Bremskraft einstellen?

2 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Die Beschreibung ist recht dürftig. Mir fällt eine ganze Reihe an Problemen ein, die sich so ähnlich auswirken.

Beschreibe doch bitte mal etwas näher, was los ist. Wenn du den Bremshebel betätigst, merkst du dann einen Widerstand, wenn die Bremsbeläge die Scheibe berühren? Ist dieser Widerstand klar definiert oder eher "matschig"? Klar, nicht wie bei nem festen Anschlag. Aber du solltest merken, dass du ab hier primär die Kraft erhöhst und den Hebel kaum noch bewegst.

Wie dick sind die Bremsbeläge noch? Versuche mal, von "unten", also aus Richtung der Radnabe, in die Bremse zu schauen. So siehst du neben der Scheibe recht gut die Bremsbeläge und deren Trägerplatten. Achtung: Bremshebel nicht betätigen, wenn das Fahrrad über Kopf ist.

Wie ist denn die Bremskraft, wenn du den Hebel "durchziehst"? Bremst es dann gut? Eine hydraulische Scheibenbremse kann normalerweise locker mit dem Zeigefinger das Rad zum Blockieren bringen. Wenn es nicht gut bremst: Wurden diese Bremsbeläge eingebremst? Kannst du sicher ausschließen, dass Öl/Fett auf die Scheibe oder die Beläge gekommen ist (es zählen auch Fingerabdrücke und verirrte Spritzer vom Kettenspray)?

Wie alt ist die Bremse überhaupt? Wurde schon mal etwas daran gemacht (wenn ja, was)?

bis auf das ich meine Bremsflüssigkeit auffüllen soll

Vorsicht: Bei dieser Bremse nicht Bremsflüssigkeit (DOT), sondern Mineralöl. Darf auf keinen Fall verwechselt oder vermischt werden! Bremsflüssigkeit würde die Dichtungen deiner Bremse angreifen und sie damit allmählich zerstören.

Wenn an der Bremse nichts gemacht wurde und du auch keinen Ölverlust bemerkt hast, wüsste ich nicht, wie sie Öl verlieren sollte. Da das Öl nicht verbraucht wird, gibts ohne Verlust auch keinen Bedarf, nachzufüllen. Dass die Bremse ab Werk nicht korrekt befüllt war, ist unwahrscheinlich.

Sollte es tatsächlich am Bremsöl fehlen, solltest du das definitiv von einer Werkstatt machen lassen. Das gehört zu den Dingen, die man erst anfangen sollte, wenn man allgemein versteht, wie die Bremse funktioniert. In dem Fall würdest du diese Frage nicht stellen.

LELLeon 
Fragesteller
 13.02.2021, 22:29

Es fühlt sich eher schwammig an, das hat es bei der Hinterbremse schon seit dem ich das Fahrrad vor knapp 8 Monaten bekommen habe. Die Vorderbremse ist und war nie schwammig gewesen und hat einen guten Druckpunkt.

Öl oder fett ist soweit ich weiß nicht rauf gekommen, es quietscht aber sehr stark wenn ich die Bremse betätige, aber ich glaube Mal das es wegen den echt kalten Temperaturen und am Schnee liegt.

An der Bremse wurde noch nichts gemacht.

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RedPanther  13.02.2021, 22:38
@LELLeon

Wenn das Quietschen im Sommer/Herbst noch nicht war, dann würde ich es tatsächlich erstmal auf Schnee und Kälte schieben. Da sind manche Bremsen mehr und manche weniger anfällig.

Wenn sich der Druckpunkt schwammig anfühlt, ist Luft im System. Hydraulikmedium (ob nun Bremsflüssigkeit oder Öl) kann nicht komprimiert werden, Luftblasen aber sehr wohl - und das merkst du dann im Bremshebel.

Eine Bremse zu entlüften, ist prinzipiell kein Hexenwerk, wenn man kapiert wie die Bremse funktioniert und eine Anleitung befolgen kann. Ein (Universal-)Entlüftungsset und ein Fläschchen vom passenden Bremsöl kosten auch nicht die Welt. Auch ohne Übung ist es in einer Stunde machbar.

Aber es ist eben ein sicherheitsrelevantes Bauteil. Wenn's schief geht, funktioniert die Bremse nicht mehr. Du solltest also dringend erst schauen, wie so eine hydraulische Bremse prinzipiell funktioniert. Als kleinen Selbsttest kannst du ja mal einen kleinen Aufsatz schreiben, in dem du erklärst was ein Ausgleichsbehälter macht, was passiert wenn die Kolben zu weit ausgefahren werden und warum man die Bremse nicht betätigen sollte, wenn das Fahrrad auf dem Kopf steht. Wenn du es bei einer Erklärung sinnvoll formulieren kannst, dann hast du es verstanden.

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LELLeon 
Fragesteller
 17.02.2021, 07:00
@RedPanther

Ok ich werden zwar wahrscheinlich nur mist erzählen weil ich es nicht weiß...

Ich glaube man soll die Bremse nicht über Kopf betätigen weil dann das ganze Mineralöl auslaufen kann wenn die Kolben zu weit ausgefahren werden können sie sich biegen, ein Ausgleichsbehälter ist dazu da wenn man zu viel Bremsöl rein gibt das es dann beim Ausgleichbehälter wieder rauskommt um nichts auf die Bremsen zu bekommen...

Ich bin wirklich kein Profi hab sowas noch nie gemacht und das ist eigentlich auch mein erstes "richtiges" MTB

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RedPanther  17.02.2021, 11:14
@LELLeon

Ich bin auch kein Profi ;) Ein Profi verdient ja sein Geld damit.

Du weißt es tatsächlich nicht. Und das zeigt, dass du noch nicht verstanden hast, wie eine hydraulische Bremse funktioniert. Deshalb bitte ich dich: Lass' die Bremsen von jemandem entlüften, der sich auskennt. Zuzuschauen und es sich erklären zu lassen, ist natürlich sehr empfehlenswert.

  • Der Ausgleichsbehälter ist dazu da, die Ölmenge nachzuliefern, die benötigt wird wenn sich die Kolben mit dem Verschleiß der Bremsbeläge nachstellen. Damit immer so viel Öl drin ist, wie benötigt wird. Und um diese Ölmenge auch wieder aufzufangen, wenn man die Kolben wieder zurück drückt.
  • Die Bremse sollte nicht über Kopf betätigt werden, weil der Ausgleichsbehälter "oben" ein Loch zur Außenwelt hat, um den Druckausgleich zu ermöglichen. Wenn du das Fahrrad umdrehst, ist dieses Loch "unten". Wenn du nun die Bremse betätigst, wird eine Luftblase eingezogen, die natürlich im Bremsöl nach oben steigt - und jetzt ist der Eingang zur Bremsleitung oben. Das heißt, du kannst auf diese Weise schnell eine Luftblase ins System bringen.
  • Die Kolben sind nicht fest im Bremssattel verankert, sondern liegen nur locker drin. Wenn du zu weit pumpst, fallen sie einfach heraus und dann läuft die Bremse aus. Wenn keine Bremsbeläge und keine Bremsscheibe zwischen den Kolben sind (die ein zu weites Ausfahren verhindern), sollte also nur sehr vorsichtig mit dem Bremshebel umgegangen werden.
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