Berufe des Adels im Mittelalter?

6 Antworten

So richtig als "Beruf" kann man die Aufgaben der Adeligen im Mittelalter nicht bezeichnen.

Ministerialer/Dienstmann/Vogt: diese Personengruppe diente höheren Adeligen und übte für diese Verwaltungsaufgaben aus oder zog für sie in den Krieg. Häufig wurden sie mit der zu einer Burg gehörenden Herrschaft oder Ländereien belehnt. Sie mußten ihre Ausrüstung selbst stellen und auch den Lebensunterhalt aus den Einnahmen ihres Lehens bestreiten.

Mönche/Kleriker: diese Personengruppe entstammte häufig dem Ritterstand oder dem Adel.

Patriziat/"Stadtadel": diese Personengruppe rekrutierte sich häufig aus in die Stadt gezogenen Mitgliedern ritterlicher Familien. Hier betätigten sie sich etwa als Gewandschneider oder Fernkaufleute.

jojy23 
Fragesteller
 03.05.2018, 18:19

Danke!

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Henryettex  03.05.2018, 18:32
@jojy23

Ich habe die Ordensritter vergessen. Das ist noch einmal ein ganz spezielles Ding.

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Für die Wahrnehmung hoheitlicher Aufgaben war allein der Adel verantwortlich. Seinen Lebensunterhalt bestritt er durch seinen Grundbesitz, er übte keine produktive Arbeit aus. Für den Schutz seines Landes mit dem Schwert bestritt die Bevölkerung seinen Lebensunterhalt.

Es gab auch beim Adel einen hohen und einen niederen Stand. Die rechtlichen, politischen und sozialen Privilegien des hohen Adels gründeten sich alleine auf die Geburt. Die finanzielle Unabhängigkeit führte zur Teilnahme an politischen Entscheidungen, diese zu steigendem Einfluss.

Herzöge, Fürsten, Grafen und ihre Familien gehörten zum hohen Adel. Aus diesem Adelsverband wurden die Kaiser und Könige gewählt. Der niedere Adel konnte finanziell und politisch nicht an die Machtfülle des hohen Adels heranreichen, doch durch die Privilegien des Adels war auch er erstrebenswert. Der niedere Adel bestand zum grossen Teil aus den Ministerialen, die anfangs lediglich unfreie Verwalter adeliger Güter und Besitzes waren, aber nach und nach zum niederen Adel aufstiegen. Die Ritterschaft gehörte, bis auf wenige Ausnahmen, zum niederen Adel.

In Verbindung mit dem Klerus herrschte der Adel Jahrhunderte lang über die Bevölkerung.

http://mittelaltergazette.de/2827/wissenswertes/der-adel-im-mittelalter/

Der hohe Adel regierte ein Gebiet, eine Grafschaft, ein Herzogtum, ein Bistum oder Erzbistum. Er hatte Verwaltungsaufgaben, sprach Recht, setzte Priester ein, führte im Krieg Truppen und beriet auf Reichstagen den Kaiser oder König. Der kirchliche hohe Adel berief und entließ Priester, beaufsichtigte das kirchliche Leben, weihte Kirchen ein, organisierte Wallfahrten, sammelte Reliquien und verfolgte Ketzer. Oft lag der hohe Adel mit dem Kaiser oder König im Streit um Macht und Besitz.

Der niedere Adel saß auf Burgen, verwaltete den Eigenbesitz bzw. die Lehen des hohen Adels, beaufsichtigte die leibeigenen bzw. hörigen Bauern, sprach Recht bei minderen Straftaten und leistete dem hohen Adel Kriegsdienste.

Einzelne Adlige waren Minnesänger, also fahrende Dichter.

LancelotIV  04.05.2018, 03:44

hutten52:

Unvermögende Adelige, mussten ihren Lebensunterhalt auch als Turnierkämpfer verdienen. Sie genossen unter Umständen ein so hohes Ansehen, wie heutzutage Fußballer und waren bei der Damenwelt sehr beliebt.

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Kommunikationsabsenz zwischen zwei Entitäten kann als Affirmation ihrer gemeinschaftlichen Positivbewertung des status quo gewertet werden. 

jojy23 
Fragesteller
 03.05.2018, 18:15

WHAT??!!

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Kriegsherr, Gutsbesitzer, Richter, Politiker, Höfling, Hofdame...