Buchbinder,fischer,schmied im mittelalter?

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Buchbinder

Der Buchbinder hatte die Aufgabe das Buch nach Fertigstellung des Textes mit einem Einband zu versehen.

Der Buchbinder war für die endgültige Form des Buches verantwortlich und stellte den Einband her. Der Einband konnte sowohl nur dem Nutzen entsprechen oder aber sogar künstlerisch gestaltet sein.

Ein weiterer Aufgabenbereich des Buchbinders war, Veränderungen an bereits bestehenden Einbänden sowie Reparaturen vorzunehmen.

Die Herstellung eines Bucheinbands ist bereits so alt wie der Kodex selbst, doch als Gewerbe entstand die Buchbinderei erst im späten Mittelalter.

Auch heute existiert der Beruf Buchbinder noch.

Fischer

Fischerei wurde schon von den frühesten Menschen betrieben. Fisch war schon immer eine gern genommene Ergänzung der fleischlichen und pflanzlichen Nahrung.

Im Mittelalter unterlag die Fischerei (zumindest mit Netzen und Reusen) königlichem oder fürstlichem Bann.  Neben dem Fischfang in natürlichen Gewässern wurden auch künstliche Teiche für die Fischzucht angelegt.

Holzschnitt aus dem Ständebuch von 1568 (Quelle: Wikipedia)

Die Küstenfischerei hatte zunächst lediglich regionale Bedeutung.

Die Hochseefischerei wurde bereits im 7. Jahrhundert betrieben. Im 9. Jahrhundert war gesalzener Hering ein beliebtes Handelsgut und ab dem 13. Jahrhundert blühte die Heringsfischerei in der Ostsee. Fisch wurde zu einer der am meisten gehandelten Waren der Hanse.

Fischerzünfte bildeten sich erst ab dem 14. Jahrhundert. Sie gingen manchmal auch mit anderen Zünften (zum Beispiel Schiffer oder Metzger) zusammen. Die Zunftmitglieder hatten die Fischereirechte in den zunfteigenen Gewässern und das Recht, den Fisch zu verkaufen. Es wurde unterschieden nach Grünfischern, die frischen Fisch verkauften, und gesalzenen Fischern, die Pökelfisch verkauften.

Die Lehrzeit der Fischer betrug 2 oder 3 Lehrjahre und nochmals 2 Gesellenjahre. Wanderschaft oder Meisterstücke wurden in der Regel nicht

Zunftwappen der Fischer (Quelle: Wikipedia)

verlangt.

Der küstennahe Walfang kam im 12. Jahrhundert auf. Walfleisch, Tran als Brennstoff und Fischbein waren begehrte Handelsgüter. Der Walfang war wohl die gefährlichste Art der Fischerei, da die Boote bis zur Reichweite der Speere, Pfeile  und Lanzen an die Wale heranfahren mussten.

Schmied

Als einer der ältesten Berufe der Menschheitsgeschichte gilt der Schmied. Noch heute ist eine Ausbildung in diesem Handwerk möglich, jedoch hat sich die Bezeichnung für diesen Beruf geändert. Die heutige Bezeichnung ist Metallbauer.

Der Schmied im Mittelalter stellte Waffen, Werkzeuge und Geräte aus Eisen, Bronze und anderen Metallen her. Schmiede wurden im Mittelalter sehr geschätzt und gesucht.

Schon sehr früh gab es in diesem Beruf Spezialisierungen, vor allem in den Städten mit Zünften. Die Schmiede wurden unterteilt in Waffenschmied, Messerschmied, Nagelschmied, Harnischmacher, Kupferschmied und Kunstschmied.

Der Schmied galt als ein unverzichtbarer Beruf.

Neben der Ausbildung lebt das Schmiedehandwerk vor allem von der eigenen Praxis. Kunstschmiede gibt es nach wie vor im nationalen und internationalen Raum.