Besatz für 200 Liter Aquarium?

3 Antworten

Auskommen würden diese beiden Fischsorten wahrscheinlich schon problemlos. Aber, 200 Liter Aquarien-Volumen klingen leider nach mehr, als was es wirklich ist.

Ich würde da keine 50 Keilfleckbärblinge hinein "quetschen"... und schon gar nicht, noch mehr Guppys und Bodenfische dazu-vergesellschaften. Wo sollen so viele Fische in einem solchen Becken Platz finden?

Zählt man Bodengrund und Einrichtung beim Gesamtvolumen ab, bleiben da vielleicht noch 150 Liter... Wenn du in diesem Becken "nur" 30 Keilfleckbärblinge einsetzt, bin ich der Meinung, dass das Becken damit besatzmässig schon an der Obergrenze kratzt.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
pda1998 
Fragesteller
 20.12.2019, 14:07

Da espes Keilfleckbärblinge eine Größe von nur 3-3cm erreichen, dachte ich, da können auch mehr rein. Je größer der Schwarm, desto wohler fühlen sie sich auch. Gilt nicht die Regel: 1cm Fisch In 1 Liter Wasser? Und Bodenfische kommen denen ja nicht in die quere?

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MuellerMona  20.12.2019, 14:36
@pda1998

Mir ist diese Regel von 1cm Fisch auf 1 Liter Wasser auch bekannt. Bin jedoch der Meinung, dass man diesen Richtwert eben nicht wirklich 1:1 umsetzen kann/soll.

Gemäss dieser Regel dürftest du in deinem Becken Fische einsetzen, die aneinander gereiht 2 Meter lang wären! Das ist, nur schon als blosse Vorstellung, wirklich sehr, sehr viel. Und kann in der Praxis dann wirklich zu Problemen mit dem Aquarien-Gleichgewicht führen.

Ich persönlich rechne deshalb immer mit 2 - 3 Liter Wasser, pro 1 cm Fisch. Oder versuche die Regel einzuhalten, dass alle Fische aneinander gereiht, nicht länger als die Kantenlänge des Beckens wären.

Bei einem Becken mit 1 Meter Kantenlänge... und einem Fisch von 3.5 cm... kommt man so leider ebenfalls nicht einmal auf 30 Tiere.

Natürlich kommen Bodenfische oft den Fischen im oberen Aquarienbereich nicht grossartig in die Quere. Aber, Bodenfische haben oft die Eigenschaft, dass sie ordentliche Dreckschleudern sind. So was sollte man keinen-falls unterschätzen... und deshalb bei Bodenfischen mit der Litermenge pro 1 cm Fisch, besonders grosszügig rechnen.

Es geht ja nicht darum, möglichst viele Fische in ein Aquarium zu setzen. Es geht hauptsächlich darum, dass man die Fische in einem gut funktionierenden, stabilen Ökosystem pflegen kann. Und dieses empfindliche Ökosystem leidet, wenn man es mit der Fischmenge übertreibt.

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pda1998 
Fragesteller
 20.12.2019, 15:50
@MuellerMona

Danke für die ausführliche Antwort. Ja, vielleicht hast du Recht: weniger Besatz ist immer besser. Wie findest du ein Artenbecken mit entweder nur endler Guppies oder nur espes Keilfleckbärblinge im 112 Literbecken (nicht randvoll befüllt, da es oben ausläuft)? Ich müsste halt plastikpflanzen reinsetzen, da meine asiatischen Apfelschnecken sonst alle Pflanzen fressen würden.

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MuellerMona  20.12.2019, 16:05
@pda1998

Ich bin schon seit vielen, vielen Jahren Fan von Artenbecken. Ich finde, dass sich die Tiere dann besonders natürlich verhalten... und auch eine besonders harmonische Optik entsteht, wenn nicht die verschiedensten Fischsorten miteinander in einem Becken schwimmen. - Daher finde ich die Idee von einem reinen Guppy- oder Keilfleckbärbling-Becken natürlich sehr schön.

Ich frage mich jetzt gerade, weshalb dein Becken ausläuft, wenn es richtig befüllt ist? Ist denn die Silikon-Naht im oberen Bereich nicht mehr dicht? - Wenn ja, würde ich dir wirklich empfehlen, das Aquarium möglichst zeitnah auszutauschen. Denn wenn die Nähte so alt sind, dass sie schon an einer Stelle undicht sind, kann es gut möglich sein, dass plötzlich noch mehr undichte Stellen auftreten. - Man sollte eigentlich in fast jeder Zoohandlung die Glas-Aquarien ohne Zubehör kaufen können... dadurch sind die halt auch recht preiswert.

Fressen deine Apfelschnecken wirklich alle Pflanzen? - Es ist schon Jahre her, als ich zwei Apfelschnecken pflegte... aber meine waren von der Sorte, die nicht alle Pflanzen anknabberten. Eventuell könntest du zum Beispiel Anubias-Pflanzen einsetzen. Die haben extremst zähe Blätter und sind ausserdem sehr robust und genügsam. Kann man wunderbar auf Steinen und Holz platzieren... - Eventuell wäre das eine Möglichkeit, dass du nicht auf Plastikpflanzen zurückgreifen musst =)

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pda1998 
Fragesteller
 20.12.2019, 19:53
@MuellerMona

Im auslaufenden Becken sind noch 20 espes Keilfleckbärblinge, einige Garnelen und ein cherax holthuisi. Ich weiß nicht, ob die Silikonnaht undicht ist, es läuft auf jeden Fall im oberen Eck aus. Schon seit etwa zwei Monaten läuft nichts mehr aus, da ich es nicht mehr randvoll befülle. Ist es wirklich so gefährlich, dass es bald weiter unten auch ausläuft? Eigentlich wäre es ganz ideal, da meine Apfelschnecken oberhalb von Wasserspiegel leichen und auch oft nach Luft schnappen mit ihrem Sipho. Ob die Schnecken alle Pflanzen fressen weiß ich nicht so genau, finde ich auch nirgendwo im Internet. Auf jeden Fall haben die alle Pflanzen sehr schnell gefressen, die ich bisher ausprobiert habe.

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Kann ich darin einen großen Schwarm espes Keilfleckbärblinge (30-50) mit endler Guppys (sind mittlerweile zu viele im 60er Becken) 

Ja. Jedoch würde ich es an deiner Stelle eher als Ansiedlungsversuch sehen, und nochmal drüber nachdenken. Ein paar Endler passen super zu den espei. Über 200 Stück würdest du dich nicht freuen.

Wer sagt dass es im 60iger zu viele sind? Wahrscheinlich nur die Augen. Man kann ja mehr Wasser wechseln oder den Filter verbessern oder entlasten, dann passt das schon mit dem Guppyhochdruckschuppen 😆.

Also siedel vielleicht nur ein paar (20?) Männchen rüber- oder eine gemischte Gruppe, wenn du dann siehst dass es im großen trotz der Fressfeinde in Bärblingsgestalt steil los geht mit der Vermehrung bzw. die ersten Jungfische durchkommen- "einfach" wieder zurück mit den Guppsen ins 60iger- ja ist nicht sooo einfach 😆 deshalb die Idee mit den Männchen, oder vielleicht sein lassen.

Das Wasser würde ich natürlich für die Bärblinge anpassen, da Guppys ja sehr anpassungsfähig sind und sich auch in weichem Wasser wohl fühlen, richtig?

Ja, aber du musst das Wasser für die Bärblinge nicht anpassen. Kann man machen, aber das bedeutet du brauchst einen Vollentsalzer oder eine Osmoseanlage, oder zuverlässiges Regenwasser.

Die andere Methode wäre die KH mit Säure wegkriegen, das geht auch, ist viel einfacher, aber das Ergebnis ist nur halb so gut.

Da die T. espei aber bei pH bis 8 gut leben ist die Frage ob es den Aufwand wert ist.

. Ist das bei den Keilfleckbärblingen auch so oder kann man sie problemlos zusammen halten? 

Ja kann man. Die espei sind lebhafter, aber das passt trotzdem ganz gut. Und der Platz reicht.

Neons und Guppys geht auch hervorragend, solange es nur relativ wenige Guppys sind. Statt 200. Siehe oben.

Alternativ 2 passende Salmler oder Bärblingsarten.

ich noch ein paar panzerwelse und / oder dornaugen/garnelen dazu tun.

A besten 12 bis 15 Stück nehmen, nicht nur ein paar, und die Bodengestaltung ganz danach ausrichten.

Sand bei beiden

viele Röhren bei Dornaugen, ggf ein Kieselsteinhaufen,

Unterstände mit mehreren Eingängen und gutem Blick zu mehreren Seiten ("Schutzhütte") wo alle Panzerwelse zusammen drunterpassen, und genug freie Sandfläche für Corys. Unterstände dann, dait man auf eiige Bodenpflanzen verzichten kann, von oben bepflanzen mit Aufsitzern.

pda1998 
Fragesteller
 20.12.2019, 19:42

Danke für die ausführliche Antwort. Ich dachte, rote Keilfleckbärblinge sind Weichwasserfische und man sollte mit Torf filtern, um das Wohlbefinden zu steigern. Außerdem würde ich das Leitungswasser zu 50% mit destilliertem Wasser mischen, um gh/kh zu senken. Dass die Zugabe von Torf schwierig ist, da es zu schwanken Wasserwerte kommen kann, ist mir klar. Habe aber ein Testkoffer mit Tröpfchentest und einen ph-Meter womit ich die Wasserwerte regelmäßig genau testen könnte.

Der Guppybesatz stellt sich von alleine ein sagst du?

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Grobbeldopp  20.12.2019, 21:09
@pda1998

Hi

 Ich dachte, rote Keilfleckbärblinge sind Weichwasserfische

Jaaaa.... aber da gibt es einen komplizierten Komplex an Missverständnissen in der Aquarienwelt, da hast du glaub ich etwas von abgekriegt.

Man könnte die Position "es gibt keine/ fast keine Weichwasserfische" recht gut verteidigen. Vor allem hat das mit dem Weichwasser wenig mit Wohlbefinden und mehr mit Vermehrung zu tun.

Lies mal das hier:

https://vda-online.de/blog/entry/15-schwarzwasser-aus-der-sicht-der-fische/

sollte mit Torf filtern, um das Wohlbefinden zu steigern. 

Kann man alles machen. Oder auch nicht. Ein paar Buchenblätter und Erlenzäpfchen bringen auh Huminstoffe ins Wasser, kosten nix, und ändern die Wasserwerte nicht.

Geringe Wasserhärte hat nicht nur Vorteile. Aber schwierig ist die Zugabe von Torf niccht, jnd schwanken tut da auch nichts. Selbst wenn, die Natur schwankt auch.

Außerdem würde ich das Leitungswasser zu 50% mit destilliertem Wasser mischen

Lies den Artikel oben 😉 darüber freut sich die Waschmaschine, für die Fische ist das ein ziemlich kleiner Unterschied, wenn du aqua dest. verwenden willst dann eher gleich mehr- aber auch so- das sind dann 30 l Aqua dest. alle 1-2 Wochen! Das ist viel zum schleppen.

Aber kann man alles machen.

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Grobbeldopp  20.12.2019, 21:32
@Grobbeldopp

PS warum 50% dest. Wasser den Aufwand nicht wert ist: Die Fische passen sich über das Kiemengewebe an Konzentrationsgefälle an. Das kann 1:10000 sein. oder 1:1. Es kann um den Faktor 10.000 sich unterscheiden. Was soll man sich da von einem Faktor von 2 versprechen? Das ist dem Fisch ziemlich egal.

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pda1998 
Fragesteller
 21.12.2019, 00:14
@Grobbeldopp

kann schon sein, dass sich die Fische teilweise an die Wasserwerte gut anpassen. Habe aber auch schon oft gehört/gelesen, dass "Weichwasserfische", wie zum Beispiel rote Neons in weicherem Wasser mit niedrigerem ph-Wert viel älter werden als im härteren, hellere Farben aufweisen bzw. weißer Bauch verschwindet und weniger Krankheiten zustande kommen. Das muss doch irgendeinen Grund haben? Die rein wissenschaftliche Erklärung muss nicht immer die richtige sein. Vielleicht lieg ich ja falsch, du als Community-Experte müsstest dich ja besser auskennen bzw. mehr Erfahrung haben als ich... Hast du Erfahrungen mit der Haltung von Weichwasserfischen in härterem Wasser? Wenn ja würde mich das interessieren :)

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pda1998 
Fragesteller
 21.12.2019, 00:20
@pda1998

Zu Zugabe von destilliertem Wasser:

Dachte der Kh/gh Wert senkt sich dadurch und durch Zugabe von Torf müsste sich der ph-Wert dann auch erheblich senken?

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Grobbeldopp  21.12.2019, 00:51
@pda1998

Oh je. Da fühl ich mich verpflichtet einen kleinen Roman zu schreiben. Das tu ich aber erst wenn ich nachher am PC statt am Handy bin 😆

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pda1998 
Fragesteller
 21.12.2019, 11:27
@Grobbeldopp

und ist das wirklich gut für die Guppies wenn das Becken so überfüllt ist? Die Weibchen werden ständig von den Männchen gefagt und stehen somit unter "Dauerstress". Ich habe das Gefühl es werden immer mehr Babyfische... Wäre es da nicht besser die Guppies in den zwei Becken mit jeweils Keilfleckbärblingen und roten Neons/Neonsalmler im 200er Becken zu vergesellschaften, damit sich der Besatz nicht unkontrolliert vermehrt? Sorry für die vielen Fragen... Bin schon gespannt auf deine Antwort. :)

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Grobbeldopp  23.12.2019, 03:07
@pda1998
Ich habe das Gefühl es werden immer mehr Babyfische...

Das ist gut dann wird die DIchte so groß, dass es keine ausdauernde Verfolgung von niemandem mehr gibt. Guppys leben auch in der Natur zt in äußerst dichten Populationen.

Ich habe das Gefühl es werden immer mehr Babyfische...

gut Wasser wechseln, und entspannen.

https://www.youtube.com/watch?v=eOZMP7jAqN4

Wäre es da nicht besser die Guppies in den zwei Becken mit jeweils Keilfleckbärblingen und roten Neons/Neonsalmler im 200er Becken zu vergesellschaften, damit sich der Besatz nicht unkontrolliert vermehrt?

Nachvollziehbare Idee, aber eher nein. Die Arten werden beide nicht zuverlässig die Babyguppys wegputzen.

Natürlich wäre es für den einzelnen Guppy besser, wenn er immer extrem viel Platz, Futter und so weiter hat- aber dann kann man quasi keine Guppys halten, das ist doch Quatsch. Lebendgebährendenhalter der Wildformen halten fast immer die Fische zum vermehren und auch zum Aufrechterhalten eines (dann durchaus sehr hohen) Bestandes in einem Becken ohne Feinde. Das ist nicht in allen Belangen völlig optimal, die Fische werden auch nicht so groß wie bei getrennter Aufzucht, aber es ist ziemlich natürlich.

So wie es auch natürlich ist dass mal ein Jungtier gefressen wird. Ich meine du fragst dich grade, ob es besser ist, die kleinen FIsche umzubringen, damit die alten sich weniger Vermehren- was ja ohnehin ihr "Lebensinhalt" ist.

… Tierethik :-)

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Hi pda1998

Etwas verspätet ein paar Kommentare von mir. Es hat auch durchaus mit dem Thema zu tun dass ich nicht so auf eine Antwort gebrannt habe, das sind viele Sachen die man ansprechen könnte, und für mich gibt es dabei nix zu gewinnen- für mich ist das Thema durch sozusagen- und ich habe auch keine Ahnung wie man davon jemand ohne viel Aufwand überzeugen soll. Denn man hat es an allen Ecken und Enden im Internet mit der Gegenposition zu tun. Die Gegenposition (Weichwasser, Wasserwerte sind wichtig, die Fische werden sonst krank,  leicht sauer, aber nicht sehr weich....usw.) ist nämlich die ältere Position. Sie ist nach meiner Überzeugung aber zutiefst unplausibel und außerdem nicht belegt. Sie ergibt keinen Sinn nach dem was man heute sicher über die Physiologie von Fischen weiß.

Sie zeigt sogar Anzeichen davon, dass man auf die Natur der unterschiedlichen Skalen von Grad dH und pH ganz plump reinfällt. Die pH Skala ist dekadisch logarithmisch. Die dH nicht. Warum umfassen die Grenzwerte von dH dann oft so einen Faktor von 5 zwischen Untergrenze und Obergrenze einer Konzentration, und die pH-Werte einen Faktor von 100 oder 1000, ebenfalls zwischen Untergrenze und Obergrenze einer anderen Konzentration (H+ Ionen)?

Sind Fische extrem empfindlich gegenüber verschieden salzhaltigem Wasser? Nein, keineswegs.

Grundsätzlich ist Fischblut etwa bei pH 8 angesiedelt, alle Fische kommen aus dem Meer. Der osmotische Stress steigt, je tiefer der pH wird. Lebensräume mit niedrigem pH und wenig Ionen sind eigentlich lebensfeindlich- sie weisen auch eine geringere Produktivität auf als andere Lebensräume. Die Regenwälder sind artenreich, aber die Gewässer sind von der reinen Masse her nicht dicht besiedelt im Vergleich zu salzreicheren Gewässern. pH 8 ist die Basis. Nicht eine seltsame hohe Ausnahme.

kann schon sein, dass sich die Fische teilweise an die Wasserwerte gut anpassen.

Das ist einfach so. Aber ich glaube du hast meinen Satz : " Die Fische passen sich über das Kiemengewebe an Konzentrationsgefälle an." missverstanden.

Die Betonung sollte hier auf Konzentrationsgefälle sein. Sie passen sich nicht an wie eine Waschmaschine im Sinne von "brauch ich da mehr Waschmittel" oder " macht das Kalkspuren". Für Leitungswasserverhältnisse ist ein Wasser mit KH 10 mittel bis hart, eins mit 1 extrem weich. Eins mit 0,1 ebenfalls extrem weich. Eins mit 0,01 ebenfalls extrem weich, gibt sich alles nix.

Für Fische ist dagegen genau der Bereich, den man mit  aquaristiküblichen Tests gar nicht erfassen kann, der entscheidende. DU kannst "Hartwasserfische" wie zB. einheimische deutsche Fische in KH 1 setzen. Kein Problem. Aber nicht in 0,000000001 oder so. Nur sowas misst man ja dann nicht in KH. Du kannst Weichwasserfische auch in KH 10 setzen, denn die nehmen die Unterschiede ähnlich wie beim pH wahr- der Unterschied 0,1 zu 1 ist das zehnfache, eine Größenordnung, wie zwischen 1 und 10. Gerade der Leitungswasserbereich KH 3-15 ist damit eigentlich völlig uninteressant, das ist alles dasselbe- hartes Wasser. Auch der Pflanzenbeckenbereich KH 2-6 zählt zum moderat harten Wasser.

Wie es dazu kommt dass trotzdem so viele Fischlexika Grenzwerte für die KH oder häufiger GH vorgeben thematisiere ich jetzt mal erst nicht.

EIn anderes Problem: Da laut vielen Leuten extrem weiches Wasser ja nicht so gut ist, aber der pH niedriger als 7 sein soll, greift man zur CO2 Düngung. Die gibs in der Natur nicht. Sie ist zwar nicht schädlich, aber alle, ALLE Wasserwerteangaben zB. hier https://aquarium-guide.de/ sind CHEMISCH UNMÖGLICH und verstoßen sozusagen gegen Naturgesetze. 

Das kann man hier nachrechnen- selbst ziemlich weiches Wasser hat bei aquarienüblichen CO2 Mengen wie 4 mg/l einen ziemlich hohen pH http://aq-technik.de/Aquarium-Rechner/co2_kh_ph.php

Habe aber auch schon oft gehört/gelesen, dass "Weichwasserfische", wie zum Beispiel rote Neons in weicherem Wasser mit niedrigerem ph-Wert viel älter werden als im härteren, hellere Farben aufweisen bzw. weißer Bauch verschwindet und weniger Krankheiten zustande kommen.

Woher soll man das wissen? Erfahrung im Leben nicht. Die einzige Möglichkeit das ohne Nocebo-Effekte zu klären (oder umgekehrt Placebo) wären Studien. Beispiel gefällig?

Hier züchtet jemand in saurem Wasser, natürlichem Becken Ramirezis.

https://www.youtube.com/watch?v=LhrhKXyEALM

Das Weibchen bekommt einen Tumor an die Backe und stirbt. Aber NIEEEEMAND käme hier auf die Idee, dass die natürliche Beckeneinrichtung, oder das saure Wasser daran schuld sind. Wenn der nun reinstes Leitungswasser genommen hätte- dann wäre mit 100% Garantie in den Kommentaren mindestens 30 mal gekommen dass der hohe pH den Fisch getötet hat und wie man sowas verantworten kann.

DAS ist der Grund.

Hast du Erfahrungen mit der Haltung von Weichwasserfischen in härterem Wasser? Wenn ja würde mich das interessieren
  1. Was sind Weichwasserfische? Nicht einmal Schmetterlingsbuntbarsche, Diskusfische oder Altumskalare brauchen weiches Wasser, und nicht einmal zur Fortpflanzung. Das macht man da allenfalls noch mit den Wildformen.
  2. Eigentlich alle tropischen Fische leben häufiger in extremst weichem Wasser als deutsche FIsche. Ich habe außer dem Goldfisch bisher nur Fischarten vermehrt (etwa 13 (?) Arten, also keine große, aber auch nicht keine Erfahrung), die eher aus Weichwasser stammen verglichen mit dem Leitungswasser. Manchmal zumindest- denn hartes Wasser bis hin zu absurd hartem Wasser gibt es auch mal in Südamerika. Was ich noch nie vermehrt habe sind seltene Arten- manche davon hält man immer in Weichwasser, weil man sie unbedingt vermehren will und möglichst wenig verändern über die Generationen, zB Kilifische, Betta Wildformen, Parosphromenus usw.
  3. Viele Fischarten wurden immer schon völlig falsch eingestuft: https://www.zierfischforum.at/magazin/leseecke/wasserwerte.html
  4. einer der "Weichwasserfische"- laut einigen Lexika den ich gehalten habe war die Rubinbarbe. pH Wert am Fundort laut seriously fish: 11.0 (!!!!!!!!) Ähnliche Sachen hab ich MEHRFACH erlebt.  Elassoma-Barsche in einem Aquarium mit ultrastarkem Licht, wo die Algen den pH auf 10.5 hochgetrieben haben- es sind eindeutig Weichwasserfische, sie habens überlebt. Teich mit Koi, Besitzer so "Koi verhalten sich irgendwie seltsam" und pH ist 5 oder 11.... usw usf.
Grobbeldopp  23.12.2019, 03:16

PS das alles soll nur begründen warum du das Wasser nicht manipulieren musst, und warum manche Methoden vielleicht auch nicht funktionieren, dazu va. deters-ing.de lesen. http://deters-ing.de/

Du KANNST es selbstverständlich machen- nur es zu unterlassen hat nichts mit Leiden oder Schäden an Fischen zu tun, davon bin ich 100% überzeugt.

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