Darf in historischen Romanen auch ein klein wenig Fantasy drin sein?

5 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Entweder ist es ein historischer Roman oder es ist ein Fantasy Roman. Wenn man Fantasy in den historischen Roman einfließen lässt, sollte man irgendwann auflösen, wie es zu diesen Ereignissen gekommen ist.

Will man selbst darauf verzichten, muss man sehr vorsichtig sein, weil das Ganze sehr leicht kippt und ins Lächerliche abgleitet.

MagixDolphins 
Fragesteller
 08.07.2023, 20:07

Wie müsste man denn vorsichtig sein?

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Fuchssprung  08.07.2023, 20:08
@MagixDolphins

Du könntest eine dunkle Stimme aus dem Hintergrund sprechen lasse und später auflösen, wer da gesprochen hat. Du könntest keine Drachen fliegen lassen, die Feuer spucken.

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MagixDolphins 
Fragesteller
 08.07.2023, 20:25
@Fuchssprung

Und wie würde es aussehen, wenn man es so macht, dass ein Amulett oder ähnliches die Hauptfigur aus der heutigen Zeit einige rückwärts fördert und das ganze sich in der anderen Zeit aufklärt??

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WilliamDeWorde  09.07.2023, 12:49
@MagixDolphins

Dann lass das Ganze eine Vision sein, weil das Amulett eine Droge enthält. Aber Zeitreisen waren auch damals nicht möglich.

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MagixDolphins 
Fragesteller
 08.07.2023, 21:29

Kurz zu deinem Absatz von ganz verzichten: Ganz darauf verzichten möchte ich nicht wirklich. Halt nur ein oder zwei Sachen einbauen, die später aufgeklärt werden. Das wäre doch was, oder? Wie du es selbst gesagt hast

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MagixDolphins 
Fragesteller
 08.07.2023, 21:31
@Fuchssprung

Dann wäre es auch okay, so wie ich es dir im oberen Kommentar erklärt habe? Es würde sich eben auch aufklären. Das ist doch nichts schlimmes. Oder ist das wieder zu tief gegriffen??

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Fuchssprung  08.07.2023, 21:33
@MagixDolphins

So lange du alles aufklärst, kannst du alles machen. Wenn sich also hinterher raus stellen sollte, dass die feuerspeienden Drachen aus Papier waren, kannst du selbst die einfügen.

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Ich würde einen Roman mit fantastischen, in Wirklichkeit unmöglichen Dingen, immer ins Fantasy-Genre einordnen und nicht als historischen Roman ansehen.

Umgekehrt kann sich Fantasy-Literatur durchaus auch der Historie bedienen und teilweise damit einem historischem Roman entsprechen, was ja oft auch mehr oder weniger so geschieht. Das kann dabei auch den eigentlichen Zweck verfolgen, Historie durch Fantasy-Elemente aufzupeppen und interessanter zu gestalten.

Ein historischer Roman muss nicht die historische Wahrheit korrekt wiedergeben, sollte ihr aber natürlich nicht grundlegend widersprechen. Das wäre aber bei Fantasy eben der Fall. Ein historischer Roman darf ebenfalls Romantik und Liebesgeschichten bzw. Action beinhalten, auch durchaus eher untypisch für die damaligen Verhältnisse oder die gängige Geschichtsschreibung sein.

Also mehr die Geschichte aus der damaligen Perspektive des einfachen Volkes schildern, "vergessene" Geschichte erzählen, von starken Frauen handeln usw.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
MagixDolphins 
Fragesteller
 08.07.2023, 20:27

Und wie würde mein Kommentar bei @Fuchssprung aussehen?

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Ein historischer Roman, der sich auf tatsächliche Ereignisse, bzw. Charaktere der Vergangenheit bezieht, kann bspw weitere unzählige fiktive Charaktere enthalten, trotzdem bleibt es ein historischer Roman.

Ein Fantasy-Roman wird daraus, wenn Teile der Handlung oder Charaktere etwas Unreales darstellen.

Als Beispiel sei hier mal das Buch "Die dunklen Lande" von Markus Heitz erwähnt. Die Handlung des Buches spielt im 30 jährigen Krieg, einige der Figuren sind dabei aber Fantasiewesen, so u.a. Vampire. Eine der Protagonisten ist die Tochter von Solomon Kane, die gewisse Fähigkeiten besitzt.

Dieser Roman wird im Allgemeinen dem Fantasy-Genre zugeordnet.

MagixDolphins 
Fragesteller
 08.07.2023, 21:15

Und wie würde mein Kommentar bei @Fuchssprung aussehen? Es wäre ja nur eine Kleinigkeit

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Hängt davon ab, als was du es verkaufen willst. Ein historischer Roman ist es dann nicht mehr.

Du kannst es natürlich so auflösen, dass alles ein großer Schwindel oder Traum war. Siehe Alice im Wunderland.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Talent, Selbststudium, Lektorat
Wenn man z.B einen historischen Roman schreiben will, in dem natürlich ein geschichtliches Ereignis vorkommen oder es in früherer Zeit spielen soll, darf da dann auch ein klein bisschen Fantasy mit rein?

Nein, selbstverständlich nicht. Wenn du einen (guten) historischen Roman schreibst, dann hat der in der Regel auch in der Realen Welt zu spielen.

Du kannst ein wenig Fiktion mit reinbringen und entsprechend Lücken füllen, die sich aus historischen Fakten ergeben, solange die Füllung irgendwie im großen Rahmen Sinn ergibt. Dass Admiral Lord Nelson während des Friedens von Amiens irgendwann mal Schach gespielt hat, ist vertretbar.

Dass er mit einem Monstertruck und Flammenwerfer über die britischen Hügel gefahren ist und Jagd auf Admiral Collingwoods geliebten Hund Bounce gemacht hat, weil der von der Loge der Zauberinnen dazu instrumentalisiert wurde der britischen Admiralität einzuflüstern gegen Napoleon Bonaparte zu verlieren, weil Philippa Eilhart ein Fass Erveluce auf die Einnahme Englands durch die Franzosen gesetzt hat, ist es nicht mehr.

In einigen Romanen von Philippa Gregory wird mit Weissagungen etc. gearbeitet... das hält sich m.E. aber in Grenzen und kann auch in Richtung von 'man glaubt halt eben dran, aber Einfluss hat es nicht wirklich' gesehen werden.