Bitten um nicht mehr gesiezt zu werden?

6 Antworten

Die allermeisten meiner Kunden in Deutschland würden mich etwas verdutzt fragen, ob wir denn zusammen Schweine gehütet hätten, wenn ich sie einfach so duze.

Soziale Umgangsformen sind oft verhandelbar, aber können nicht unilateral geändert oder festgelegt werden ohne Ärger oder Unbehagen zu erzeugen. Andersrum, bloß weil jemand zur Generation Schneeflocke gehört, ändern sich nicht die Umgangsformen.

Wir haben auch mit Berufsanfängern frisch von der Uni öfters diese Diskussionen, aber es bleibt halt dabei, dass die normal akzeptierte Umgangsform immer noch überwiegend das Siezen ist.

Gar nicht. Wenn ihr nicht schon auf "Brüderlichkeit" angestoßen habt. Wenn er dir das "du" nicht von selber anbietet oder anfängt, dich zu "duzen" ist es eine Form der Distanzwahrung zwischen Angesteltem und Chef. Der Ball liegt in seinem Feld. Es ist eine Form von Respekt deinerseits, dieses einfach zu akzeptieren. Ihr seid keine Freunde. Ihr arbeitet nur miteinander.

Ich finde es auch aufdringlich, wenn mir einer das DU quasi aufzwingen will. Eine gewisse Distanz ist ok. und muß nicht um jeden Preis aufgehoben werden. Ich selber will festlegen, ab wann ich einen "duze" oder halt auch nicht.

"Sie können mich auch <Hier Vornamen einfügen> nennen." - ob das angenommen wird liegt allerdings nicht bei dir, muss aber auch nicht dein Problem sein.

tunik123  03.12.2021, 12:50

Manchmal habe ich mit Leuten zu tun, die sehr viel Wert auf gute Umgangsformen legen.

Da werde ich oft mit Vornamen und Sie angesprochen. Das finde ich recht angenehm, nicht zu förmlich, aber die Distanz wahrend.

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phiLue  03.12.2021, 12:52
@tunik123

Bei uns im Büroalltag ist das ebenfalls so. Du kannst auch einfach sagen "Sie können mich gerne Duzen wenn sie mögen." und so höflicher und direkter das Du anbieten. Aber hier gibt es viele die auf ein Sie bestehen - bei einigen bin ich auch ganz dankbar dafür, einige möchte ich nicht auf die persönliche Ebene lassen. Aber im Prinzip ist mir das egal, es ändert für mich nichts und bin hier absolut flexibel.

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Hallo,

du kannst höflich anbieten: "Bitte nennen Sie mich (doch) Stefan." oder "Sie können / dürfen gerne Stefan zu mir sagen."

Ob dein Gegenüber das dann auch macht, liegt an ihm und kannst du nicht erzwingen.

Dein Gegenüber, insbesondere deinen Chef, solltest du zumindest so lange siezen, bis dir das Du angeboten wird bzw. bis du von deinem Gegenüber geduzt wirst.

Häufig ist es im geschäftlichen Bereich auch so, dass zwar der Vorname verwendet wird, aber trotzdem das Sie, z. B. "Stefan, könnten Sie mir bitte ...."

Auf jeden Fall solltest du dich (nicht nur beim Siezen und Duzen) an die Firmengepflogenheiten oder -vorgaben halten.

AstridDerPu