Wie ist der Ablauf einer Buch Veröffentlichung?

2 Antworten

Wenn du dein Buch bei einem "richtigen" Verlag veröffentlichen möchtest, musst du es erst mal Verlagen oder Agenten anbieten. Wenn du dir Verlage oder Agenturen rausgesucht hast, bei denen dein Buch ins Programm passen würde, schaust du dir an, in welcher Form die sich Einsendungen wünschen. Fast immer möchten die armen Lektoren aber kein ganzes Manuskript, sondern ein "Exposé" und eine Leseprobe. Ein gutes Exposé ist aber auch eine Wissenschaft für sich (Buchtipp: "Drei Seiten für ein Exposé"). Die erste Hürde hast du genommen, wenn dein Gesamtmanuskript angefordert wird. 

Die Verlage oder Agenturen prüfen dein Manuskript also und schauen, wenn es ihnen gefällt, ob sie es in einem kommenden Verlagsprogramm unterbringen können. (Ein Lektor bringt nicht jedes Buch, das ihm gefällt, auch in der Verlagskonferenz durch ...) Dann wird es lektoriert und dann erst irgendwann gedruckt, beworben und ausgeliefert. (Und das ist schon die Kurzfassung ;-) )

Allerdings kostet es dann nichts - außer Phantasie, Ausdauer, Zeit, Nerven, ... Denn ein Autor sollte ja eigentlich an seinem Buch verdienen und nicht dafür bezahlen. Das ist wichtig, wenn du dein Buch nicht nur irgendwie gedruckt sehen willst, sondern wirklich Autor werden. Der "Verlag" kann es nennen wie er es will (Druckkostenzuschuss, Garantieabnahme, Werbeetat, Lektoratskosten ... - bei einem fairen Verlag (ob groß oder klein) zahlst du nichts.

Allerdings gibt es natürlich auch andere Wege. Du kannst dein Buch selbst veröffentlichen (amazon, book on demand, oder einfach bei einer Druckerei drucken lassen). Eine solche Veröffentlichung wird dir aber auf dem Weg zum Autor voraussichtlich nicht helfen. Es kommt in den seltensten Fällen ein Erfolg wie "50 Shades of Grey" raus, auch wenn es die Erfolgsstorys der "Selfpublisher" natürlich gibt.

Wenn du selbst veröffentlichen willst, dann solltest du eigentlich in ein freies Lektorat investieren. Denn man merkt es leider vielen Selbstverlag-Büchern an, dass da maximal Korrektur gelesen wurde (wenn überhaupt ...)

Aufpassen solltest du, dass du nicht an einen "Abzocker-Verlag" gerätst. Wenn man dir vorschwärmt, du wärst der nächste Bestseller-Autor und müsstest nur ein bisschen in Vorkasse treten, macht der Verlag sein Geschäft nicht mit Verkäufen deiner Bücher, sondern deiner Vorkasse. (Unter dem Stichwort DKZV/Druckkostenzuschussverlag/Zuschussverlag findest du da viele Infos und Listen der entsprechenden "Verlage") Eine Veröffentlichung dort ist auf dem Weg zum Autor eher ein Makel.

Autor werden ist leider ein Thema, zu dem man alleine Bücher füllen kann und auch gefüllt hat. ;-) Am besten du suchst dir ein Schreibgruppe online (z.B. dsfo.de) oder live in deiner Nähe. Denn hier sprengt das eigentlich den Rahmen.

Für 99,9% aller Manuskripte von Hobby-Autoren läuft's leider so:

1. Der Hobby-Autor hat den unrealistischen Wunschtraum, dass sein Werk sooo gut ist, das ein Verlag es (kostenlos!) drucken und veröffentlichen wird.
2. Er schickt sein Manuskript voller Hoffnungen an viele Verlage
3. Er wartet auf eine Antwort. Und wartet und wartet und wartet ....
4. Trotz langem Warten - keine Rückmeldung
5. Falls es doch eine Rückmeldung von einem Verlag gibt und sogar eine postive, dann ist es ein Pseudo-Verlag, der den Autor abzocken will mit Kostenfallen im Kleingedruckten des Vertrags.

Klingt hart, aber so ist die Realität in Anbetracht der Massen von Hobby-Autoren, die ihr Werk völlig überschätzen und in Anbetracht der Massen an Manuskripten, die tagtäglich "unverlangt" an Verlage geschickt werden.
Unverlangt eingesandte Manuskripte werden von den Verlagen meistens gar NICHT gelesen; so viele Lektoren gibt's gar nicht.
Verlage sind kommerzielle Unternehmen, die Umsatz und Gewinne machen wollen. Wunschträume von Hobby-Autoren erfüllen, das ist NICHT ihr Geschäft.

Gute Tipps, wie es besser laufen könnte, gibt's hier: w w w.buch-schreiben.de

PrettyLiar18 
Fragesteller
 11.10.2015, 21:58

Deswegen habe ich es mir zum Motto genommen, ein Nein niemals als Antwort zu nehmen. Was meinst du wie alle anderen es geschafft haben, Bücher auf den Markt zu bringen (: + Ich bin seeeeehr selbstkritisch und würde mein Werk nie überschätzen. & klein gedrucktes würde ich natürlich auch lesen :p Vielen dank:)

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PrettyLiar18 
Fragesteller
 11.10.2015, 21:59

und danke für den Link und die Mühe alles aufzuschreiben. Sehr hilfreich :)) !!!

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