Referat über Aleatorik(Zufallsmusik)?

1 Antwort

Ich kenne keine gute Internetseite!

Aleatorik ist einer der Innovationsschübe in der Kunstmusik des 20. Jahrhunderts und entstand um 1957.

Während die Zwöltonmusik die Tonhöhe einem Konstruktonsgesetz unterworfen hatte, setzten ab 1957  viele Komponisten in der Seriellen Musik Reihengesetze auf noch andere Parameter an. Zu diesen Parametern zählten z.B. die Lautstärke, Artikulation und Tondauer.

So klingt die Serielle Musik oft, als habe man Klangpunkte zusammengesetzt. Eigentlich sind diese Konstrutionsgesetze unhörbar und die Noten eigentich unspielbar.

Aus diesen neuen "Prinzipien" entwickelte sich einerseits die Elektronische Musik, andererseits die Aleatorische Musik. "Alea" ist im Lateinischen der Würfel. Und während man in der Elektronischen Musik Töne nun exakt wiedergeben konnte, bezog die Aleatorische Musik den Zufall mit ein, was sehr radikal war.

Hier gibt es ganze Abschnitte, zwischen denen man wählen und manchmal tatsächlich auch würfeln kann, wodurch eine total variable Form entsteht. Oder es gibt grafische Notationen, die man selbst interpretiert. Man kann sagen, dass die aleatorische Musik dem Interpreten gewissen Aufgaben einräumt, die davor immer dem Komponisten vorbehalten blieben. Der Interpret bekommt so eine größere Freiheit.

Hört euch mal "Structures I" von Pierre Boulez (seriell) an und "November 1952" von Earle Brown (aleatorisch) sowie "Antifone" von  Hans Werner Henze, wo es unterschiedlich lange Schlagzeugstellen gibt, die die einzelnen Spieler unterschiedlich lang zu wiederholen haben, bis der Dirigent den Einstaz zum nächsten Takt gibt wodurch sie immer wieder anders zusammenklingen.

So habt ihr auch gleich passende Hörbeispiele für euer Referat, die sind im Fach Musik ja wohl ein Muss.

Wenn ihr online nichts findet, müsst ihr halt mal eine Bibliothek aufsuchen, in Riemanns Musik-Lexikon schauen und in Bücher wie "Einführung in die Moderne Musik" von S. Borris oder in

Holger Schulzes "Das aleatorische Spiel. Erkundung und Anwendung der nichtintentionalen Werkgenese im 20. Jahrhundert" sowie inJulian Kleins "Aleatorik – Vorschlag einer Begriffsbestimmung" und auch in

Klaus Ebbekes  Artikel „Aleatorik“ in: Ludwig Finscher (Hrsg.): Musik in Geschichte und Gegenwart

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, Sachteil 1 und lest

Wolf Frobenius: Art. „Aleatorisch, Aleatorik“, in Hans Heinrich Eggebrecht (Hrsg.) "Handwörterbuch der musikalischen Terminologie".

Eure Bibliothek kann das alles ggf. per Fernleihe besorgen.

Ist euer Referat allerdngs schon nächste Woche fällig, habt ihr wohl ein Problem.

Kaeferienchen 
Fragesteller
 28.01.2017, 19:43

Nein, zum Glück erst in 2 Wochen. Vielen Dank für die Antwort:) Hat uns wirklich sehr weiter geholfen!

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