Darf ein Sportlehrer die Schülerin bitten eine Jogginghose und einen Pulli auszuziehen, wenn sie darunter eine Sport Leggings und ein Shirt trägt?
Begründung: Verdacht auf Magersucht
13 Antworten
Grundsätzlich darf er dich bitten, jedoch obliegt bei dir die Entscheidung, ob du dem nachkommen möchtest oder nicht.
Wenn er den Verdacht auf Magersucht hat, sollte er den zuständigen Vertrauenslehrer, die Klassenleitung oder die Schulsozialarbeit informieren. Sodass die richtige Person den Kontakt suchen kann.
Da ein Pulli keine geeignete Sportbekleidung ist, denke ich schon, dass der Lehrer verlangen kann, statt des Pulli's ein TShirt zu tragen. Er trägt die Verantwortung, wenn das Kind aufgrund ungeeigneter Sportkleidung durch Überhitzung umkippt.
Bei Krankheitsverdacht kann der Lehrer sich nur an die Eltern wenden und hoffen, dass diese einen Arzt einschalten. Eigene "Untersuchungen" darf der Lehrer natürlich nicht durchführen.
Aber auch trotz der Kleidung kann der Lehrer deutliches Untergewicht erkennen. Wenn die Eltern nicht handeln, sollte er sich an das Jugendamt wenden, aufgrund Kindeswohlgefährung durch unterlassene Fürsorge der Eltern.
Hallo Eleyna,
ein Lehrer kann nicht von Dir verlangen, ein Kleidungsstück abzulegen - auch wenn es vielleicht für den Sport eher unpraktisch erscheint. Er kann Dir nur - als Trainer - empfehlen, eine andere Kleidung (die Du dann darunter tragen magst), die Dir wesentlich mehr Bewegungsfreiheit schenkt, zu tragen.
Magersucht ist ein sehr persönliches Thema. Mit sehr viel Empathie könnte der Lehrer Dich mal in einem geeigneten Moment auf Ernährung ansprechen. Und Ernährung ist auch ein Teil des Sports - und damit ein Thema wieder für den Trainer.
Umgekehrt, wenn Du sehr viel Vertrauen in den Lehrer hast, kannst Du ihn im Zusammenhang mit Ernährung ansprechen und damit das Thema ein Stück weit eröffnen. Du kannst fragen, was für Sport eine sehr gute Ernährung sei - und Euer Gespräch kann sich ganz vertraulich weiterführen.
Oft ist es so, dass gerade Trainer ein Ohr für sehr persönliche Dinge haben. Sie sind da auch ein Stück weit persönliche Coaches.
Mit vielen lieben Grüßen
EarthCitizen
In meinen Augen und auch nach meiner Rechtsauffassung ist mit der Kleidung schon die Persönlichkeit eines Menschen angetastet - und so kann der Lehrer das nicht verlangen, aber eben sehr ans Herz legen.
Wenn es ums Schwimmen geht, wird jemand die*der Jeans trägt auch nicht ins Wasser gehen wollen. Dazu kann der Lehrer auch niemanden "zwingen".
Der Lehrer kann problemlos jeden aufgrund seiner unpassenden Bekleidung von Sportunterricht ausschließen. Spätestens wenn er eine Verletzungsgefahr für den/die Schüler/in oder andere sieht.
Kein Sportlehrer der bei klarem Verstand ist würde dich beispielsweise mit Adiletten am 100m Lauf teilnehnen lassen. Das hat nichts mit Persönlichkeitsrechten sondern mit Sicherheit zu tun.
Wenn jemand eine bestimmte Kleidung nicht tragen will, dann wäre eben die Person vom Sport ausgeschlossen. Da geht eigene Person vor z.B. Erwartungshaltungen andere Menschen.
In dem speziellen Falle geht es aber um eine sehr persönliche Situation, bei der ich der Fragestellerin auch einen Weg gezeigt habe, direkt auf den Sportlehrer zuzugehen.
M.W. darf ein Sportlehrer nur nach verletzungshemmender Bekleidung in angemessener Rücksicht auf die Sportstätte , den auszuübenden Sportarten und dem Gefährdungspozenzial verweisen .
Eine Polyester - Legging kann auf einem Kunstharzbeschichten Sporthallenboden durchaus bei Rutschungen erheblich gefährlicher als eine Baumwoll-Jogginghose werden .
Gymnastikschläppchen sind auch nicht zu jeder Sportart in jedem Gelände geeignet .
Vom Ernährungszustand an sich kann die "sonstige" Angemessenheit einer zweckdienlichen Sportbekleidung ansonsten aber auch beim Schulsport nicht abhängig gemacht werden .
Grundlegende "Uniformvorschriften" gibt es in DE weder zum Unzerrich , noch beim begleitenden Schulsport ... in letzterem da halt nur in der Kleidungseignung zum Zweck ... .
Hallo Elena,
Der Sportlehrer macht sich wohl Sorgen, so wie sicherlich einige andere in deinem Umfeld. Du weißt auch, dass diese Sorgen sehr berechtigt sind, sonst würdest du deinen mageren Körper nicht darunter verstecken. Bitte lass dir von Profis helfen!!!
T-Shirt und Leggings sind übrigens besser zum Sport geeignet, vor allem wenn du sie eh darunter trägst.
"auch wenn es vielleicht für den Sport eher unpraktisch erscheint"
Natürlich kann er von den Schülern und Schülerinnen verlangen für den Sportunterricht passende Kleidung zu tragen. Was kommt als nächstes? Der/die Schwimmlehrer/in darf nicht verlangen, dass die Schüler/innen Badebekleidung tragen sondern muss sie in Jeans schwimmen lassen wenn sie das wollen?