Chihuahua kastrieren lassen oder nicht?
Hallo Leute, ich überlege mir schon seit einer Weile , ob ich meinen kleinen Chihuahua der jetzt schon fast 8 Jahre alt wird , kastrieren lassen oder nicht ?
welche vor und Nachteile würden beim kastrieren entstehen.?
vielen Dank !!
7 Antworten
Ohne wirklichen Grund ? Warum ? Macht doch überhaupt keinen Sinn. Du hast das Narkoserisiko - gerade beim älteren Chihuahua nicht zu unterschätzen - die haben nämlich oft Probleme mit dem Herz in dem Alter. Und bringen tut es gar nichts. Ausser dass der Hund fett wird und träge.
In diesem Alter würde ich ein Tier nur kastrieren wenn es wirklich gravierende gesundeitliche Probleme gibt - z.B. mit der Prostata beim Rüden... Aber nicht einfach so aus einer Laune heraus. Die Chance dass der nicht mehr aus der Narkose aufwacht ist durchaus gegeben.
Erstmal vorweg: eine Kastration ohne triftigen Grund (und das ist bei Hunden nur der Medizinische) ist in Deutschland verboten. Auch wenn es viele Tierärzte mit irgendwelchen scheinheiligen Argumentationen machen.
Oft wird das Argument "Wegen stark gesenktem Risiko an Tumorerkrankungen" gerne genutzt aber: es ist kein triftiger Grund einen Hund kastrieren zu lassen. Im Gegenteil: man will Feuer mit Feuer besiegen da es jetzt zahlreiche Studien gibt die zeigen, dass kastrierte Hunde ein deutlich höheres Risiko für mehrere Krebsarten haben. Vorher hat die Hündin also nur ein Risiko, nach der Kastration gleich viel mehr. Ein Tierarzt der eine Kastration begründet weil die Hündin Mammatumoren bekommen könnte ist ähnlich als wenn ein Humanmediziner vorschlagen würde man amputiert nun die Brüste der Frau weil sie Brustkrebs bekommen könnte. Ein sehr guter Artikel eines Tierarztes zum Thema: https://www.tierarzt-rueckert.de/blog/details.php?Kunde=1489&Modul=3&ID=18951
Auch sonst hat die Kastration nur Nachteile, keine Vorteile. Und wenn doch kastriert werden soll (warum auch immer) dann frühstens mit 2 Jahren, besser 3 Jahren. Da der Hund sonst quasi für immer "Kind im Kopf" sein würde da die nötigen Hormone zum Erwachsenwerden fehlen.
- Hund werden nicht ruhiger - das ist ein Mythos. Eine Kastration ersetzt keine Erziehung.
- Oft wird das Argument genutz (wie bereits oben erklärt) "Verminderung des Risikos von Hoden/Milchleisten Tumoren. Mittlerweile ist bewiesen und es gibt zahlreiche aussagekräftige Studien dazu: kastrierte Hunde sind anfälliger für mehrere verschiedene Krebsarten! Quelle 1 Quelle 2 Man nimmt also eine Weg aber addiert mehrere dazu. Man möchte also Feuer mit Feuer bekämpfen.
- Wie bereits erwähnt, es ist in Deutschland verboten, einen Hund ohne triftigen Grund zu kastrieren - der einzige triftige Grund wäre eben wenn anders die Gesundheit des Hundes nicht gewährleistet wäre.
- Auch Verhaltensbiologisch wird viel verändert - oft hat der Hund dann zb. schwierigkeiten mit Artgenossen weil er komisch riecht (Artgenossen können nicht Einordnen zu welchem Geschlecht der Hund gehört).
Ein wenig zum einlesen, zusätzlich zu den Links oben:
https://www.sitzplatzfuss.com/wp-content/uploads/2012/12/SPF_2_Kastration.pdf
Das machen immer weniger und weniger Tierheime. Meine Hündin aus dem Tierschutz ist Beispielsweise auch nicht Kastriert und ich habe auch keine Zwangsklausel im Vertrag (welcher aber wenn sie doch existieren würde so oder so ungültig wäre). Viel Spass beim einlesen: https://www.tierarzt-rueckert.de/blog/details.php?Kunde=1489&Modul=3&ID=20006
Lies meinen ersten Satz nochmal. Was willst du jetzt diskutieren? Manche Tierheime handhaben es eben noch so. Aber immer mehr eben nicht! Und der deutsche Tierschutzbund hat keine Tierheime. Die haben nur ne Liste von Tierheimen auf ihrer Seite.
Der deutsche Tierschutzbund selbst betrachtet die Kastration des Hundes ebenfalls kritisch:
"Sowohl aus Sicht des Deutschen Tierschutzbundes als auch aus medizinischer und juristischer Sicht darf ein Eingriff zur Unfruchtbarmachung von Hunden hierzulande nur im Einzelfall und nur nach gründlicher Abwägung der für das Individuum resultierenden Vor- und Nachteile erfolgen. Wenn ein Eingriff notwendig sein sollte, muss immer die tierschonendste Maßnahme ergriffen werden. Eine Frühkastration von Hunden vor Eintritt der Geschlechtsreife ist aus Tierschutzsicht grundsätzlich abzulehnen" https://www.tierschutzbund.de/fileadmin/user_upload/Downloads/Positionspapiere/Heimtiere/Unfruchtbarmachung_von_Hunden.pdf
Soviel also zu dem Thema.
Kastrationen sollten nur gemacht werden wenn es wirklich nötig ist.
Kann medizinische Gründe haben oder Verhaltensprobleme wie z. B. sehr starken Liebeskummer wenn mal wieder die Hündinnen in der Gegend läufig sind.
Niemals einfach so ohne guten Grund kastrieren lassen.
Jede OP ist auch ein Risiko und Nachteile einer Kastration können z. B. Inkontinenz sein (bei Hündinnen aber häufiger), ungewollte Verhaltensänderung sowie dass der Hund fett wird weil er verfressener wird und der Stoffwechsel langsamer wird.
Außerdem kann es Probleme mit Artgenossen geben, denn er wird dann weder als Rüde noch als Hündin erkannt (durch Geruch), was andere Hunde verwirren kann.
Richtige Vorteile hat eine Kastration eigentlich keine, wenn es nicht gute Gründe dafür gibt.
Es gibt Hormonchip der wird mit einer Spritze platziert.Der wirkt ein paar Monate.So kann man sehen ob sich eine Kastration überhaupt lohnen würde bei dem Hund.Wir haben das bei unserem vorher so gemacht.Sprech mal deinen Tierarzt drauf an....
Wiso willst Du den Hund jetzt in dem Alter noch kastrieren lassen, ist doch wenn er gesund ist absolut unnötig. Zudem ist jede Narkose immer mit einem Risiko verbunden.
Wenn Kastration ohne triftigen Grund verboten ist, - warum lassen die Tierheime immer alle Hunde vor der Vermittlung kastrieren?