Darf ein Grundschullehrer Kinder körperlich untersuchen?
Hey Crowd,
wie stehen vor einer sehr kritischen Situation und ich erhoffe mir hier solides Feedback und rechtliche Hintergrundinformationen (Paragraphen, Urteile o.Ä.), die uns bei allen weiteren Maßnahmen unterstützen.
Folgende Grundsituation: Unser Bub besucht die 4. Klasse. Ist ein aufgeweckter, sehr intelligenter und quirliger Junge, der viele Flausen im Kopf hat. Wir hatten von der 1.Klasse an unsere Problemchen mit der Klassenlehrerin, die sehr bemüht aber in unseren Augen oft überfordert ist. Seit der 3. Klasse dreht unser Junior gerne immer weiter auf, stört leider oft massiv den Unterricht, lenkt andere ab und ist besonders in den Pausen nicht zu bremsen. Je mehr Publikum, um so lauter isser. Wir lieben ihn dafür, aber die Lehrerschaft hat sich ziemlich eingeschossen auf ihn und macht ihn oft schon prophylaktisch für alles verantwortlich.
Nun zum eigentlichen Problem. Seit einigen Monaten und dieser gesteigerten "Wildheit" hat er sich natürlich auch häufig mal irgendwo angehauen, ist gefallen, mit anderen Kids auf dem Hof kollidert oder oder. Dies wurde entweder von den Lehrern (wenns in der Schule war) oder von uns kommentiert, wenn er sich zB auf dem Spielplatz verletzt hat.
In den letzten 6 Wochen hat er sich auf dem Heimweg die Hand gebrochen und vor 1 Woche im Spaßbad in einer Rutsche einen Cut am Auge zugezogen.
Seine Klassenlehrerin sowie Sportlehrerin haben ihn daraufhin alleine im Klassenzimmer zunächst in ein Gespräch verwickelt, er könne sich ihnen doch anvertrauen und die Wahrheit sagen. Es folgte die Frage, ob er von uns zuhause geschlagen oder misshandelt wird. Als er verneinte, zogen sie ihm einfach das Tshirt hoch und untersuchten seinen Rücken und die Arme. Der Junge war völlig verstört und peinlich berührt, hat den Vorfall fast 2 Tage für sich behalten weil es ihm so arg unangenehm war. Sind die beiden Lehrerinnen an dieser Stelle nicht weit über ihre Kompetez gegangen, dürfen (auf Verdacht der Lehrer, und ich befürworte das!!) solche Untersuchungen nicht nur vom Schul- oder Amtsarzt durchgeführt werden? Ihm wurde mehrfach subtil nahegtragen, doch endlich die Wahrheit zu sagen dass er zuhause Schläge bekommt!! Wir sind so entsetzt über das Vorgehen und möchten hier dringend Einhalt gebieten, wer kann helfen? Wer kann uns konkrete Paragraphen nennen, was die Handlungspflicht oder Missachtung der Kinderwürde etc angeht? Bitte, ich bin so wütend und entsetzt – ich danke euch für euren Support!!
13 Antworten
Mein Mann ist seit nahezu 38 Jahren Lehrer und lt.seiner Aussage und eigentlich auch dem menschl. Verstand gemäß ist dieses Verhalten der Lehrerinnen doch recht übergriffig.
Bestenfalls hätten Sie Deinen Sohn darum bitten können,sein T-Shirt freiwillig auszuziehen, aber nicht ihn selbst körperlich dazu nötigen.
Wendet Euch an das Oberschulamt und meldet diesen Vorfall.
Um die vielen negativen Kommentare einiger User hier, tut es mir leid für Euch.
Wer über ADHS mehr Bescheid weiß, weiß mit Sicherheit auch,wie schwierig hier Erziehung sein kann und wie nervenaufreibend dies sowohl für den Betroffenen als auch für die Eltern ist.
Glückwunsch dazu,dass Ihr Eurem Kind nicht einfach Ritalin einflösst, der steinigere aber auch gesündere Weg ist hier nämlich die Therapie,die enorm viel Geduld von beiden Seiten erfordert.
Ich finde,das sagt im Positiven Sinn schon einiges über Eure Bereitschaft um Zuwendung für Euren Sohn aus.
Viel Erfolg und Alles Liebe!
Nur wer bereits einmal in der Situation vor allem als Lehrer stand wie ich, dessen Unterricht durch ein ADHS-Kind tagtäglich kaputt gemacht wurde, dessen Eltern der übrigen Kinder auf der Matte standen mit den Worten: "Wann endlich ist Lernruhe in der Klasse. Wann endlich haben Sie das ADHS-Kind im Griff?", nur diese Person ist kompetent, hier eine Stellungnahme abzugeben. Ein Kollege mit 38 Dienstjahren, der T-Shirt-Hochziehen als "übergriffig" bezeichnet, kennt den schwierigen Unterrichtsalltag der Lehrerin nicht. Das Schulamt sollte eingreifen, um mehr Inklusionslehrkräfte zur Verfügung zu stellen, aber nicht wegen eines hochgehobenen T-Shirts! Meine Zeit.
Ich bin sicher,ihr liebt Euer "besonderes Kind" nicht weniger und mir ist klar,wie hart es manchmal sein kann. Ihr schafft es, mit viel Liebe,Geduld aber auch mit Konsequenz!
doch wir würden jeden Schritt auf dem steinigen Weg wieder und wieder gehen.
Und seid Euch STETS bewußt, dass ihr EUER Kind auf diesem steinigen Weg MIT hinterherschleift!
Achso, und was ist deiner Meinung nach die Alternative? Ritalin rein und ruhigstellen, ja? Haben wir uns sicherlich nicht so gewünscht und ich wünsche das auch keinem anderen Elternpaar.
mit dem jugendamt und mit dem therapeuten arbeiten, da euer kind ansonsten sehr bald nicht mehr bei euch ist. die schule sucht bereits nach gründen um dem jugendamt in die hände zu spielen und wenn du nicht zügig das kind behandeln lässt, werden es andere tun. o-ton eines adhslers nach den ersten wochen mit medikamenten: danke mama - zum ersten mal seit ich denken kann fühlt sich mein kopf wie aufgeräumt an...es ging dem kind danach bombig und es war nicht ruhiggestellt sondern in die lage versetzt normal denken zu können eben aufgeräumt.
das ist die alternative die du dem kind verweigerst. wenn du lieber möchtest, dass es ausgeschlossen wird aus der grundschule und auf eine förderschule für geistig behinderte wechselt oder für psychisch kranke, dann mach weiter so. wenn es dir besser scheint, dass kind im heim groß wird, weil du es nicht im griff hast, dann wird das jugendamt die sache schon in die wege leiten. immerhin ist es ja schon sehr fortgeschritten.
was ist hier fortgeschritten, und warum drohst du mir derartig? Was maßt du dir denn bitte hier an???
Ritalin? Hier werden Symptome bekämpft,keine Ursachen. Schau mal in die USA, wie selbstverständlich hier bereits von Jugendlichen und Kindern Psychopharmaka eingeworfen werden.
Mit Sicherheit gibt es den sinnvollen Einsatz von Psychopharmaka, z.B. um Jemanden überhaupt erst therapiefähig zu machen-allerdings,so denke ich, wird das sowohl von den Eltern als auch vom behandelnden Therapeuten erörtert worden sein. Soviel Vertrauen habe ich,dass liebende Eltern immer das Beste für Ihr Kind wollen und anstreben.
Mit ritalin wird kein kind ruhig gestellt es kann sich besser benehmen und konzentrieren damit.
Ihr verbaut ihm seinen weg!
Ich habe mir alles aufmerksam durchgelesen und kann als früherer Grundschulrektor dazu antworten. Ich habe Erfahrung mit ADHS-Kindern. Ohne mehrmalige Ritalineinnahme wäre in der Klasse kein Unterricht möglich gewesen.
Schlimm und bezeichnend der Satz: Wir lieben ihn für seine Wildheit. Die Lehrer wohl nicht, weil es wohl keine verniedlichten "Problemchen" gab, sondern tägliche Probleme, für die ich die Lehrerinnen nicht beneide. Unglaublich die wohlgemeinte Untersuchung des Kindes nach Verletzungen durch Anheben des T-Shirts und die Bezeichnung als "sexuelle Belästigung"! Demnächst wird noch das Anlächeln eines Schulmädchens in Klasse 1 durch einen Lehrer als sexuelle Belästigung angesehen. Solche "kompetenten" Antworter sind als Eltern in der Schule absolut beliebt! Lehrer wollen Kinder gar nicht erziehen, sondern sehen sich dazu genötigt, weil vor allem die Eltern die Erziehung schleifen lassen, weil sie überfordert sind. Die Lehrerin hat einen Bildungsauftrag für die ganze Klasse zu erfüllen und kein Kind zu erziehen, dessen Wildheit die Eltern lieben.
Vielen Dank für die Stellungnahme. Den Vorwurf der sexuellen Belästigung habe ich nicht in die Diskussion gebracht, bitte sachlich und bei der Wahrheit bleiben, danke. Mir ging es hier mit der initialen Frage um Rat und fachliche Kunde (zB in Form von Paragraphen oder entsprechenden Intituationen) NICHTs weiter. Ich hätte mir eigentlich denken können, dass eine Frage wie diese ein Stich ins Wespennest wird, dennoch danke ich allen Beteiligten für ihren Eifer. Ich finde es persönlich absolut unfassbar, dass Sie die Einnahme von Ritalin als einzige Lösung sehen – ich verbuche dies unter der Annahme, dass Sie als "früherer Rektor" einer Generation angehören, die der Modeerscheinung ADS/ADHS mit der Modedroge Ritalin entgegenwirken wollte, weil die moderne Kinderpsychologie und Pädagogik ebenso rückschrittlich war. ADS /ADHS ist eine stigmatisierende Bezeichnung von Kindern und Erwachsenen, die nicht ins system passen, anders sind und vielleicht auch anstrengender. Aber weder mein Kind noch jedes andere sollte unter der Einnahme von "Ruhigmachern" oder angestaubter Pädagogik leiden. Mir platzt hier echt bald der Kragen.
Du machst es dir verdammt einfach indem du:
- den Lehrern unterstellst dein Kind „nicht zu respektieren“
- zusätzlich einer Lehrerin angebliche sex. motivierte Übergrifflichkeiten zu unterstellst
Dein Sohn ist eines von vielen Kindern für die die Lehrer die Verantwortung zu tragen haben. Sehe zu das du dem Zwerg vermittelst ein Teil der Gemeinschaft zu sein- dazu gehören Regeln.
Schafft er das nicht muss über Konsequenzen nachgedacht werden, weil nicht du hast zu bestimmen was den Lehrern und den anderen Kindern zuzumuten ist.
Und nochmal: ich habe niemandem eine sexuell motivierte Handlung unterstellt. Dieser Begriff wurde von anderen Kommentierenden in die Diskussion gebracht. Und ich mache es mir ganz sicher nicht einfach. Ich unterstelle auch keinen mangelnden Respekt – ich habe um rechtliche Grundlage bezüglich einer Stellungnahme im Gespräch mit Lehrerin und Schuldirektion gebeten. Was ich bekommen habe, ist ein Shitstorm feinster Körnung. Ich frage mich, warum und durch welche Kompetenz Menschen sich zu solchen Antworten berufen fühlen..Danke trotzdem!
Mal abgesehen von den exakten Paragrafen und deren Bedeutung für den konkreten Fall .....
Wäre es dir lieber gewesen, die Lehrer hätten bei einem vermutlich nur sehr geringen Verdacht gleich das Jugendamt, den Amtsarzt und womöglich die Polizei eingeschaltet um sich perfekt abzusichern?
Dann wären Vermutungen aktenkundig geworden, die "Sache" hätte eine wachsende Bedeutung bekommen, die ihr nicht mehr hättet aufhalten können.
Leider ist es so, dass es tausende Kinder gibt, die zu Hause vernachlässigt, geschlagen und schlimmeres werden. Nach Jahrzehnten der Vertuschung wird inzwischen auf Merkmale geachtet und Verdachtsmomenten nachgegangen. Dagegen ist sicher nichts einzuwenden.
Ich finde es gut, sowas erstmal niederschwellig aber so gründlich wie grade noch vertretbar zu machen, bevor die große Untersuchungsmaschine anrollt - in eurem Interesse.
Also ich weiß ja nicht inwieweit hier eine Verleumdung ("Es folgte die Frage, ob er von uns zuhause geschlagen oder misshandelt wird.[...]Ihm wurde mehrfach subtil nahegtragen, doch endlich die Wahrheit zu sagen dass er zuhause Schläge bekommt!!") oder eine Nötigung ("Ihm wurde mehrfach subtil nahegtragen, doch endlich die Wahrheit zu sagen dass er zuhause Schläge bekommt!!") vorliegt, aber das Verhalten der beiden Lehrerinnen kommt mir nicht ganz normal vor.
Je mehr Publikum, um so lauter isser. Wir lieben ihn dafür,
Ihr habt Euren Sohn absolut nicht im Griff, von einer Erziehung ganz zu schweigen und kreidet nun der Lehrerin an, dass sie - allein der SORGE um den Jungen wegen - sich so verhalten hat???
Unfassbar!
Egal wie der Junge sich verhält... man darf einem Kind nicht einfach das Shirt hochziehen! Denn der Kleine kann halt grad mal gar nichts dafür!
Wo steht das? Zeig mir einen Satz wo das steht, dass Lehrer mal eben ihre Schüler entblößen dürfen? Wo?
Nirgends, gerade ein Lehrer muss da vorsichtig sein! Gehen wir mal davon aus, dass das wirklich wahr ist und der kleine sich dann dadurch nicht mehr in der Klasse wohl fühlt. Er kriegt nen Hau weg weil er sich schämt und kann nichtmal was dafür! Zeig mir wo das geschrieben steht, das Lehrer diese Grenze überschreiten dürfen? Wo steht: "Der Lehrer darf eine Straftat begehen, wenn er einen triftigen Grund dazu hat"?
https://www.gesetze-im-internet.de/stgb/__240.html
besonders schwer, wenn der Straftäter seine Stellung missbraucht! Ein Lehrer hat die Aufsichtspflicht und diese wird bei Nötigung verletzt!
Und das macht es dennoch nicht besser einem Kind das Shirt hochzuziehen! Da kann der Lehrer das ganze Kollegium daher bringen. Aber scheinbar ist das hier egal. für euch steht scheinbar fest, dass diese Mutter ihr Kind schlecht erzieht, es ist ihr egal was mit dem Kleinen ist, ein Wunder dass sie ihm das geglaubt hat^^ und jetzt schlägt sie das Kind scheinbar auch noch! Und ihr seid alle perfekt.
Du hast nichts verstanden. Die Lehrer wollten diesen Verdacht ausschließen, ohne ihn gleich an die große Glocke zu hängen.
Das was du forderst, schadet dem Kindet und der Familie ganz erheblich und nachhaltig. Du hast keine Erfahrung und führst dich hier auf wie Familien- und Justizminister in einer Person.
Ich hab das sehr wohl verstanden, aber das entschuldigt das ganze nicht, vor allem weil es mit einem Gespräch zusammen mit der Mutter hätte geklärt werden können! Was wäre gewesen, wenn an seinem Oberkörper tatsächlich der ein oder andere blaue Fleck gewesen wäre, weil er eben ein sehr aktives Kind ist? dann hätte die Schuld direkt mal Anzeige erstattet oder was?
Anstatt mal mit der Mutter zu REDEN! was heutzutage echt nicht schwer ist.
Du schießt mit Kanonen nach Spatzen. Welche Kompetenz hast du denn?
Wenn sich durch Untersuchung und Befragung der Anfangsverdacht bestätigt hätte, hätten die Lehrer genau das getan, was du hier vehement forderst - nämlich Jugendamt, Arzt etc. eingeschaltet, also Behörden, die für die rechtlich korrekte Untersuchung solcher Fälle zuständig sind.
Die Lehrer haben im Interesse der Eltern und des Kindes gehandelt und alle Beteiligten vor einem unnötigen furchbaren Skandal bewahrt.
Ich DANKE dir von Herzen..es ist nicht leicht, doch wir würden jeden Schritt auf dem steinigen Weg wieder und wieder gehen.