Buddhistische Gebete?
Hallo! Ich kenne ein paar kurze buddhistische Gebete/Mantren, die mir eine Verinnerlichung der Haltung bringen und ein positiver Rückhalt sind. (ich rede hier jetzt eher von ins deutsche Übersetzte Vierzeiler usw. Aber bin offen für alles)
Danke
3 Antworten
Gebete im herkömmlichen Sinne, die sich an einen allmächtigen Gott richten, gibt es im Buddhismus natürlich nicht, wie du sicher weißt.
Mantras und Chanting
Der Zweck von Mantras wird häufig eher in ihrem Klang gesehen und nicht in ihrer wörtlichen Bedeutung. Eine Übersetzung wäre also nicht sinnvoll.
In Japan wird die Vorstellung heiliger Laute "Kotodama" genannt und sie spielt in einigen religiösen Gruppen und Kampfkünsten eine besondere Rolle.
Manchmal gibt es sogar gar keine Übersetzung, weil es sich einfach um Bonji, also die japanische Übertragung der indischen Sidham-Schrift handelt.
Sogar bei der Rezitation von Sutras gibt es unterschiedliche Meinungen.
Einige Lehrer meinen, eine Übersetzung sei sinnvoll, um die Bedeutung zu erfassen, anstatt nur eine Folge asiatischer Silben zu wiederholen.
Andere Lehrer erklären, die Rezitation im altertümlichen Sino-Japanisch sei vor allem eine Übung für die Atmung und die Bedeutung dabei nicht so wichtig
Meine Meinung
Ich persönlich stehe Mantras eher kritisch gegenüber, da sie meiner Meinung nach auch ein "weißes Rauschen" im Geist verursachen können.
Wenn du inspirierende Verse suchst, dann nimm doch die klassischen buddhistischen Texte einer Tradition zur Hand und suche dir eine solche Stelle
Das kann eine Passage aus einem Sutra sein, dem Shobogenzo, dem Fukanzazengi, oder sonst irgendeinem Text, der zu deiner Tradition gehört.
ja da stimm ich dir zu - danke für deine Antwort *Gassho*
Man betet hauptsächlich die vier Unermesslichen:
Die Vier Unermeßlichen Gedanken
Mögen alle Wesen Glück und die Ursachen für Glück haben.
Mögen sie vom Leiden und den Ursachen für Leiden frei sein.
Mögen sie nicht von wahrem Glück, welches ohne jegliches Leid ist, getrennt sein.
Mögen sie in großem Gleichmut verweilen, frei von Anhaftung an ihnen Nahes und Ablehnung von ihnen Fernem.
Ein sehr bekannter Text ist das Metta-Sutta, nach einer Lehrrede des Buddha.
Hier ein Ausschnitt:
Mögen alle Wesen glücklich sein und Frieden finden.
Was es auch an lebenden Wesen gibt:
ob stark oder schwach / ob groß oder klein /
ob sichtbar oder unsichtbar / fern oder nah /
ob geboren oder einer Geburt zustrebend -
mögen sie alle glücklich sein.
Niemand betrüge oder verachte einen anderen.
Aus Ärger oder Übelwollen wünsche man keinem
irgendwelches Unglück.
Wie eine Mutter mit ihrem Leben
ihr einzig Kind beschützt und behütet /
so möge man für alle Wesen und die ganze Welt
ein unbegrenzt gütiges Gemüt erwecken.
Es gibt leicht unterschiedliche Übersetzungen, du kannst das selber weiterrecherchieren.
Hier mal eine Quelle:
http://www.buddhistische-gesellschaft-berlin.de/downloads/mettavimalo06.pdf
Danke für deine schöne Antwort! *Gassho*