Braids machen wenn man "weiß" ist?
Hallo!
Ich beschäftige mich momentan viel mit Frisuren. Darunter auch Braids. Dazu habe ich dann auch einige Videos gesehen, unter Anderem Tutorials, wie man die selber machen kann usw.
Darunter kommentieren nun neuerdings wohl schwarze Frauen, die meinen man dürfe das nicht machen, wenn man weiß ist.
Aber warum? Es ist einfach nur eine Frisur, der Begriff Braids ist einfach nur Englisch für "Zöpfe" und daher allgemein breit gefächert. Darf ich mir jetzt also keine Zöpfe mehr flechten?
5 Antworten
Ich kann vollkommen verstehen, dass dieses "Verbot" bei erster Betrachtung übertrieben wirkt, so habe ich selbst mal gedacht. Allerdings habe ich mich dann informiert, indem ich Statements von schwarzen Menschen (!) angehört bzw. gelesen habe. Wichtig ist hier auch, dass du auf Leute hörst, die selbst von diesem Rassismus betroffen sind und nicht auf eine weiße Influencerin, die das als "woke" abstempelt.
Da dieses Thema ziemlich in die Tiefe geht, versuche ich es grob zu erkären und würde dich bitten, da auch selbst zu googlen.
Für schwarze Personen sind Haare nicht einfach nur Haare, sondern ein kulturelles Symbol. Afrikanische Stämme haben oder hatten unterschiedliche Flechtmuster, mit denen sie ihre Zugehörigkeit zeigten. Wenn es nur das wäre, wäre die Nachahmung derartiger Frisuren längst nicht so kritisch. Das große Problem lautet ganz einfach: Rassismus. Die Abwertung von Afrolocken begann schon während des Kolonialismus und zieht sich noch in die heutige Zeit hinein! Selbst heute müssen sich dunkelhäutige Frauen anhören, dass ihre Naturhaare "ungepflegt" aussehen, sie sollen sie doch bitte glätten oder eine Perücke tragen. Dazu kommt, dass hairstyles wie braids bei Schwarzen oft als "ghetto" abgewertet werden, während Weiße dann eher als "woke" gelten (inzwischen zum Glück nicht mehr). Die Entscheidung über eine Frisur als weiße Person ist etwas anderes als bei einer dunkelhäutigen Person. Es sind leider längst noch nicht alle Menschen gleichgestellt und bis das nicht erreicht ist, sollte man die Meinung der diskriminierten Bevölkerungen respektieren.
Dazu kommt noch, dass viele derartige Haarstyles nur für Afrolocken geeignet sind und glattes Haar schädigen können, also wäre das dauerhaft (selbst wenn es sozial gesehen unproblematisch wäre) sowieso nicht für die Haare von vielen Weißen geeignet.
Ich bitte dich, da einfach auf die Stimmen von schwarzen Personen zu hören, da nur die wirklich darstellen können, wie sich derartige "cultural appropriation" anfühlt.
Hier ein paar Links zum Denkanstoß:
https://www.amazedmag.de/thats-racist-cornrows-an-weissen/
https://everydayfeminism.com/2015/07/white-people-black-hairstyles/
Ich hatte vor einigen Jahren Braids und keiner hat was dagegen gesagt. Jeder fand sie toll, manchmal war es sogar nervig.
Wenn sich Weisse keine Braids machen "dürfen", dann dürfen die Schwarzen sich die Haare auch nicht mehr glätten. Das wäre ja was, dass nur Weisse haben.
Ich sehe auch, dass es erst seid einigen Jahren so schlimm ist und man alles so genau nimmt.
Schaut euch dazu vielleicht mal AthenaOwls Kommentar an, da steht das eigentlich ganz gut und knapp geschrieben.
Ich versteh‘s halt echt auch nicht.. Das ist absoulut Rassentrennung, ich supporte blm wirklich, aber ich würde doch froh sein, wenn „weiße“ meine Kultur gerne annehmen würden und sich von meiner Kultur inspirieren lassen würden. Ich finde dass das echt Rassentrennung ist, es ist eine Haarfrisur, verstehe echt nicht was manche leute haben.
Ich würde es einfach machen, es interessiert dich schließlich, also tu es, und lass dir nichts von niemanden sagen.
Schau dir dazu vielleicht mal AthenaOwls Kommentar an, da steht das eigentlich ganz gut und knapp geschrieben.
Die Schwestern meines Ehemannes haben mir eine afrikanische Frisur geflochten und mir traditionelle Kleider nähen lassen, die Mutter schenkte mir ein traditionelles Kleid...... alle freuten sich.
Ich werde von ein paar "Weissen" angefeindet, weil ich die Haare und die Kleider trage.
Die Familie meines Mannes und mein Mann selber schütteln verständnislos den Kopf darüber: sie verstehen die Ablehnung nicht
Im Gegenteil: wäre ich nicht offen gewesen, hätte ich die Familie zu tiefst verletzt, wenn ich auf "Kultur" verwiesen hätte und ihre Geschenke für mich abgelehnt hätte, weil ich mir "ihre Kultur nicht aneignen" wollen würde. Ich habe niemandem etwas weg genommen. Ich wurde beschenkt und herzlich aufgenommen.
Die Schwestern meines Ehemannes haben mir eine afrikanische Frisur geflochten und mir traditionelle Kleider nähen lassen, die Mutter schenkte mir ein traditionelles Kleid...... alle freuten sich.
Ich werde von ein paar "Weissen" angefeindet, weil ich die Haare und die Kleider trage.
Die Familie meines Mannes und mein Mann selber schütteln verständnislos den Kopf darüber: sie verstehen die Ablehnung nicht
Im Gegenteil: wäre ich nicht offen gewesen, hätte ich die Familie zu tiefst verletzt, wenn ich auf "Kultur" verwiesen hätte und ihre Geschenke für mich abgelehnt hätte, weil ich mir "ihre Kultur nicht aneignen" wollen würde. Es ist nämlich keine Aneignung. Das ist eine falsche Annahme. Es ist Teilhabe. Ich habe niemandem etwas weg genommen. Ich wurde beschenkt und herzlich aufgenommen.
Isso. Früher war das alles noch normal, i mean dass man Braids hat und so.. Aber ich hab echt das Gefühl dass BLM ein Trend geworden ist, was sehr traurig ist.