Brauchen Beamte diese vielen Vorteile?

15 Antworten

Es macht Sinn bestimmte Beamte zu priviligieren, um ihre Unbestechlichkeit zu garantieren. Mit anderen Worten, bei Verrat am Staat müssen diese Privilegien auch jederzeit wieder entzogen werden.

Die sollte vorallem für die Justiz und das Staatswesen gelten, aber nicht für Lehrer.

Das Ruhegahalt liegt deutlich höher als die ausgezahlte Rente der Deutschen Rentenversicherung.
Sie können mit ungefähr 70% ihres Bruttoghaltes im Durchschnitt rechnen.

Und kann dir jederzeit genommen werden. Deine Rente bleibt deine Rente, egal was du anstellst.

Krankenversicherung:
Auch in diesem Bereich nehmen Beamte eine Sonderstellung ein.
Sie sind privat versichert.

Zu 25%. Den Rest zahlt mit Glück die Beihilfe. Das ganze ist auch immer mit massig Arbeit verbunden, die gerade wenn die Pensionäre alt werden, immer schwieriger wird.

Es ist nicht alles Gold was glänzt, aber wenn du glaubst dass dies ein guter Deal ist, dann kannst du gerne Beamter werden

Ontario  17.07.2023, 14:49

Ich bin in einer Beamtenfamilie aufgewachsen. Im Krankheitsfall sah das so aus,.

Man sammelte die Rechnungen des Arztes und Medikamente ect. Diese reichte man dann bei der Krankenkasse und bei der Beihilfe ein.

D gab es einFormular, da trug man die einzelnen Rechnungen ein. Ein großer Aufwand war das keineswegs. Notfalls konnten das auch Familienmitglieder erledigen.

Ich weiss noch, dass z. B. bei einer Kostenaufstellung der Rechnungen bei einem Betrag von 1000 DM, mehr an. Geld an dein Antragsteller überwiesen wurde, als er zu bezahlen hatte.

Das ergab sich daraus, dass die Krankenkasse prozentual einen Anteil von den 1000DM Übernahme und die Beihilfe auch einen prozentualen Anteil.

Beide Anteile zusammengefasst, machte mehr als 100% aus. D. h. anstatt der 1000 DM bekam der Antragsteller 1200 DM erstattet, hatte also 200 DM mehr als zu zahlen war.

Ob das heute noch so ist, weiss ich nicht., Ich habe noch Unterlagen aus der damaligen Zeit die da beweisen.
Dass den Beamten etwas an Privilegien genommen wird, ist nur dann der Fall, wenn es hierfür Gründe gibt. Straftaten ect.Disziplinarverfahren.

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Zum Teil werden Äpfel mit Birnen verglichen.

Dem Beamtentum liegen Grundsätze zu Grunde die heute gerne als veraltet bezeichnet werden. Wer Beamter wird, stellt dem Staat sich und sein Leben zur Verfügung und verzichtet auch auf ein paar Grundrechte.

Im Gegenzug verpflichtet der Staat sich dazu, seinen Beamten eine Leben lang zu unterhalten und zu versorgen, in guten wie in schlechten Zeit, bis über das Ruhestandsalter hinaus.

Daraus folgt, dass ein Beamter nie arbeitslos werden kann; die entsprechende Versicherung kann man sich sparen. Ein Beamter wird nie zum Rentenfall, denn der Dienstherr versorgt ihn auch im Alter. Der Dienstherr sorgt auch bei Krankheit für ihn, so dass bis zur letzten Neuregelung überhaupt keine Krankenversicherung notwendig war. Und und und.

Das Ding mit günstigen Versicherungen und Finanzierung kommt nicht von staatlicher Seite; dass sind Entscheidungen der Anbieter.

Die "Dienstunfähigkeit" kann auch nach hinten los gehen. Zwei Kollegen von mir sind letztes Jahr wieder in den aktiven Dienst berufen worden, nach sieben bzw. 12 Jahren Dienstunfähigkeit.

Und die Regelungen über das Sabbatjahre kann jeder private Arbeitgeber anbieten.

Ich sehe da keine Privilegien oder Vorteile, ich seh hier lediglich eine andere Form von Arbeitsverhältnis. Der Großteil der Regelungen die Beamte betreffen wären bei einem regulären Angestellten unwirksam.

Ontario  17.07.2023, 15:11

Ich habe im Bekanntenkreis einige die Beamte sind. Da beschwert sich keiner über die Besoldung oder Zulagen.

Einer ging vor wenigen Monaten in Pension. Oberregierungsrat war sein letzter Dienstgrad. Die Pension die er bekommt, davon kann ein Rentner der sehr viel verdiente und ein Arbeitsleben lang in die Rentenkasse einzahlte, nur träumen.

Ich habe immer gut verdient und mein letztes Gehalt , bevor ich in Rente ging, belief sich auf 8500.--€ brutto, zusätzlich Prämien unterschiedlicher Höhe.

Als Beamter hätte ich von diesen 8500 € ca. 71% an Pension brutto bekommen.

Als Rentner bekomme ich im Vergleich monatlich nur 2589.--€ brutto. Früher wurde noch die Studienzeit bei der Rente angerechnet. Das wurde aber gestrichen.

Das ist schon bald das höchste , was man an Rente erreichen kann.

Ich bin da niemanden neidisch , glaube aber, dass hier die Gleichbehandlung etwas hinkt.

Der Dienstherr ist der Staat. Als Dienstherr nimmt er Steuern ein und daraus finanziert er all diese Pensionslasten.Die Steuern zahlt die arbeitende Bevölkerung, der Handel und die Industrie.

In der freien Wirtschaft finanzieren sich die Renten durch die Beiträge der Beschäftigten.

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Finanzierung: Er ist quasi staatlicher Angestellter, soweit ich weiß, werden Kredite von Banken vergeben, also falsches Argument.

Pension: Ja, die Pension hat, wenn man 40 Dienstjahre voll hat, 71,..% brutto. Davon darf der Beamte erstmal Einkommenssteuer zahlen und danach seine private Krankenversicherung (ca. 350 bis 400 Eu.), wenn's schlecht lief, auch für den Ehepartner. Was kostet die GKV für Rentner nochmal?

Zur Krankenversicherung habe ich oben schon was geschrieben. Hinzufügen möchte ich folgendes: Der Privat Krankenversicherte kennt keine "Familienversicherung" wie die GKV; d.h. ich durfte meine Frau und beide Kinder privat versichern und zahlte (trotz Beihilfeanspruchs) gut 300 Eu/Monat. Wie ist das nochmal bei Angestellten? Ach, alles kostenfrei mitversichert? Aha.

Sozialabgaben: Es wäre widersinnig, jemanden Renten- und Arbeitslosenversicherung zahlen zu lassen, wenn er auf derartige Leistungen zukünftig keinen Anspruch haben kann. Zudem lese man bitte zur Frage Un-Gerechtigkeit hier einmal was zum sog. Eckmann-Vergleich von 1957, bei dem den Beamten als Ausgleich zur (beitragsfreien) Pension dauerhaft 7% vom Brutto abgezogen wurden.

Dienstunfähigkeit: Du willst behaupten, es sei nicht schlau, jemandem, den man sowieso lebenslang bezahlen muss, einen alternativen Dienstplatz zur Verfügung zu stellen? Und ihn stattdessen (schlechter bezahlt) in Pension zu schicken? Denke mal über deine Logik nach. Das ganze nennt sich Fürsorgepflicht.

Sabbat: Ja, zwei verschiedene Regelungen: vier Jahre voll arbeiten bei 80% Gehalt, dann ein Jahr aussetzen bei 80% des Gehalts (was auch auf die Pensionshöhe negativ durxhschlägt) und unbezahlten Urlaub, für diese Zeit werden aber keine Pensionszeiten angerechnet, also sinkt auch der Anspruch an die Höhe dieser.

Alles in allem sind deine "Argumente" eher Teilwahrheiten, die sich aber genau deswegen besser zum Nörgeln und Hetzen gegen Beamte verwenden lassen.

Schaue mal in andere, etwas weiter entfernt liegende Länder und deren öffentlichen Dienst. Da bekommst Du keinen neuen Personalausweis, wenn Du in den Antrag nicht noch einen 50er extra reinlegst.

Eine stabile öffentliche Verwaltung ist zudem ein nicht zu unterschätzender Standortfaktor.

Ontario  27.11.2023, 08:07

Der Beamte kann sich doch bei einer gesetzlichen Krankenversicherung anmelden, dann ist auch seine Familie mitversichert. Dann fällt freilich der Status Privatpatient weg. Er ist nicht verpflichtet in der PKV versichert zu sein.

Beamte sind für den Staat zunächst "günstige" Arbeitnehmer. Teuer werden sie erst, wenn die Pensionen zu zahlen sind und diese sind nun mal um einiges höher, als die Altersversorgung der Rentner.

Klar, dass Beamte keine Arbeitslosenversicherung bezahlen müssen, weil der Arbeitsplatz gesichert ist und keine Zahlungen wegen Arbeitslosigkeit anfallen.

Klar werden Kredite von Banken vergeben. Für Beschäftigte des öffentlichen Dienstes können die aber günstiger sein. Auch bei Versicherungen sind die Beiträge für Beamte günstiger. Rechnet man diese Ersparnisse über Jahrzehnte aus, so kommt schon ein ordentlicher Betrag heraus.

Ich habe einige Verwandte die Beamte sind und keiner beschwert sich darüber, dass er zu wenig verdient. Es gibt teilweise zum Einkommen noch Zulagen, auch für die Kinder.

Die Frage ist eben auch, ob alles was verbeamtet wird, auch verbeamtet sein muss ?

Wir leben hier in Deutschland und da ist alles geregelt. Es wird ein Wasserkopf an Vorschriften verwaltet von denen man einige abschaffen könnte,. Mit dieser Art Bürokratie stehen wir uns oft selber im Wege.

Was in anderen Ländern abläuft ? Da werden nach mal Bestätigungen über eine Anzahl von Kindern ausgestellt die es in diesen Familien gar nicht gibt, wir aber dafür Kindergeld bezahlen. Der Mann arbeitet in Deutschland, die Familie lebt ausserhalb Deutschlands. Gebe dir Recht, wenn du ansprichst, dass man mit 50 Euro extra dort Wunschbestätigungen bekommen kann.

Ich neide niemanden etwas, weil ich selber dafür sorge, dass es mir gut geht.

Es muss aber möglich sein, dass man auch mal Unterschiede anspricht, ohne dass dies dazu führt, als Nörgler oder Hetzer bezeichnet zu werden.

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Ich schneide mich vielleicht ins eigene Fleisch da ich auch Lehrer werden möchte, aber ich würde mal sagen der Beamtenstatus ist eins der Probleme, an dem das Schulsystem in Deutschland leidet.

Bis man in den Beamtenstatus kommt, sind alle sehr motiviert, z.B. auch im referendariat.

Dann allerdings, weil einem sowieso fast nichts passieren kann, ruht man sich eher aus auf der Arbeitsplatzgarantie und macht nur das nötigste. Ich habe in meiner eigenen Schullaufbahn z.B. auch einen stark senilen Lehrer gehabt der bei Feueralarm die Tür des Klassenraums abgeschlossen hat so dass wir nicht raus konnten... Und gegen solche Lehrer kann man halt auch nur begrenzt was machen, weswegen wir den noch ein ganzes jahr hatten.

Es gibt natürlich Lehrer die sich dennoch Mühe geben für ihre Schüler um denen etwas beizubringen. Aber es sollte hier wie in anderen Berufen auch Motivatoren negativer und positiver Natur geben um das engagement beizubehalten. Die guten Lehrer profitieren davon ja eher noch.

Ich verstehe allerdings, dass der Beamtenberuf mit Absicht so attraktiv sein soll. Es soll eine Bindung von den Arbeitern an den Staat erfolgen und stetig genug Personal geben um die Kernfunktionen des Staats aufrecht zu erhalten.

An der Arbeitsplatzgarantie sollte man evtl. zumindest momentan nicht rütteln. Dafür gibt es zu viele fehlende Kräfte z.B. im Lehrdienst.

Was man aber machen kann, ist die Beamten in die gesetzlichen sozialversicherungen einzahlen lassen und dafür deren Lohn zu erhöhen. Dann würde man sich die extra Bürokratie für eine eigene Sozialversicherung für Beamte sparen können.

Hat bisschen damit zu tun, dass sie nicht bestechlich werden aufgrund oftmals sensibler Posten.

Ansonsten, wer neidisch ist, soll das halt selber werden, auch nicht so schwer. Letztlich schaden die Leute mit ihren Vergünstigungen ja auch niemanden richtig.

Mikaru808  17.07.2023, 09:31

Meine güte, es kommt doch nicht drauf an neidisch zu sein. Man kann doch auch einfach mal gesellschaftliche Ungleichheit kritisieren. Ich will selbst Lehrer werden finde es allerdings normalen arbeitnehmern gegenüber unfair wie viele Extrawürste man da bekommt.

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