Bin ich stark auf den Mond beeinflusst starke Anziehungskraft vom Mond?

3 Antworten

Hallo Lillimaria,

darf ich sagen? Ich vermute stark, dass Du nicht nur alle 29,53 Tage auf Toilette musst. So lange dauert es nämlich von Vollmond zu Vollmond.

Du musst vielmehr jeden Tag. Und das mehrmals. Wie oft Du genau auf Toilette musst, hängt hauptsächlich mit dem zusammen, was Du zuletzt gegessen und getrunken hast. Der Vollmond ist an den minimalen Schwankungen, wie oft wir tatsächlich "gehen", vollkommen unschuldig.

Die Anziehungskraft, die der Mond auf uns ausübt, ist viel, viel zu klein. Wir überschätzen sie leicht, weil Ebbe und Flut beeindruckende Naturphänomene sind. Der Ozean ist aber auch ein wenig größer als wir. Bereits in einem See bemerken wir keine Gezeiten mehr. In der Badewanne - etwa vergleichbar groß wie wir - erst recht nicht.

Warum ist das so?

Der Mond zieht selbstverständlich auch Menschen, Pflanzen und Tiere an. Aber halt sehr schwach. Die Schwerkraft (oder Gravitation) zwischen 2 Körpern ist umso größer, je schwerer die beiden Körper sind und je kleiner, desto weiter sie auseinander sind. Die Stärke der Kraft nimmt sogar quadratisch mit der Entfernung ab.

Selbst auf der Mondoberfläche zieht uns der Mond - wegen seiner geringeren Masse - nur etwa 1/6 so stark an, wie die Erde auf der Erdoberfläche. Die Anziehungskraft, die der Mond auf uns auf der Erdoberfläche ausübt - also im mittleren Abstand von 384400 km - ist also sehr, sehr gering, weil er so weit weg ist. Um genau zu sein:* Für uns auf der Erdoberfläche ist die Anziehungskraft des Mondes 300 000 mal kleiner als die Anziehungskraft der Erde!*

Das bedeutet konkret: Wenn der Mond hoch oben im Zenit steht, wirkt seine Anziehung der Erdanziehung genau entgegen, der Effekt wird maximal. Das heißt, der Mond macht uns um ein Dreihunderttausendstel leichter als wenn er in Horizontnähe steht und der Effekt wegfällt, weil die beiden Kräfte senkrecht zueinander stehen.

Nun kann man das auch mit Änderungen der auf uns wirkenden Erdanziehung vergleichen, wenn wir uns im Schwerfeld der Erde bewegen. Da die Schwerkraft vom Abstand zum Erdmittelpunkt abhängt, zieht uns die Erde schwächer an, wenn wir eine Treppe oder einen Berg hochsteigen.

Man kann nun leicht ausrechnen, dass die auf uns wirkende Schwerkraft vergleichbar mit der Wirkung des Mondes im Zenit abnimmt, wenn wir etwa 10 Metern höher gehen, also z.B. vom Erdgeschoss in den dritten Stock. Da praktisch alle Menschen mehrmals tagtäglich Höhenunterschiede in der Größenordnung 10 Meter überwinden und dies gänzlich ohne fühlbare Schwerkrafteffekte, können wir sicher sein, dass wir auch nicht spüren, wenn wir durch die Anziehungskraft des Mondes um ein 300 000stel leichter werden.

Es gibt auch keine Mythen darüber, dass man im dritten Stock vermehrt auf Toillette gehen müsste.

Vor allem aber: Der Mond ist immer da. Egal bei welcher Mondphase, auch bei Neumond, wenn wir ihn nicht sehen, zieht er uns mit derselben Kraft an. Die Anziehungskraft des Vollmondes ist entgegen landläufiger Meinung nicht stärker oder schwächer als zu anderen Mondphasen auch.

Wie entsteht aber dennoch der Eindruck, dass Du bei Vollmond häufiger "musst"?

Das liegt an der Art und Weise, wie unser Gehirn arbeitet. Wenn uns gewisse Schwankungen in der Häufigkeit von Ereignissen auffallen, suchen wir instinktiv nach einer Erklärung. Wir mögen es nicht, keine Erklärung für die Schwankungen zu haben.

Nur manchmal meinen wir Zusammenhänge zu sehen, wo keine sind. Ein wenig, wie bei den optischen Täuschungen: Selbst wenn man die durchschaut hat, lässt sich das Auge täuschen.

Und genauso geht es dem Gehirn auf seiner Suche nach Erklärungen: Wir greifen allzu leicht nach einer einfachen, naheliegenden und unpersönlichen Erklärung. Das gilt besonders dann, wenn diese erste zur Verfügung stehende Erklärung … zu unseren Erwartungen passt.

Wegen der kursierenden Mythen ist ein voller Mond verdächtig. Neumond ist es nicht. Vollmond wird daher, wenn er uns auffällt, schnell als erste Erklärungsmöglichkeit für ungewöhnliches Verhalten genommen.

Nach weiteren Erklärungen wird dann gar nicht mehr gesucht. Dieses Suchen nach einer einfachen Erklärung geht sogar noch weiter: Wir bieten uns die Erklärung, dass der Mond an allem Schuld ist, gerne selbst an.

Eine Freundin von mir sagt regelmäßig „Ich bin heute so reizbar – heute ist bestimmt Vollmond.“ Und zwar ganz unabhängig davon, ob Vollmond ist, oder nicht. Nur: Sie überprüft nie, in welcher Phase der Mond gerade war. Jedes Mal, wenn sie den Satz zu sich selbst sagt, wird sie es als Bestätigung ihrer Vermutung empfinden: Gemerkt wird dann nur, dass "Reizbarkeit" und "Vollmond" bei ihr immer zusammengehören.

Für diese scheibare Bestätigung von Zusammenhängen sind wir alle so anfällig, dass Psychologen sogar einen Fachbegriff dafür haben, die Wahrnehmungstäuschung. Sie passiert uns allen. Der Mond ist aber an dem scheinbar wahrgenommenen Häufungen vollkommen unschuldig.

Grüße

Meinst du damit nachts aufstehen und auf Toilette müssen? du wirst ja nicht nur einmal im Monat müssen? die Anziehungskraft des Mondes beeinflusst einzelne Mensche nicht. auch ändert sie sich nicht mit seinen Phasen. es gibt bei Voll und Neumond zwar stärkere Gezeiten aber das liegt eher daran daß Mond und Erde auf einer Geraden befinden und sich die Anziehungskräfte etwas verstärken. der Menschliche Körper aber ist zu klein und davon beeinflusst zu werden. Stehen zwei Personen nebeneinander wirkt ihre gegenseitige Schwerkraft mehr auf den anderen als die den Mondes. viele können wegen des Lichtes einfach nicht so gut schlafen. selbst wenn die Rollläden runter sind reicht es nur zu wissen das Vollmond ist. die Anziehungskraft oder Schwerkraft den Mondes hat keinerlei Einfluss auf Menschen oder irgendwelche Geschehnisse wie Geburten Unfälle usw. nur die Gezeiten werden durch ihn verursacht

Toll, weenn du das wirklich nur unter Mondeinfluss musst, dann bist du ein absolutes Wundertier. Respekt.