Braucht man eine Familie?
Was kann eine Familie einem geben, was Freunde oder eine Wahlfamilie nicht geben können?
Ist es nicht genauso gut oder sogar besser, sich mit den Menschen zusammen zu tun, die man sich selbst ausgesucht hat und die wirklich zu einem passen?
7 Antworten
Wie definierst du eine Familie? Für mich ist die Familie nicht einfach nur die Wohngemeinschaft, in die man hineingeboren wird. Es kommt darauf an, ob man seine biologische Familie auch als Familie sieht, manche Leute brechen ja auch den Kontakt zu ihrer Familie komplett ab.
Die Frage, ob MAN eine Familie braucht, kann nur allgemein beantwortet werden, und zwar vor dem Hintergrund, dass Kinder erzogen, ernährt und aufgezogen werden müssen. ABER: Das heißt nicht, dass man zwangsläufig die biologische Familie braucht! Man braucht Leute, die in jeder noch so beschissenen Situation für einen da sind und helfen. Theoretisch kannst du auch Tiere als deine Familie sehen, Haustiere sehen wir ja auch vielfach als Teil der Familie.
ja, ich habe z.B. den Kontakt zu meiner Herkunftsfamilie und allen Verwandten komplett abgebrochen, da ich nur so ICH sein kann. Zum Glück habe ich eine Wahlfamilie, die mich in allen Lebenslagen unterstützt und für mich da ist...
Es ist schön und gut, Freunde zu haben. Freunde können aber keine Familie ersetzen. Das merkt man aber erst im Alter, wenn die Freunde wegsterben. Die Kinder der Freunde sind nicht vergleichbar mit den eigenen Kindern und Enkelkinder.
Die Frage ist einfach zu beantworten.
Man braucht keine Familie.
ABER jetzt musst du die Frage neu stellen, brauche ICH eine Familie.
Da kann man nur sagen, das jeder Mensch anders ist. Es kommt auch auf die Familie drauf an.
Also deine Familie ist wahrscheinlich nicht das gelbe vom Ei, sonst würdest du dir da ja keine Gedanken darüber machen.
In dem Fall wären Freunde schon gut, allerdings ersetzen Freunde nicht das Familienband.
Ich dachte es geht allgemein um Familien.
Dein Weg funktioniert für dich, prima. Bei 10 anderen evtl. auch. Aber für den Durchschnitt, zählt ein verhasstes Familienmitglied mehr, wie ein Freund.
Wie meinst du das, dass ein verhasstes Familienmitglied mehr als ein Freund zählt? Man würde sich also im Zweifelsfall eher um dieses verhasste Familienmitglied kümmern als um einen geliebten Freund???
OK. Veranschaulichungsbeispiel.
Familie, Eltern, Kinder, Eltern, Kinder.
Kinder, Geschwister.
Wenn sich Parteien in der Konstellation zueinander streiten, ist trotzdem das Band der Familie da. Deswegen Erbt das Kind und nicht der Freund.
Je weiter wir geografisch Weltweit zu ländlichen Hotspots und dann nochmals zu ärmlichen Gegenden gehen, wird dieses Band immer Fester und stabiler.
Aber klar, Ausnahmen bestätigen die Regeln.
Natürlich gibt es auch Kulturbedingte Unterdrückungen.
Es gibt auch Misshandlungen in Familien.
Aber das sind alles Ausnahmen und dürfen bei so einer offenen Fragestellung nicht als Maßstab genommen werden.
Ja, genau. Und hoffen das der Freund einem dabei zur Seite steht und unterstützt.
Interessant. Scheinbar hab ich keinen Bezug dazu, was normal ist...
Wie kam das Gesetz denn Zustande.
Das ist nunmal ganz tief in unseren Genen. Familie bedeutete Überleben.
Und genau in so einer Situation wirst du erstaunt sein, wie du handeln wirst.
Bei einem brennendes Auto, was würdest du eher Retten. Dein Kind oder Einen Freund.
Jetzt hast du Zeit zum überlegen, aber in einer solchen Situation halt nicht. Du handelst instinktiv. Du rettest deine Familie.
Norm(Al) ist das, was bei der allgemeinen mehrheit als RICHTIG angesehen wird.
Und da darf man ja auch Mal von abweichen. So ist das nicht.
Das merkst Du in dem Moment, wo Deine Familie plötzlich nicht da ist.
Außer Deiner Familie gibt es niemanden, der sich für Dich wirklich verantwortlich fühlt.
Freunde sind so lange Freunde, wie Du denen nicht zur Last wirst und gleiches dürfte auch für eine Wahlfamilie gelten, die Dich auch wieder ab-wählen kann.
Bei mir ist es so, dass ich mich ganz von meiner Familie abgewendet habe und nur noch meine Wahlfamilie habe. Diese jedoch ist seit mehr als einem Jahrzehnt zuverlässig für mich da. Kann man also nicht verallgemeinern...
Da gebe ich Dir recht. Deine Wahlfamilie fühlt sich offenbar mindestens genauso für Dich verantwortlich, wie eine Originalfamilie. Da hast Du aber wirklich ein großes Glück.
Eine Familie ist halt einfach ein Teil vor dir und auch wenn Freunde das genauso sind, kann es mit einem dummen Streit vorbei sein. Eine treue Familie verlässt dich nicht einfach. Bei Freundschaften kann man zwar versprechen, dass man immer Freunde bleibt, doch leider ist das meist einfach daher gesagt.
...ja, ist bei mir halt anders...aber ich gebe dir recht. Meistens ist das so.
Ach mit Familien kann man sich auch ziemlich einfach und entgültig zerstreiten. Dann geht es oft um so Sachen wie die Lebenswege der Kinder, die nicht mit der Vorstellung der Eltern übereinstimmen, Erbfragen...
...warum...ich habe eine Wahlfamilie, der ich mich mehr zugehörig fühle als meiner Familie. Nur weil man blutsverwandt ist, heißt das ja noch nicht, dass man sich unbedingt versteht. Und es gibt ja unter Freunden auch sowas wie eine Seelenverwandtschaft. Das ist für mich z.B. viel wertvoller...