pluralwörter im nominativ "die" als Pronomen haben. Das generische maskulinum sagt einfach das generealitäten und Zusammenfassungen mehrerer Dinge etc. Im maskulinum stehen und trotzdem feminine und neutraler Wörter mit einbeziehen. Das generische maskulikum steht meist im Genitiv Plural. Aber auch in allgemeinen Wörtern wie Bürgersteig (bei dem ja nicht extra Bürgerinnensteig gesagt werden muss. Es ist aber trotzdem klar dass es mit einbezogen ist. Selbiges ist auch bei Bürger. Also die Bürger der Stadt). Es vereinfacht die Sprache. Allerdings wollen ja irgendwelche femininen mit ihren genderwahn genau das eliminieren und erreichen dass man Bürgerinnenstwig sagen muss. Whatever... das generische maskulinum tritt auch häufig in Verbindung mit dem nominativ plural (und (auch oben) Akkusativ wenn ich mich nicht täusche) das man ja die Bürgerin und der Bürger im Nom. Pl. Zusammenfasst zu die Bürger.

theresa263  19.12.2021, 11:43

Denkst du nicht, der „Genderwahn“ ist zum Teil auch berechtigt?

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11Terrabyte  19.12.2021, 11:46
@theresa263

Nicht wirklich. Es wird ja gerade so getan als würde man Frauen ausschließen und mit Absicht in der Sprache unterdrücken. Klar es gibt 1 oder 2 Sachen da is gendern schon ein wenig iöwichtug aber definitiv nicht bei Sachen wie Bürgersteig

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theresa263  19.12.2021, 11:50
@11Terrabyte

Ich gebe dir recht, der Bürgersteig sollte der Bürgersteig bleiben! An sich denke ich jedoch, dass Gendern angebracht ist. Das generische Maskulinum ist Ausdruck einer patriarchalischen Gesellschaft, denn Sprache ist in der Lage unsere Gesellschaft zu spiegeln. Um die zunehmende Gleichberechtigung zu zeigen und ihre weitere Zunahme zu fördern, sollte sie, denke ich, auch in der Sprache reflektiert werden.

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11Terrabyte  20.12.2021, 16:12
@theresa263

Die Frage is halt wie sehr mach es das mit Absicht. Denn die Makulatur Form ist eigentlich die grundform und das gegenderte femininum ist dann eine extra Version zum Frauen anzusprechen. Wenn ich jetzt alles gerendert feminin mache schließe ich im Prinzip Männer mit aus weil diese die extra Endung nicht haben.

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Ist es richtig, wenn ich sagen würde, dass der Plural immer Femininum ist? Oder ist es eher genusneutral?

Im Plural ist das grammatikalische Geschlecht (Genus) nicht markiert (= ablesbar). Das Wort hat natürlich immer noch dasselbe Genus wie im Singular, aber im Plural sind alle Formen über die Genera weg identisch. Der Plural wirkt also zumindest genusneutral.

Bild zum Beitrag

(Frauen ist ein schlechtes Beispiel. Da es bereits auf -n endet, ändert sich das Wort im Dativ nicht. Wenn die Grundform kein -n hat, kommt auch eins dazu, z. B. den Kühen)

Wegen deiner Beispiele aber noch Folgendes:

Der Sexus, also das biologische oder gefühlte Geschlecht, bleibt im Plural markiert, wenn es im Singular auch schon markiert war. Männer werden sprachlich keine Frauen (sind zusammen aber Menschen) und Hähne werden keine Hennen (sind zusammen aber Hühner). Bei den ersten beiden ist jeweils der Sexus ablesbar, bei den Kollektiva nicht.

Bei movierten Wörtern - also Wörtern, bei denen der feminine Sexus durch eine Endung wie -in oder -ess(e) von der maskulinen Form abgeleitet wird - nimmt sich die Sprache (und ihre Hüter) das Recht, sie im generischen Maskulinum zu pluralisieren. Studentinnen und Studenten sollen zusammen Studenten sein und Schülerinnen und Schüler sollen zusammen Schüler sein.

Deswegen bevorzugen manche Leute Wörter wie Studierende und Lernende: Die Sexus-Markierung fällt weg und eine Genus-Markierung findet im Plural wie eingangs festgestellt eh nicht statt. Aber Menschen, die solche Begriffe verwenden, dürfen sich dann anhören, sie könnten nicht zwischen Genus und Sexus unterscheiden ;-)

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – staatl. gepr. Übers. und absoluter Sprach(en)nerd
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