Braucht man eine Familie?

7 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Wie definierst du eine Familie? Für mich ist die Familie nicht einfach nur die Wohngemeinschaft, in die man hineingeboren wird. Es kommt darauf an, ob man seine biologische Familie auch als Familie sieht, manche Leute brechen ja auch den Kontakt zu ihrer Familie komplett ab.

Die Frage, ob MAN eine Familie braucht, kann nur allgemein beantwortet werden, und zwar vor dem Hintergrund, dass Kinder erzogen, ernährt und aufgezogen werden müssen. ABER: Das heißt nicht, dass man zwangsläufig die biologische Familie braucht! Man braucht Leute, die in jeder noch so beschissenen Situation für einen da sind und helfen. Theoretisch kannst du auch Tiere als deine Familie sehen, Haustiere sehen wir ja auch vielfach als Teil der Familie.


Divanikima 
Fragesteller
 02.04.2020, 12:10

ja, ich habe z.B. den Kontakt zu meiner Herkunftsfamilie und allen Verwandten komplett abgebrochen, da ich nur so ICH sein kann. Zum Glück habe ich eine Wahlfamilie, die mich in allen Lebenslagen unterstützt und für mich da ist...

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Es ist schön und gut, Freunde zu haben. Freunde können aber keine Familie ersetzen. Das merkt man aber erst im Alter, wenn die Freunde wegsterben. Die Kinder der Freunde sind nicht vergleichbar mit den eigenen Kindern und Enkelkinder.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Divanikima 
Fragesteller
 02.04.2020, 12:10

Ja, das glaube ich dir gerne...

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Die Frage ist einfach zu beantworten.

Man braucht keine Familie.

ABER jetzt musst du die Frage neu stellen, brauche ICH eine Familie.

Da kann man nur sagen, das jeder Mensch anders ist. Es kommt auch auf die Familie drauf an.

Also deine Familie ist wahrscheinlich nicht das gelbe vom Ei, sonst würdest du dir da ja keine Gedanken darüber machen.

In dem Fall wären Freunde schon gut, allerdings ersetzen Freunde nicht das Familienband.


Divanikima 
Fragesteller
 02.04.2020, 08:58

...warum...ich habe eine Wahlfamilie, der ich mich mehr zugehörig fühle als meiner Familie. Nur weil man blutsverwandt ist, heißt das ja noch nicht, dass man sich unbedingt versteht. Und es gibt ja unter Freunden auch sowas wie eine Seelenverwandtschaft. Das ist für mich z.B. viel wertvoller...

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Inkano  02.04.2020, 09:06
@Divanikima

Ich dachte es geht allgemein um Familien.

Dein Weg funktioniert für dich, prima. Bei 10 anderen evtl. auch. Aber für den Durchschnitt, zählt ein verhasstes Familienmitglied mehr, wie ein Freund.

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Divanikima 
Fragesteller
 02.04.2020, 09:16
@Inkano

Wie meinst du das, dass ein verhasstes Familienmitglied mehr als ein Freund zählt? Man würde sich also im Zweifelsfall eher um dieses verhasste Familienmitglied kümmern als um einen geliebten Freund???

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Inkano  02.04.2020, 09:20
@EniGoose

OK. Veranschaulichungsbeispiel.

Familie, Eltern, Kinder, Eltern, Kinder.

Kinder, Geschwister.

Wenn sich Parteien in der Konstellation zueinander streiten, ist trotzdem das Band der Familie da. Deswegen Erbt das Kind und nicht der Freund.

Je weiter wir geografisch Weltweit zu ländlichen Hotspots und dann nochmals zu ärmlichen Gegenden gehen, wird dieses Band immer Fester und stabiler.

Aber klar, Ausnahmen bestätigen die Regeln.

Natürlich gibt es auch Kulturbedingte Unterdrückungen.

Es gibt auch Misshandlungen in Familien.

Aber das sind alles Ausnahmen und dürfen bei so einer offenen Fragestellung nicht als Maßstab genommen werden.

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Inkano  02.04.2020, 09:22
@Divanikima

Ja, genau. Und hoffen das der Freund einem dabei zur Seite steht und unterstützt.

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EniGoose  02.04.2020, 09:22
@Inkano

Nur weil man erbt muss man sich nicht verbunden fühlen. So ist unser Gesetz halt.

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Divanikima 
Fragesteller
 02.04.2020, 09:25
@Inkano

Interessant. Scheinbar hab ich keinen Bezug dazu, was normal ist...

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Inkano  02.04.2020, 09:35
@EniGoose

Wie kam das Gesetz denn Zustande.

Das ist nunmal ganz tief in unseren Genen. Familie bedeutete Überleben.

Und genau in so einer Situation wirst du erstaunt sein, wie du handeln wirst.

Bei einem brennendes Auto, was würdest du eher Retten. Dein Kind oder Einen Freund.

Jetzt hast du Zeit zum überlegen, aber in einer solchen Situation halt nicht. Du handelst instinktiv. Du rettest deine Familie.

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Inkano  02.04.2020, 09:39
@Divanikima

Norm(Al) ist das, was bei der allgemeinen mehrheit als RICHTIG angesehen wird.

Und da darf man ja auch Mal von abweichen. So ist das nicht.

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EniGoose  02.04.2020, 11:06
@Inkano

Mittlerweile zerbricht diese Verbundenheit aber immer mehr. Früher war man viel abhängiger voneinander und es ist leider immer noch so, dass es manchen Leuten sauer aufstößt, wenn man kein perfektes Familienleben führt.

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Das merkst Du in dem Moment, wo Deine Familie plötzlich nicht da ist.

Außer Deiner Familie gibt es niemanden, der sich für Dich wirklich verantwortlich fühlt.

Freunde sind so lange Freunde, wie Du denen nicht zur Last wirst und gleiches dürfte auch für eine Wahlfamilie gelten, die Dich auch wieder ab-wählen kann.


EniGoose  02.04.2020, 08:54

Dann sind es keine Freunde.

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Divanikima 
Fragesteller
 02.04.2020, 08:55

Bei mir ist es so, dass ich mich ganz von meiner Familie abgewendet habe und nur noch meine Wahlfamilie habe. Diese jedoch ist seit mehr als einem Jahrzehnt zuverlässig für mich da. Kann man also nicht verallgemeinern...

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bwhoch2  02.04.2020, 08:59
@Divanikima

Da gebe ich Dir recht. Deine Wahlfamilie fühlt sich offenbar mindestens genauso für Dich verantwortlich, wie eine Originalfamilie. Da hast Du aber wirklich ein großes Glück.

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Eine Familie ist halt einfach ein Teil vor dir und auch wenn Freunde das genauso sind, kann es mit einem dummen Streit vorbei sein. Eine treue Familie verlässt dich nicht einfach. Bei Freundschaften kann man zwar versprechen, dass man immer Freunde bleibt, doch leider ist das meist einfach daher gesagt.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Divanikima 
Fragesteller
 02.04.2020, 09:01

...ja, ist bei mir halt anders...aber ich gebe dir recht. Meistens ist das so.

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EniGoose  02.04.2020, 09:09

Ach mit Familien kann man sich auch ziemlich einfach und entgültig zerstreiten. Dann geht es oft um so Sachen wie die Lebenswege der Kinder, die nicht mit der Vorstellung der Eltern übereinstimmen, Erbfragen...

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