Bin zwiegespalten und wie soll ich damit umgehen?


28.04.2021, 14:04

Akzeptieren tun sie es und sie sagten mir schon im November, als es für mich noch unklar war, dass sie mich unterstützen würden.

4 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Hallo,

also dass sie sprachlos waren ist erstmal kein schlechtes Zeichen. Es ist denke ich normal, dass die meisten Menschen erstmal überrumpelt mit der Situation sind. Das war bei meinen Eltern genauso.

Hierbei helfen normalerweise 2 Sachen.

  1. Versuche ihnen Zeit zu geben das zu verarbeiten. Für sie warst du eben den Großteil deines Lebens ihr Sohn, da dauert es immer etwas zu verarbeiten, dass du nun ihre Tochter seien willst. Dass du ihnen Zeit gibst heißt nicht, dass du den Kontakt abbrechen oder reduzieren sollst, sondern einfach, dass du dir nicht zu viele Gedanken darüber machst, falls sie dich zB nicht direkt richtig ansprechen oder so. Häufig reicht schon ein freundliches darauf hinweisen und wenn sie sich Mühe geben sind sie auf dem besten Wege eines Tages damit zurecht zu kommen.
  2. Versuche ihnen deine Sicht verständlicher zu machen. Gerade bis zu deinem Outing werden sie sich vermutlich noch nie wirklich mit Transgender beschäftigt haben, daher wird das ganze vermutlich erstmal sehr unbegreiflich für sie sein und sie werden viele Fragen haben, auch wenn sie sich selber vllt nicht trauen dir zu stellen. Versuche sie immer zwischendurch darauf anzusprechen und ihnen sagen wie du dich zB fühlst oder dass es dir jetzt durch deinen Weg viel besser geht als früher. Auch Informationen über deinen Weg was du machen musst, usw. können ihnen helfen das ganze besser zu verstehen. Hierbei würde ich dir aber auch empfehlen es nicht zu schnell oder aufdringlich/aggressiv zu machen, da sie sich sonst vermutlich schnell überfordert fühlen und es damit automatisch eine negativere Note erhält.

Das ist schwer genau zu beantworten, da sowas natürlich sehr personenabhängig ist und sich bei jedem unterscheidet.

Als ich mich vor 2 Jahren geoutet habe, war das Ganze am Anfang auch recht schwierig. Erst wurde es kaum wahrgenommen, ich wurde weiter mit meinem alten Namen angesprochen etc. Meine Mutter hat zwar öfter das Gespräch gesucht, aber ich habe mich nach diesen Gesprächen oft missverstanden gefühlt.

Unser Verhältnis hat zu der Zeit stark gelitten und wir sind auseinandergedriftet. Nach ein paar Monaten erst hat mein Vater dann angefangen meinen neuen Namen zu benutzen und generell hat man gemerkt, dass mein Umfeld sich langsam an den Gedanken gewöhnt. Meine Mutter hat sich allerdings weiterhin sehr schwer damit getan.

Erst fast ein Jahr später hat sie dann erst Spitznamen und dann nochmal später meinen ganzen neuen Namen benutzt. Es hat eine Weile gedauert bis unser Verhältnis sich wieder gebessert hat, mittlerweile würde ich allerdings sagen, dass ich meiner Mutter sogar näher bin als vorher.

Leider geht es nicht jedem so, dass es wieder besser wird, aber ich höre doch häufig auch von anderen, dass das Thema mit der Zeit immer normaler wird.

Es ist natürlich oft sehr frustrierend und auch verletzend, wenn die Eltern einen nicht richtig wahrnehmen und ich habe leider jetzt auch keine spezifischen Tipps, wie man direkt mit der Situation umgehen kann.

Du kannst versuchen mit deinen Eltern ins Gespräch zu kommen, um vielleicht ihre Sichtweise zu verstehen und dann daraus besser erklären zu können, wie du dich fühlst oder eventuelle Vorurteile und Missverständnisse klären. Vermutlich waren sie vor deinem Outing noch nie richtig mit dem Thema konfrontiert und können überhaupt nicht nachvollziehen wie das Ganze funktioniert. Vor allem braucht soetwas leider oft viel Zeit.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

emyness 
Fragesteller
 27.04.2021, 09:57

Habe mich, bevor ich mich als Trans geoutet hab, etwa ein Jahr vorher als CD geoutet und das war kein Problem. Akzeptieren dass ich Trans bin tun sie bereits.

Manchmal wünsche ich mir eben ein engeres Verhältnis, allerdings will ich das auch wiederum nicht. Deshalb bin so zwiegespalten.

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Deine Eltern müssen das akzeptieren. Es sind ja deine Eltern. Sie wollen sicherlich dass du glücklich bist. Auch wenn euer Verhältnis zueinander vielleicht nicht das Beste ist.

Sei jetzt einfach du selbst, geh deinen Weg und rede nochmal in Ruhe mit deinen Eltern. Erklär ihnen am besten noch wieso du weißt dass du Trans bist, wie du dich fühlst/gefühlt hast. Sie werden es dann viellicht besser verstehen.


emyness 
Fragesteller
 27.04.2021, 09:49

Akzeptieren tun sie es, haben sie mir gesagt. Ich weiss halt nicht, wie ich mit dieser Zwickmühle umgehen soll.

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peep2723  27.04.2021, 10:01
@emyness

In was für einer Zwickmühle befindest du dich genau ? Ich hab das nicht so verstanden

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emyness 
Fragesteller
 27.04.2021, 10:06
@peep2723

Dass ich mir eben manchmal wünsche, dass unser Verhältnis enger wäre (da mich das Manchmal doch etwas bedrückt), andererseits will ich das aber auch wieder nicht.

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emyness 
Fragesteller
 27.04.2021, 11:06
@peep2723

Das weiss ich glaub selbst nicht so genau. Vermutlich liegt es daran, dass ich mich, als letztes Jahr das ohnehin schon nicht ideale Verhältnis in die Brüche ging, verraten gefühlt hab. Dann hab ich ich mich immer mehr von der Familie distanziert und mir damals geschworen ihr den Rücken zu kehren. Hab letzte Woche wieder etwas (aus der Vergangenheit) erfahren, wo ich mich auch wieder etwas verraten gefühlt hab.

Aber eigentlich will das irgendwie gar nicht und irgendwie doch wieder.

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peep2723  27.04.2021, 11:08
@emyness

Hmmm schwierig. Dann solltest du einfach mal schauen wie es mit deiner Familie wird. Jetzt müssen sie erstmal damit klarkommen dass du Trans bist.

Und wie euer Verhältnis sich entwickelt kannst du ja leider nicht selbst enstcheiden. Also kommt es wie es kommt.

Du kannst ja trotzdem die schlechten Taten deiner Familie im Hinterkopf behalten

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dasssss ist die halbe miete

geh deinen weg ,,,, du hast nur das eine leben liebe grüsse gabi aus köln