Betonieren trotz Nachtfrost?

10 Antworten

Wie von wietel richtig beantwortet kannst Du bis -5°C bedenkenlos betonieren. Oberfläche naß halten, da Du sonst Risse bekommst. Mit besonderen Zusätzen gehts sogar bis -10°C. Wäre das nicht der Fall würden sämtliche Baustellen im Winter stillstehen.

Bei Temperaturen bis -3°C kein Problem. Beton vormittags einbringen. Empfehlenswert ist ein höher wertiger Zement (42,5R). Beton ca 5-7 Tage mit Strohmatten abdecken (oder Hartschaum usw.) plus Sackleinenmatte. Theoretisch: wenn der Beton eine Druckfestigkeit von 5 N/mm² erreicht hat, kann nichts mehr passieren. Es gibt auch sog. Frostschutzmittel (Baumarkt), die in den Beton eingemischt werden. Die sind in der Regel etwas chloridhaltig. Gerhard Nagel

WohnWertSpezi  27.10.2010, 20:43

... genau so ist das.

Der Beton wärmt sich selbst, weil:

  • Hydratation des Zementes ist ein exothermer Vorgang
  • je feiner der Zement gemahlen ist, desto mehr wärme wird freigesetzt
  • je höher die Anfangsfestigkeit, desto höher die Hydratationswärme
  • Zemente, die eine niedrige Hydratationswärme aufweisen, sind bei massigen Bauteilen vorteilhaft, da sie eine geringere Wärmeausdehnung hervorrufen.
  • Zemente mit hoher Hydratationswärme werden für Betone mit hoher Frühfestigkeit und zum Betonieren bei kühler Witterung verwendet

Die Hydratationswärme von Normalzementen mit niedriger Hydratationswärme darf den charakterischen Wert 270 J/g nicht überschreiten. Zemente mit niedriger Anfangsfestigkeit und niedriger Hydratationswärmeentwicklung (< 270 J/g nach 7 Tagen, bestimmt nach DIN EN 196-8) sind durch das Kurzzeichen LH zu kennzeichnen.

Deshalb den frischen Beton vor Auskühlung schützen, "schön warm halten", dann geht das auch bei milden Frost !

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Robbo57 
Fragesteller
 28.10.2010, 04:44
@WohnWertSpezi

Danke Gerhard, super erklärt. So auf maximal -5 ° und Abdecken hatte ich mich aufgrund der Antworten schon eingependelt. Aber jetzt weiß ich WARUM ich auf WAS achten muss. Danke !

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Bis zu Temperaturen von -5 ° kann betoniert werden ohne besondere Schutzmaßnahmen. Das ist möglich durch die entstehende Hydratationswärme im Innern des Betons. Viel wichtiger ist das ständige Naßhalten des Betons für 7 Tage. Dadurch erhält man eine bis zu 30% höhere Endfestigkeit bzw. bei Unterlassung eine entsprechend niedrigere Festigkeit.. Sicherheitshalber würde ich am ersten Tag den Beton mit Schilfmatten abdecken. Das ist völlig ausreichend.

Überhaupt kein Problem! 1.) Die Nachtfröste sind im Augenblick noch nicht so extrem und 2.) kannst Du einen frostsicheren Beton beim Lieferanten bestellen. Da wird dann ein Zusatzmittel untergemischt, ist zwar etwas teurer als Normalbeton, aber dafür hast Du keine Probleme. Bis -5° geht auch der Normalbeton, da er beim Abbinden Wärme entwickelt!