Beim Meditieren im Zen Buddhismus Augen offen oder zu lassen ?

3 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet
hat man dann die Augen offen oder lässt man sie geschlossen?

Ich bin Soto-Zen-Buddhist und möchte dir auf diese Frage antworten:

Beim Zazen werden die Augen leicht geöffnet gehalten, man blickt in einem Winkel von etwa 45° vor sich auf den Boden. Das ganze hat einen besonderen Sinn:

Das Prinzip von Konchin und Sanran

Mit geschlossenen Augen gleitet man leicht in die Schläfrigkeit (Konchin), während weit offene Augen geistige Überaktivität (Sanran) begünstigen.

Daher ist der "Mittelweg" - leicht geöffnete Augen - aus traditioneller Sicht die geeignete Methode, um einen Zustand natürlichen Gleichgewichts zu erfahren.

Zazen erlernen

Viele Zen-Gruppen bieten Einführungen in Zazen an, bei denen man unter Aufsicht eines Lehrers die richtige Haltung, Atmung und geistige Haltung erlernt.

Allgemein empfiehlt es sich meiner Erfahrung nach, regelmäßig in einer solchen Gruppe zu üben - es gibt direkte Korrektur und Hilfestellung.

Teuer sind solche Einführungen auch nicht - in den Dojo der Association Zen Internationale (AZI) kosten sie genau so viel wie reguläres Zazen.

Das sind, je nach Dojo, meist zwischen 4 und 6 Euro. Wenn man also als Raucher mal auf eine Schachtel verzichtet, kann man dafür Zazen praktizieren. ;-)

Zazen-Video

Ein Video ersetzt niemals die Unterweisung und Hilfestellung durch einen Lehrer, daher soll das folgende Video nur der Illustration dienen

(es handelt sich um eine Art offizielles "Howto" des japanischen Soto-Zen-Dachverbands in japanischer Sprache mit deutschen Untertiteln):

https://www.youtube.com/watch?v=hJ_1nYpVeno

Ich hoffe, diese Antwort war hilfreich für dich. :-)

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Seit etwa 40 Jahren praktizierender Buddhist
Enzylexikon  08.03.2019, 14:36

Vielen Dank für den Stern. :-)

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Ist jedem selbst überlassen. Die meisten meditieren mit geschlossenen Augen, einige im Zazen und wenige mit geöffneten Augen. Zu diesen wenigen gehöre ich. Du musst dich halt konzentreien können, wenn du dich mit offenen Augen besser konzentrieren kannst, dann kannst du es so machen. Dazu gibt es keine Buddhistische Regel. Der Buddhismus lässt allgemein viel Spielraum und schreibt dir nicht dein Leben und Handeln komplett vor. Ziel ist die Erleuchtung, wie du dahin kommst musst du für dich selbst entscheiden. Wichtig sind nur die Tugenden und einige Grundregeln. Das wäre aber jetzt zu weit ausgeholt.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

So wie du dich besser konzentrieren kannst. Das ist meist mit geschlossenen augen